Charles Darwin Lebenslauf
Charles Darwin war ein Naturforscher der Moderne. Kein
anderer Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts trug
in so großem Umfang zum modernen Weltbild bei wie er.
Die hauptsächliche, bis heute wichtigste Entdeckung
Darwins ist der Mechanismus der natürlichen Selektion,
der die Entstehung von Arten und Anpassungen im Rahmen
der biologischen Evolution erklärt.
Sein Hauptwerk, „On the Origin of Species”, wurde erst
im Jahr
1859 veröffentlicht. Darwin war zu diesem
Zeitpunkt bereits 50 Jahre alt. Wie kam es zu dieser
sensationellen Veröffentlichung?
Darwin war ein Kind reicher Eltern und genoss eine
studienreiche Jugend.
Charles Darwin erblickte am
12. Februar 1809 in Shrewsbury das Licht der
Welt. Seine Eltern waren Robert und Susannah Darwin.
Obgleich Darwin viele Geschwister hatte, konnte seine
wohlhabende Familie ihm eine sorgenfreie und
studienreiche Jugend ermöglichen. Während der Schulzeit
zeigte Darwin mehr Talent für das Verstehen
wissenschaftlicher Sachverhalte als für das Studium von
Sprachen und Literatur. Bereits als Student begann er,
sich intensiv mit der Natur, der Meereszoologie und dem
Präparieren von Vögeln zu beschäftigen. Er hatte
Probleme beim Studium der Medizin und wechselte deshalb
zum Studienfach Theologie, das er problemlos, aber ohne
Enthusiasmus abschloss.
Darwins Weltreise an Bord der HMS Beagle (1831 –
1836)
Von 1831 bis 1836 bereiste Darwin die Welt als Gast von
Kapitän Robert FitzRoy an Bord der HMS Beagle. FitzRoy
hatte kartographische Messungen in Südamerika
durchzuführen und suchte einen naturwissenschaftlich
geschulten Reisebegleiter. Darwin nahm die Einladung an
und nachdem die HMS Beagle in See gestochen war, begann
er, seine Beobachtungen zu notieren, zoologisches und
geologisches Material zu sammeln und sein Augenmerk auf
alles zu lenken, was von naturwissenschaftlichem
Interesse war. Diese rund fünf Jahre dauernde Weltreise
führte Darwin unter anderem nach
Brasilien, zu den
Galapagos-Inseln und nach Australien. Die aus dieser
Zeit stammenden
Aufzeichnungen, seine Notizbücher,
wurden anschließend zu einer wichtigen Grundlage für die
Ausarbeitung der Evolutionstheorie.
Darwins Heirat, Familiengründung und endgültige
Niederlassung in England.
1839 heiratete Darwin seine Cousine Emma Wedgwood.
Solche Heiraten waren in Darwins gesellschaftlichem
Umfeld durchaus üblich, um den Besitz und die
Standesposition der Familien zu sichern. Darwin konnte
das von seinem Vater ererbte Vermögen erfolgreich in
Landbesitz und Eisenbahnaktien investieren. Er wurde ein
reicher Privatmann und Forscher. Aus der Ehe gingen zehn
Kinder hervor.
Charles Darwin, ein angeschlagener, aber
erfolgreicher Forscher mit festem Familiensitz.
1842 zog Darwin mit seiner Familie in die kleine
Ortschaft Down, südlich von London. Von dort aus knüpfte
er Kontakte und festigte Freundschaften mit zahlreichen
Naturforschern, zum Beispiel mit Joseph Dalton Hooker
(1817-1911), Thomas Henry Huxley (1825-1895) und Charles
Lyell (1797-1875). In zahlreichen Debatten und
Korrespondenzen reiften so die Grundlagen zur
Formulierung der Theorie der natürlichen Selektion
heran, wenn auch langsam, weil Darwin nach seiner
Weltreise immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu
kämpfen hatte. Bei seiner wissenschaftlichen Schreib-
und Publikationstätigkeit griff Darwin auf seine an Bord
der HMS Beagle gemachten Beobachtungsnotizen zurück.
Darwin widmete sich als renommierter Evolutionsforscher
in seinen letzten Lebensjahrzehnten fast
ausschließlich
der Botanik. Das Buch „On the Origin of Species – by
Means of Natural Selection” (1859) enthält die Grundzüge
der Evolution durch natürliche Selektion und verschaffte
ihm Weltruhm als Naturwissenschaftler. Es folgten
weitere evolutionsbiologische Werke, die auf großes
Interesse stießen. 1871: „The Descent of Man, and
Selection in Relation to Sex”. Hier finden sich
Beobachtungen zur Abstammung des Menschen und erste
Versuche, die Theorie der natürlichen Selektion zur
Erklärung der Dynamik der beiden unterschiedlichen
Geschlechter mit heranzuziehen. Diese Themen sind noch
heute in der Evolutionsbiologie von Bedeutung. 1872: „On
the Expression of the Emotions in Man and Animals”.
Hierin liegen die Anfänge einer Wissenschaftsdisziplin,
die heute als Evolutionspsychologie aktuell ist. In
seinen letzten Lebensjahren jahrzehnten arbeitete Darwin
mit der Ökologie von Pflanzen, der Blütenbiologie und
den Interaktionen zwischen Tier und Pflanze. Auf diesem
Arbeitsgebiet fand er auch Forschungsbereiche, die bis
heute im Rahmen der Evolutionsökologie durchleuchtet
werden. Darwins außerordentliche Bedeutung für die
Nachwelt ist unumstritten.
Charles Darwin verstarb am
19. April 1882.
Charles Darwin
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