Biografie Atze Schröder Lebenslauf

Atze Schröder - revolution
Der stets mit Minipli-Frisur und getönter Siebzigerjahre-Brille auftretende Atze Schröder ist das Alter Ego und die Proleten-Persiflage eines deutschen Comedians, der seinen echten Namen in den deutschen Medien nicht angibt.
Seine Kunstfigur wurde laut ihrer fiktiven Biographie am 27. September 1965 mit bürgerlichem Namen Thomas Schröder in Essen geboren und wuchs im Stadtteil Kray auf. Während der Schulzeit ließ sich Atze Schröder zum Kunstturner ausbilden und wurde in dieser Disziplin Jugendmeister. Nach einem abgebrochenen Soziologie-Studium und einer abgeschlossenen Tanzlehrer-Ausbildung entschloss er sich Mitte der Neunzigerjahre zu einer Karriere als Stand-Up-Comedian.
Nach ersten Versuchen auf Kleinkunstbühnen wie dem Hamburger Schmidt-Theater wurde der Komiker im Jahr 2000 als Atze Schröder durch die RTL-Sitcom „Alles Atze“ in Deutschland einem breiten Fernsehpublikum ein Begriff. Das aus Thomas Koch, Michael Gantenberg und Peter Freiberg bestehende Drehbuchautoren-Team „Die SchreibWaisen“ konzipierte die Comedyserie, die den im Mittelpunkt der Handlung stehenden Atze Schröder über Nacht zu einem der bekanntesten und beliebtesten Komiker Deutschlands machte. Atze Schröder verkörperte in der erfolgreich bis zum Jahr 2007 ausgestrahlten Sitcom den Besitzer eines kleinen Kiosks, der mit seiner Freundin Biene, einer naiven Blondine zusammenlebt und einen einzigen Angestellten, den Hilfsarbeiter Murat beschäftigt. Die hier behandelten Klischees von arbeitsscheuen Deutschen und hart arbeitenden Ausländern, sowie von typischem Verhalten und Aussehen von deutschen Proleten machten den Humor dieses höchst erfolgreichen Comedy-Formats aus.


Parallel zu seiner TV-Karriere nutzte der als Atze Schröder auftretende Comedy-Star seinen hohen Bekanntheitsgrad auch dafür, mit etlichen Kabarett-Programmen wie „Nur so geht’s“, „Lecker“, „Meisterwerke“, „Atze im Wunderland“ oder „Mutterschutz“ regelmäßig im Zuge von Deutschland-Tourneen seine Fans auch live zu unterhalten. In seinem Kabarettprogramm „Schmerzfrei“ machte sich Atze Schröder im Jahr 2012 über den Schauspieler Fritz Wepper und dessen Verbindung mit seiner erheblich jüngeren Ehefrau lustig. Wepper klagte den Atze-Schröder-Darsteller daraufhin auf Unterlassung. Unter Androhung einer Strafe von bis zu 25 000 Euro musste der Komiker schließlich einige Aussagen aus dem Programm streichen.
Seine Rolle als Hofnarr, in die er für die Otto-Waalkes-Filme „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ und „7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ schlüpfte, machte ihn in den Jahren 2004 und 2006 auch einem breiten Kinopublikum in Deutschland bekannt.
Atze Schröder - und dann kam Ute
Mit dem Grafiker und Comic-Zeichner Jörg Reymann veröffentlichte Atze Schröder im Jahr 2004 den Band „Atze Schröder – Der Comic“. Im Jahr 2013 erschien mit „Und dann kam Ute“ der erste unter dem Autorennamen Atze Schröder publizierte Roman.
Wiederholt ging der Komiker juristisch dagegen vor, dass sein bürgerlicher Name in diversen Medien wie der Bild-Zeitung, dem Weser-Kurier und der deutschen Wikipedia genannt wird. Obwohl er die Verfahrenskosten selber tragen musste, konnte er vor Gericht die Streichung seines Namens aus Artikeln in Print- und Internetmedien in Deutschland erwirken.
Im Laufe seiner Karriere als einer der beliebtesten Komiker Deutschlands wurde Atze Schröder mit etlichen renommierten Preisen geehrt. Er erhielt unter anderem in den Jahren 2000, 2003 und 2007 den Deutschen Comedypreis, 2003 wurde seine Comedyshow „Alles Atze“ mit dem Deutschen Fernsehpreis als beste Sitcom ausgezeichnet. Die Live-DVD „Die Live Kronjuwelen“ erhielt im Jahr 2007 Platin-Status. 2012 wurde Atze Schröder im Rahmen des jährlich im Berliner Kabarett-Theater „Die Wühlmäuse“ stattfindenden Kleinkunstfestival mit dem Berlin-Preis gewürdigt.