Albert Camus Lebenslauf

Der Schriftsteller und Philosoph Albert Camus wurde am 7. November 1913 in Mondovi (heute: Dréan) in Französisch-Nordafrika (heute: Algerien) als Sohn einer dort ansässigen Familie mit französischen und spanischen Wurzeln geboren. Da sein Vater bereits ein Jahr später während des ersten Weltkrieges in einem Lazarett in Frankreich starb, wuchs Albert zusammen mit seinem älteren Bruder Lucien bei seiner Mutter auf. Zu der kleinen Familie gesellte sich die verwitwete Oma und Alberts Onkel, denn die Mutter war mit ihren Kindern zu ihnen nach Algier in ein ärmliches Viertel gezogen, wo sie als Fabrikarbeiterin den Unterhalt der Familiengemeinschaft unterstützte und in der die strenge Großmutter das Sagen hatte.
Der talentierte Junge legte 1932 sein Abitur ab und begann noch im selben Jahr an der neuen Universität von Algier Philosophie zu studieren. Trotz seines Eintretens in die bürgerliche Elite des Landes setzte er sich zunehmend für die Rechte der Unterdrückten, in diesem Falle der arabo- und berberophonen Bevölkerung des Landes, ein. Infolge dessen freundete er sich mit sozialistischen Ideen an und trat der Kommunistischen Parte bei, für die er Agitation in dem Kolonialland betrieb. Allerdings wurde er, nachdem die sowjetische Führung beschlossen hatte, Frankreich nicht weiter durch antikollonialistische Propaganda zu schädigen, aufgrund seines Fortführens dieser politischen Arbeit aus der Partei ausgeschlossen. In dieser Zeit, den 30er Jahren, lernte er nicht nur seine erste Frau, Simone Hié, kennen, sondern begann auch mit seinen ersten literarischen Arbeiten. Zu seinen bekanntesten Werken neben „Die Pest“ und „Der Mensch in der Revolte“ gehört „Der Mythos des Sysiphos“, in dem er seinen ganz eigenen Weg des Existenzialismus beschreitet. Die Welt stellt sich dabei als etwas Sinnloses dar, während der Mensch mit dieser nicht vereinbar ist, da er grundsätzlich nach Sinn verlangt und diesen auch setzt. Diese Kluft zwischen Mensch und Welt ist für Camus das Absurde am Dasein. Allerdings lehnt man sie deswegen nicht ab, sondern folgt einem trotzigen Verlangen, diese dennoch zu erleben - und eben damit rollt er, gleich Sisyphus, einen Stein trotz des Wissens über die Absurdität dieser Handlung, immer wieder den Hügel hinauf. Diese permanente Revolte stellt damit eine Möglichkeit dar, mit dem Absurden umzugehen und es vielleicht auch zu überwinden - während der Tod allerdings nur den Höhepunkt der existenziellen Absurdität verkörpert. Das Wirken Camus’ wandelt immer zwischen dem Individuellen und dem gesellschaftlichen Ganzen, zwischen der Belletristik, dem Journalismus sowie der philosophischen Betrachtung. Ebenso abwechslungsreich bleibt sein eigenes Leben, nach der Scheidung seiner ersten Ehe heiratet er Francine Faure und pendelte immer wieder zwischen Frankreich und Algerien in verschiedenen Funktionen. Nachdem er drei Jahre vor seinem Tod noch für sein Gesamtwerk den Literaturnobelpreis erhält, starb Camus am 4. Januar 1960 bei einem Autounfall - absurderweise hatte er sich zu dieser Fahrt überreden lassen, obwohl er sich bereits ein Zugfahrkarte gekauft hatte.
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