Biografie Tori Amos Lebenslauf Lebensdaten


Sie gilt als Exzentrikerin. Sie liebt High-Heels und ihren Bösendorfer Flügel. Ihr Verhältnis zur Musik ist ungewöhnlich - weit abseits vom Mainstream. Ihre Lieder sind für sie Klanggemälde und „living beings“, die eine eigene, unabhängige Seele haben. Sie galt in ihrer Kindheit und Jugend als musikalisches Wunderkind - die US-amerikanische Komponistin, Sängerin und Pianistin Tori Amos. Bekannt wurde sie durch ihre gefühlsbetonten Lieder - nur mit Klavierbegleitung.
Tori Amos wurde am 22. August 1963 in Newton, North Carolina/USA, als Myra Ellen Amos geboren. Durch ihre Großmutter mütterlicherseits fließt Cherokee-Blut in ihren Adern. Ihre Eltern, Methodisten-Pfarrer Edison Amos und seine Frau Mary Ellen, erkannten früh das musikalische Ausnahmetalent ihrer kleinen Tochter und förderten es intensiv. Bereits mit zweieinhalb Jahren begann das Wunderkind Klavier zu spielen.
Als sie vier Jahre alt war, sang und spielte sie im Kirchenchor und mit fünf Jahren war sie die jüngste Schülerin, die je ein Stipendium des Baltimore Peabody Conservatory of Music bekam. Vor ihr lag eine Karriere als Konzertpianistin. Ihre Hauptfächer waren Klavier und klassischer Gesang. Allerdings musste sie das Konservatorium sechs Jahre später wieder verlassen, da sie - eigenwillig, wie sie war - inzwischen lieber Rockmusik als Klassik bevorzugte, was manchen Lehrern sehr missfiel, ebenso wie ihre spezielle Art, klassische Stücke zu interpretieren.
Anschließend widmete sie sich der Pop- und Rockmusik - bevorzugt von den Beatles, Jimi Hendrix oder Led Zeppelin. Mit 13 Jahren trat sie erstmals als Pianistin in einem Club in Georgetown auf. Mit 14 Jahren gewann Tori Amos dann einen Song Contest und durfte ihre erste Single auf den Markt bringen. Damals komponierte sie bereits mehrere Stunden täglich - allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Stattdessen spielte sie für wenig Entgelt weiter in verschiedenen Pianobars - wobei sie anfangs von ihrem Vater begleitet wurde, der auf sie aufpasste. Parallel verschickte sie ohne Erfolg Demobänder an Plattenlabels. Als sie 21 Jahre alt war, ging sie nach Los Angeles, in der Hoffnung, dort bessere Chancen für ihre Karriere zu finden.
Aber auch hier waren vorerst diverse Bars ihre einzige Bühne. 1986 bekam sie einen Plattenvertrag bei Atlantic Records. In dieser Zeit hatte sie eine Mainstream-Band gegründet, die 1988 unter dem Namen „Y Kant Tori Read“ ein wenig erfolgreiches Album gleichen Namens veröffentlichte. Die Band löste sich wieder auf. Die Wende für Tori Amos kam in den 1990er Jahren.
Nachdem sie sich von der Mainstream-Musik wieder verabschiedet hatte, begann sie ihre sehr klavierdominierten Lieder zu veröffentlichen. Da ihre Plattenfirma in den USA kaum Chancen für diese Art der Musik sah, schickte sie Amos nach England, um den Markt in Europa zu sondieren. Hier gewann sie mit ihrer eigenwilligen Musik langsam ein begeistertes Publikum. Und das East West Records Label war nun bereit, die „wahre“ Lori Amos zu vermarkten.
1991 und 1992 trat sie solo beim legendären Jazz Festival von Montreux auf. Im ersten Jahr galt sie noch als Geheimtipp, doch im zweiten Jahr war ihr bereits mit der CD „Little Earthquakes“ die Wende gelungen. Seitdem war sie auf Erfolgskurs. Ihr erster Hit in den Charts war übrigens der A-Capella-Song „Me and a Gun“, in dem sie eine Vergewaltigung verarbeitete. Das Album „Little Earthquakes“ wurde ihr nächster großer Erfolg. Auf der CD war erstmals der für sie danach so typische Bösendorfer Flügel zu hören.
1996 kam das Album „Boys for Pele“ auf den Markt und Amos trennte sich nach sieben Jahren von ihrem Lebenspartner Rosse, der auch ihr Co-Produzent war. 1998 litt sie aufgrund einer zweiten Fehlgeburt unter Depressionen.
Musikalisch experimentierte sie in diesen Jahren mit ihrer Liebe zur Rockmusik. 2001 entstand ihr Album „Scarlet’S Walk“, dass die Ereignisse um „Nine Eleven“ verarbeitete. Inzwischen hatte sich ihr Privatleben jedoch positiv geändert - am 5. September 2000 war sie Mutter einer kleinen Tochter geworden.
Im Jahr 2009 brachte sie das Album „Abnormally Attracted to Sin“ heraus, auf dem sie sich gegen die Unterdrückung der Frau stark machte. Im gleichen Jahr kam auch ihr Weihnachtsalbum „Midwinter Graces“ auf den Markt. 2011 erschien das Album „Night of Hunters“ bei der Deutschen Grammophon, auf dem sie auch mit ihrer Tochter im Dialog sang. Hierfür erhielt sie 2012 den deutschen Musikpreis „Echo“ in der Sparte „Klassik-ohne-Grenzen“ ausgezeichnet.
Tori Amos, die selbst Vergewaltigungsopfer war, ist Mitbegründerin von RAINN, der einzigen kostenlosen Notrufhilfe für Vergewaltigungsopfer in den USA.
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