Der am
8. Dezember 1925 geborene New
Yorker Sammy Davis Jr., der so genannt
wurde, weil er in jungen Jahren mit dem
gleichnamigen Vater aufgetreten war,
bezieht seinen einzigartigen Status wohl
aus der Tatsache, dass er als Mitglied
des Rat Packs zusammen mit Dean Martin
und Frank Sinatra den Rassismus
überwand. Er hatte ihn persönlich sehr
genau während seines Militärdienstes ab
1943 kennengelernt, als schwarzer
Künstler (die Mutter war
Puertoricanerin) bezog er daraus den
mächtigen Antrieb, in einer von Weißen
dominierten Gesellschaft Anerkennung zu
erfahren. Dabei war er so vielseitig wie
kaum jemand, sein Vater zog ihn ab dem
dritten Lebensjahr allein auf und
brachte ihm im Prinzip alles bei, was im
Showgeschäft von Bedeutung ist.
Das vielseitige Talent von Sammy
Davis Jr.
Sammy Davis Jr. darf als der Vater der
Multi-Entertainer gelten, die im 20.
Jahrhundert die Massen faszinierten.
Deutsche Allrounder wie Peter Alexander
orientierten sich an dem Vorbild eines
Sängers, Schauspielers, Tänzers und
Komikers, der nicht nur agil und
energiegeladen wie kaum jemand, sondern
auch höchstbegabt war - so sehr, dass
sein Legendenstatus immer noch wächst.
Seine Motivation saß sehr tief. Sammy
Davis Jr. sagte einmal, nur als Star sei
es ihm möglich gewesen, nicht mehr
aufgrund seiner Rasse beschimpft und
beleidigt zu werden. Im Verlaufe seiner
Karriere praktizierte er aktiv die
Überwindung des Rassismus, nicht nur in
der Zusammenarbeit mit Sinatra und
Martin (die ihn heimlich als das größte
Talent unter den Dreien betrachteten),
sondern auch in seiner Weigerung,
irgendeinem Club auch nur zu betreten -
geschweige denn dort zu performen -, der
Rassentrennung praktizierte. Das führte
in den 1960er Jahren zu den ersten
integrativen Clubs und von dort
ausgehend zu gemischten Stadtvierteln in
Las Vegas und Miami Beach. Rassismus
hatte er hautnah schon bei den ersten
Varieté-Auftritten mit seinem Vater
erfahren, mit dem er bis zum
Militärdienst auf Tour war. In der Army
dann trat er als einziger Farbiger (er
war ja kein „Schwarzer“) der
Unterhaltungseinheit bei und sorgte
damit für Aufsehen und gleichermaßen für
die Überwindung von Vorurteilen. Es war
die große Zeit des 1915 geborenen Frank
Sinatra, das weiße Amerika liebte seine
weißen Stars, Schwarze wie
beispielsweise Louis Armstrong
(1901-1971), mit dem Sammy Davis Jr.
später oft auftrat, schienen auf „ihre“
Musik - den Jazz - reduziert. Dahinter
steckten neben Rassismus auch
kommerzielles Kalkül und eine gewisse
wissenschaftliche Betrachtung von
Ethnien, die sich bis in die späten
1990er Jahre hielt. Weiße galten als
intellektuell und klassisch gebildet,
Schwarze zum Beispiel als sehr
rhythmisch oder sehr sportlich. Der
Kommerz bediente sich dieser Klischees
und beutete sie aus. Sammy Davis Jr.
half mit, dieses Vorurteil zu
überwinden, die weißen wie farbigen
Künstler seiner Zeit wussten längst,
dass es Unfug ist. Davis Jr. leistete
seinen Beitrag auf besondere Weise durch
die unglaubliche Vielfalt seines
Talents, die auch gegenwärtig immer
wieder überlegen lässt, was er ethnisch
denn sei, wenn man ältere Filme und
Shows mit ihm betrachtet.
Die wichtigsten Erfolge von Sammy
Davis Jr.
Nachdem er ab den 1950er Jahren am
Broadway großen Erfolg gehabt hatte,
wurde er weltberühmt in Filmen wie „Porgy
and Bess“, „Oceans Eleven“ (dem
Vorläufer der heutigen Oceans-Serie) und
„Sweet Charity“. Nebenbei verdiente er
jede Menge Geld bei Galas in Las Vegas
und hatte einen Number-One-Hit: „Candy
Man“ (1972). Noch ein Jahr vor seinem
Tod zeigte er in „Tape Dance“ seine
unglaubliche tänzerische Begabung.
Sammy Davis Jr., der auch privat gegen
Rassentrennung opponierte und 1960 eine
Schwedin heiratete, als 31 US-Staaten
noch gemischte Ehen verboten, blieb sich
treu bis zuletzt. Er starb am 16. Mai
1990 in Beverly Hills.
Sammy Davis Jr
Filme
1933 - Rufus Jones for
President
1959 - Anna Lucasta,
1959 - Porgy und Bess
1960 - Frankie und seine Spießgesellen
1962 - Die Dreigroschenoper
1962 - Die siegreichen Drei
1962 - Convicts 4
1964 - Sieben gegen Chicago
1966 - A Man called Adam
1967 - I Dream Of Jeannie - Season 2
1968 - Salt and Pepper
1969 - Sweet Charity
1970 - One More Time
1976 - Gone with the West
1978 - Sammy stops the World,
1981 - Auf dem Highway ist die Hölle los
1984 - Auf dem Highway ist wieder die
Hölle los
1989 - Bill Cosby Show
1989 - Tap Dance
1990 - Der Brief an den Weihnachtsmann
Sammy Davis Jr Diskografie
1962 - All-Star
Spectacular
1963 - As long as she needs me
1963 - At the Cocoanut Grove
1964 - Salutes the Stars of the London
Palladium
1965 - The Nat King Cole Songbook
1965 - Our Shining Hour (
1966 - The Sounds of '66
1966 - Sammy Davis, Jr. Sings. Laurindo
Almeida Plays
1972 - Sammy Davis Jr. Now
Sammy Davis Jr
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