Biografie
Jacques Brel Lebenslauf
Mit Ohrwürmern wie „Ne me quitte pas“ oder „Amsterdam“
nimmt Jacques Brel einen ganz eigenen, häufig
interpretierten Platz unter den Chansonsängern ein.
Seine Musik ist Ausgang etlicher Jazzversionen, die
durch die musikalische Auslegung ihre eigenen Erfolge
feierten, der französische Flair, die Lyrik seiner Texte
und die tiefe Melancholie seiner Lieder haben die Zeit
überdauert.
Brel selbst weigerte sich, seine Texte als poetisch
aufzufassen, wenn sie dennoch unbedingt in dieses Genre
gehören. Sein Talent bestand darin, den eigenen
geschriebenen Text mit einer dramatischen Aufführung zu
verknüpfen, seine Stimme den drastischen und schweren
Inhalten seiner Lieder anzupassen. Dabei spielte das
Pathos seiner Auftritte eine ebenso große und
wichtige Rolle wie die Grimassen, die er dem Publikum
schnitt. Das Erscheinen auf einer Bühne war für Brel das
Spielen aller Rollen und Figuren, die seine Chansons
bevölkerten.
Ursprünglich stammte Jacques Brel aus Belgien, wurde am
8. April 1929 in Schärbeck geboren und wuchs unter
durchschnittlich langweiligen Verhältnissen auf, die ihn
mit den Jahren immer mehr einengen würden, sich später
in eine Kindheit „in Alltagsgrau und Schweigen“
verwandelten. Zunächst besuchte er eine Privatschule,
blieb mehrere Male sitzen, wurde schließlich von der
Schule genommen und musste in der stickigen
Kartonagenfabrik seines Vaters arbeiten, was ihn stark
belastete.
Daneben fand Brel etwas Ablenkung in der Jugendbewegung
„Franche Cordée“, setzte seinen Frust in Lieder um,
schrieb Texte und hatte bald Gelegenheit, sie unter
einem Pseudonym vorzutragen. Es war hauptsächlich sein
Vater, der ihn streng dazu anriet, seinen Namen für die
Bühne zu ändern, und keinen Sinn für die Musik oder
Kunst seines Sohnes aufbrachte. So genügte ein einziges
E und das Pseudonym war geboren. Bérel sang seine
Chansons anonym auf der Bühne und Brel lernte während
dieser Zeit Thérèse Michielsen kennen, heiratete sie
1950 und bekam mit ihr drei Kinder.
Doch das Leben in Flandern langweilte Brel zu Tode.
Nichts war für ihn unerträglicher als das
durchschnittliche Familiendasein, in dem sich nichts
Außergewöhnliches ereignete. Eines Tages packte er
seinen Koffer, ließ Frau und Kinder hinter sich und
machte sich auf den Weg in die Metropole Paris, wo er
sich mehr Aufregung und Erfolg versprach. Jacques
Canetti, der künstlerische Leiter bei der Plattenfirma
„Philips“, wurde ihm ein guter Bekannter und riet ihm,
aufgrund seines markanten Aussehens, Songwriter zu
werden und den Auftritt anderen zu überlassen. Brel
reagierte trotzig und suchte nun umso herausfordernder
die Aufmerksamkeit eines Publikums. Gerade sein Aussehen
sollte häufig Thema seiner Lieder sein und ihn dann auch
einzigartig machen.
Kleine Bühnen in düsteren Clubs und Cafés waren von da
an sein Leben, fünf Jahre trug er seine poetisch
angehauchten Lieder vor einem sich schwermütig wiegendem
Publikum vor.
Dann war Brel auf einmal schlagartig in aller Munde.
Über Nacht war er entdeckt, als er für Marlene Dietrich
einspringen musste, die kurz vor ihrem Auftritt erkrankt
war.
Am nächsten Tag schrieben die Pariser Zeitungen über
ihn, lobten den charismatischen Sänger und seine
Authentizität. Seine Präsenz auf der Bühne, unscheinbar
gekleidet und mit Seitenscheitel, war, sobald er zu
singen begann, raumauflösend. Die Musik schuf eine
Verbindung zwischen dem Sänger und dem Publikum,
berichtete in Texten von Sehnsucht, Liebe, Alter und
Tod, tragisch und melodisch, auch gesellschaftskritisch,
insbesondere gegen Kirche und Kleinbürgertum oder das
langweilige Spießerleben in Belgien, das er immer noch
nicht überwunden hatte. Er sprach mit seinen Chansons
die tiefen Sehnsüchte der Menschen an, die ihm lauschten
und sich in der Traurigkeit seiner Texte gespiegelt
fanden. Das, was Brel auf der Bühne darstellte, war ein
ganz eigenes Theater der Dramatik.
So begann sein Leben als Musiker auf Tournee, er reiste
von Frankreich über Belgien bis nach Nordafrika. Während
seiner Auftritte lernte Brel auch Suzanne Gabriello
kennen und ging mit ihr eine leidenschaftliche Beziehung
ein, die auch nicht unterbrochen wurde, als ihn seine
Ehefrau in Frankreich besuchte. Diese lebte in Belgien
und zog die Kinder groß, Brel lebte in Frankreich ein
Leben getrennt von der eigenen Familie. Für beide schien
diese Situation erträglich zu sein, während Brel sich
mit Suzanne stritt und wieder versöhnte.
Nach 15 Jahren hatte Brel dann erneut genug von seinem
Leben. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere zog er sich aus
dem Musik-Business zurück, gab ein Aufsehen erregendes
Jacques Brel
Seiten, Steckbrief etc.
Jacques Brel
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Jacques Brel
Diskografie
1954 - Grand Jacques
1957 - Quand on n’a que l’amour
1958 - Au printemps
1959 - La valse à mille temps
1961 - Marieke
1962 - Olympia 1961 (live)
1962 - Les bourgeois
1964 - Olympia 1964 (live)
1966 - Les bonbons
1966 - Ces gens-là
1967 - Jacques Brel 67
1968 - J’arrive
1968 - L’homme de la Mancha
1972 - Ne me quitte pas
1977 - Les Marquises
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