Biografie Bushido Lebenslauf Lebensdaten
Der in Deutschland lange als Star-Rapper und vor allem als massenmedientauglicher und hoffähiger Vertreter einer für Integration von migrantischen Einwohnern stehende Musiker Bushido hat viele Jahre mit Erfolg das Image des immer beinahe ein wenig zu dick auftragenden, intelligent-frechen Underdogs mit Aufsteigerbiss gepflegt. Mit der aufgesetzten Attitüde des, letztlich im Ergebnis harmlosen und systemkonformen Tabu-Brechers, amüsierte er gleichzeitig die arrivierte Schickeria auf Kaviar-Schnittchen-Galas und die Abhängbedürfnisse orientierungsloser Hörkonsumenten. Auch Teile des Feuilletons fühlten sich zu Bushido hingezogen und waren vom vermuteten augenzwinkernd-ironischen Gependel des Parade-Unterschichtlers zwischen CDU-MdB-Praktikum, Spießer-Unternehmertum, dauerjugendlichen Kapuzen-Shirts, Bürgervilla und Muskel-Kiez begeistert. Die von vielen Konjunktiven begleitete Verbindung Bushidos zu einem mit organisierten Fies-Verbrechen in Verbindung gebrachten berlinerisch-libanesischen Familien-Clans führte allerdings ab 2012 zum erschreckten Auf-Distanz-Gehen der etablierten Welt vom einstigen Blitzlicht-Liebling.
Der am 28. September 1978 n Bonn geborene, später unter dem Künstlernamen „Bushido“ (japanisch: „Weg des Kriegers“) bekannt gewordene, Anis Mohammed Yussuf Ferchichi wuchs in Berlin-Tempelhof als Einzelkind auf. Sein Vater, der Tunesier Ayech Ferchichi, hatte Bushidos Mutter, die Berlinerin Maria Luise Engel (1950–2013) 1981 verlassen. Der von der alleinstehenden Mutter aufgezogene Junge galt als eher schwieriges Kind. Der Gymnasiast musste zweimal wegen erheblicher Regelverstöße die Schule wechseln und schließlich in der 11. Klasse abgehen. Nur unter der gerichtlichen Auflage, eine Ausbildung zum Lackierer zu machen, entging der wegen Sachbeschädigung und Rauschgiftbesitz auffällig gewordene Jugendliche härteren strafrechtlichen Sanktionen.
Ferchichi pflegte die Pose des Kleinkriminellen in Folge als einer der ersten deutschsprachigen Sänger der in den 1990er populär gewordenen „US Gangsta Rap Music“ . Dem 2001 erschienenen Bushido-Debüt-Album „King of Kingz“ folgte 2002 das Album „Carlo Cokxxx Nutten“, das Ferchichi unter dem Pseudonym „Sonny Black“ zusammen mit dem Rapper Fler („Frank White“) besang. Das dritte Album („Vom Bordstein bis zur Skyline“) des damals beim Berliner Independent Label „Aggro“ unter Vertrag stehenden Bushido kam 2003 heraus und wurde zu einem großen Erfolg. 2005 wurde das Album wegen frauenfeindlicher und diskriminierender Texte von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert und darf seitdem nicht mehr an Jugendliche verkauft werden. Durch dieses Verbot wurde Bushido, der kaum verdeckt Gewalt und Homosexuellenfeindlichkeit propagierte, endgültig zum Idol der Szene.
2004 baute Bushido sich mit „ersguterjunge“ ein eigenes Label auf und brachte bis 2012 zwölf weitere Alben heraus. Sein geschickter Charme, mit dem er es schaffte, seine aggressiven Texte als Ausdruck eines künstlerischen Eintretens für die Belange der Stadtjugend umzudeuten, machte ihn rasch in der etablierten Polit- und Kulturwelt Berlins gesellschaftsfähig. Bald galt es als schick, mit Bushido auf einer
Gala gesehen zu werden. 2007 stieg Bushido ins Immobiliengeschäft ein. Sein Unternehmen soll 2008 bereits einen Umsatz von einer Million Euro gemacht haben.
Höhepunkt des Flirts zwischen Kultur-Establishment und dem rappenden, mit Preisen überhäuften Immobilien-Unternehmer, der 2008 eine vielverkaufte Autobiographie („Bushido“) veröffentlicht hatte, war 2011 die Verleihung des Bambi-Preises für gelungene Integration. Zwar protestierten vereinzelte Künstler unter Bezug auf Bushidos Haltung zur Homosexualität gegen diese Ehrung, aber es wurde ansonsten vornehmlich applaudiert. Kurze Zeit später wurde medienwirksam berichtet, dass Bushido beim schwäbischen CDU-MdB Christian von Stetten als Bundestags-Praktikant Politik-Luft schnuppern würde. Seine Eheschließung und der Hausbau wirkten als Ankunft in der Bürgerlichkeit auf viele Bushido-Fans verstörend, dass sich ihr mutmaßlich integriertes Idol mit seinen engen, verwandtengleichen Kontakten zur mit dem organisierten Verbrechen in der Hauptstadt in Verbindung gebrachten arabischstämmigen Familienclan Abou-Chaker, brüstete. Endgültig zum Bruch mit der Bussi-Gesellschaft kam es 2013 nach der Veröffentlichung des von Bushido und Shindy (Michael Schindler) gemeinsam veröffentlichten Rap-Songs „Stress ohne Grund“. Zeilen wie „Ich schieß auf Claudia Roth“ sorgten für Aufregung. Es folgte eine Strafanzeige von Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit und die Einleitung eines Strafverfahrens wegen Volksverhetzung.

Bushido privat

Bushido wohnt in einer Villa im Berliner Vorort Kleinmachnow. 2012 heiratete er die Sarah-Connor-Schwester Anna-Maria Lagerblom und wurde im selben Jahr Vater.


Autogramm Bushido Autogrammadresse
Bushido - c/o ersguterjunge GmbH - Postfach 61 06 43 - 10937 Berlin - Deutschland
Bushido Videos

Bushido Diskografie
2001 - King of Kingz
2002 - Carlo Cokxxx Nutten
2003 - Vom Bordstein bis zur Skyline
2004 - Electro Ghetto
2005 - Carlo Cokxxx Nutten II
2005 - Staatsfeind Nr. 1
2006 - Von der Skyline zum Bordstein zurück
2007 - 7
2008 - Heavy Metal Payback
2009 - Carlo Cokxxx Nutten 2
2010 - Zeiten ändern dich
2010 - Berlins Most Wanted
2011 - Jenseits von Gut und Böse
2012 - 23
2013 - AMYF