Frisuren der 00er Jahre - Die Erfindung der Dauerwelle


Der Haarpflege wurde zunächst keine große Rolle beigemessen. Generell griff man beim Haarewaschen zu einfacher Seife, da auf dem Markt noch nichts anderes erhältlich war. Allerdings hatte die Verwendung von Seife auch große Nachteile. Zwar säuberte sie die Haare gründlich, allerdings waren sie anschließend stumpf und matt. Um sich zu behelfen wurde die noch heute bekannte Regel aufgestellt, dass man sich mit mindestens 100 Bürstenstrichen die Haare kämmen sollte. So gelingt das von den Talgdrüsen produzierte Fett von der Kopfhaut in die ganzen Haare und verleiht ihnen einen leichten Glanz. Abhilfe schaffte erst im Jahre 1904, der Berliner Drogist Hans Schwarzkopf, der auf Anfrage einer Kundin, ein Pulver zum Haare waschen herstellte. Dies wurde in Wasser aufgelöst und in die Haare gebracht. Die Begeisterung und so auch die Nachfrage war groß und so stellte er verschiedene Pulversorten her, die auf spezielle Haartypen abgestimmt waren. Locken waren bei den Damen zu dieser Zeit sehr beliebt. Im Jahre 1908 wurde die Dauerwelle erfunden, allerdings war es zu damaliger Zeit noch ein großer Aufwand und meist schwieriger für die Frauen als zu einer Ondulierschere zu greifen. Die Ondulierschere oder auch Brennschere genannt, war der frühe Vorläufer der heutigen Lockenstäbe. Sie wurde aus Eisen gefertigt und einfach in einen Kohleofen gelegt, bis sie die richtige Temperatur hatte. Um festzustellen ob das Metall bereits heiß genug war, roch man an der Ondulierschere. Friseurlehrlinge erlernten diese Technik speziell, Frauen die privat zur Brennschere griffen eigneten sich meist selbst ein Feingefühl dafür an. Nachdem die Schere aufgeheizt war wurden einfach Locken in das Haar gedreht. Allerdings wurde die Lockenpracht nur selten offen getragen, so war es eher üblicher die Haare hochzustecken. Lange Haare wurden oft zu Zöpfen geflochten oder eingedreht und anschließend am Hinterkopf fixiert. Neben den Einschlag- und Hochsteckfrisuren war auch der einfache Mittelscheitel beliebt. Die Frisuren waren insgesamt sehr aufwendig und somit war auch viel Zeit und Geschick dafür erforderlich.
Ein klarer Kontrast dazu waren die aufkommenden Kurzhaarfrisuren, die eine neue Stellung der Frau in der Gesellschaft deutlich machen sollten. Dieser Wandel zog heftige Diskussionen nach sich, da Frauen sonst eher konservativen Trends folgten. Die Frisurenmode war auch stark auf die ägyptische Kultur ausgerichtet und so kamen Pagenschnitte in Mode. Die Haare waren kinnlang und glatt und meist wurde ein Mittelscheitel gezogen. Wenig später wurde auch der Bubikopf beliebt, den sich ein französischer Friseur zum ersten Mal einer Frau zu schneiden gewagt hatte. Insgesamt war die beginnende Emanzipation der Frauen in der Frisurenmode stark zu spüren. Die Trägerinnen mussten sich mich heftiger Kritik rumschlagen, doch kämpften sie so für sich und ihre Rechte. Die Frisuren dieser Zeit waren der beste Beweis dafür, wie viel Mode im Stande ist zu bewirken.
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