Die DDR-Mode der 70er -
Die Damenmode
In modischen Dingen waren die Damen von je her
anspruchsvoller als die Herren. Deshalb standen
sie auch stets im besonderen Fokus der
Modemacher in aller Welt und so auch der
Textilgestalter
in der DDR. Im sozialistischen
Lager gab es Fachkonferenzen, die sich
ausschließlich mit der sogenannten
Bekleidungskultur befassten. Mit einem Wort: Man
diskutierte über Mode und ihren Einfluss auf das
Bewusstsein der Menschen im Sozialismus. Das
vordergründige Ziel war es, den Damen eine
Kleidung zu offerieren, die das typisch
sozialistische Frauenbild unterstützte und
gleichermaßen dem internationalen Modemarkt
gewachsen war. Ein hoher Anspruch, der schwer zu
verwirklichen war und letztendlich keinen
nachhaltigen Widerhall in den Schaufenstern
fand.
Die Bilder in den einschlägigen
Presse-Erzeugnissen zeigten, was möglich gewesen
wäre, aber leider nur zum Selbstschneidern
angepriesen werden konnte. Dennoch waren die
Frauen im DDR-Alltag mit jedem Jahrzehnt besser
gekleidet. Alles, was international über die
Laufstege ging, beeinflusste auch die Mode
im
Osten Deutschlands. Eines wurde vor allem
deutlich: Die Damen-Mode wirkte jugendlich,
keinesfalls altbacken, obwohl eine gewisse
Biederkeit Ausdruck einer gesellschaftlich
bedingten und propagierten Bescheidenheit sein
sollte.
Sehr beliebt waren Hosenanzüge. Die meisten
hatten kein Blazeroberteil. Eine Tunika ergänzte
die Hose. Diese wiederum verlor mit zunehmendem
Jahrzehnt an Weite. Nur noch ein Hauch, der an
die Schlaghosen der Jugend erinnerte, war zu
sehen. Die Tuniken konnten als Blazer-Ersatz
getragen werden. Sie hatten aufgesetzte Taschen,
wurden mit oder ohne Gürtel bevorzugt. Sogar
einen passenden Hut trugen die Damen –
jedenfalls auf den Fotos in den Modezeitungen.
Eine derart vollständige Kombination war
schwerlich in den Geschäften zu finden.
Was Kleider und Röcke betraf, hier konnte sich
auch die DDR nicht für eine bestimmte Mode-Länge
entscheiden. Wie in Europa trug man eben die
Länge, die dem jeweiligen Anlass gerecht wurde
oder die Frau selbst für sich am passabelsten
empfand. Maxi bestand neben Mini oder knielangen
Säumen. Röcke hatte für den Büro-Alltag eine
klassische, eng geschnittene Form, für die
Freizeit waren sie farbenfroh und weit
schwingend. Für junge Frauen gab es Röcke mit
Trägern, die keck aussahen. Die Träger konnten
abgeknöpft werden, falls eine Bluse oder
Pullover über den Rockbund fallen sollte. Wurden
lange Röcke getragen, versah man sie gern mit
Volants oder Biesen. Das gab der Bewegung einen
besonders schönen Schwung. Frau ergänzte das
Oberteil gern mit einem kleinen Bolerojäckchen.
Das passte auch zu geraden, langen Kleidern, die
durchaus nicht allein der Abendmode vorbehalten
waren.
Es gab ohnehin mehr sportliche Freizeitanlässe,
als festliche. Die Mode, die die Damen
jugendlich wirken lassen sollte, war stets von
einem flotten Schnitt. Sportive Eleganz war
angesagt. Die wurde gern getragen. Die Schnitte
hierzu waren allerdings nicht mehr von der
Einfachheit wie noch in den Sechzigern. Das
hielt die Damen nicht davon ab, selbst zu nähen.
Sehr beliebt war bei den Frauen – egal, ob
Teenager oder reifes Alter – war der sogenannte
Zwiebellook. Erstens war es praktisch, sich, je
nach Temperatur, eines Kleidungsstückes zu
entledigen und zweitens war es schick. Die
reiferen Damen konnten auf diese Weise mit der
Jugend Schritt halten, ohne albern auszusehen.
Die Textil- und Chemieindustrie versuchte, die
Mode mit strapazierfähigem und pflegeleichtem
Material zu unterstützen. Dederon und
Rundstrickgewebe waren die am meisten
verarbeiteten Stoffe.
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