Länderinfo Antarktika Geschichte
Die Region Makedonien gehört zu den kulturell
aktivsten Europas. Über Jahrtausende hat die Region
Einfluss auf die Nachbarstaaten genommen oder wurde
von diesen bestimmt, ohne jedoch eine eigene
Einigung zu finden. Erst im
20. Jahrhundert konnte
sich das Volk der Mazedonen zusammenschließen und
einen eigenen Staat gründen.
Frühgeschichte und Altertum
Bereits seit der
Jungsteinzeit haben Menschen hier
gesiedelt. Im Altertum gehörte Makedonien zum
griechischen Kulturkreis und wurde nicht nur von den
griechischen Stadtstaaten beeinflusst, sondern hat
auch aktiv die griechische Politik beeinflusst. Mit
dem Aufstieg Alexanders des Großen, einem Makedonen,
erlebte die Region ihren ersten Höhepunkt, der das
antike Königreich Makedonien wohlhabend machte. Das
Römische Reich focht drei Makedonische Kriege und
gliederte die Region 168 v. Chr. als Provinz
Macedonia in sein Reich ein. Makedonien wurde nun
stark von Thrakern und Griechen beeinflusst und
verlor seine kulturelle Selbständigkeit. 395 n. Chr.
fiel Makedonien an Ostrom.
Mittelalter
Unter der byzantinischen Herrschaft formten sich die
ersten slawischen Strukturen heraus, die bis heute
zu den ethnischen Problemen der Region führten.
Makedonien, vor allem das dort befindliche
Thessaloniki, war ein Zentrum antiker und
mittelalterlicher Christenheit. Hier entstanden die
bulgarische und serbische Orthodoxie. Makedonien sah
im Mittelalter viele unterschiedliche Herrschaften;
es war keine geeinte Region, sondern sehr
zersplittert. Makedonien wurde von Bulgaren, Serben,
kleinen Fürstentümern und später auch Kreuzfahrern
beherrscht. 1355 gelang es dem Reich Serbien, die
gesamte Region zu kontrollieren. Zu diesem Zeitpunkt
war die osmanische Gefahr jedoch sehr hoch, denn das
Osmanische Reich expandierte entlang des Schwarzen
Meeres. 1371 eroberten sie Makedonien.
Neuzeit
Mit dem Fall Konstantinopels konnte sich das
Osmanische Reich nun nach Westen orientieren und
auch europäische Gebiete erobern. Die Region
Makedonien kam unter die Herrschaft der Osmanen.
Durch geschickte Verhandlungen konnte sich das
orthodoxe Christentum jedoch in der Region
behaupten. Allerdings verschob sich die Macht nun
zugunsten des Patriarchen von Konstantinopel, das in
der bulgarisch-serbischen Orthodoxie starke
Antipathie gegen die östliche Kirche hervorbrachte.
Unter den Osmanen gab es keine geeinte Region
Makedonien. Makedonien ist aber Heimat der
bulgarischen Unabhängigkeitsbewegung. Und als sich
1829 die südgriechischen Staaten von den Osmanen
lösen konnten und ihren eigenen Staat gründeten,
suchten die Makedonen auch ihre Unabhängigkeit, die
ihnen aber nicht gewährt wurde. Zu groß waren
ethnische wie auch kulturelle Brüche in der Region.
Noch 1872 wurde Makedonien als fester Bestandteil
des
Osmanischen Reiches auf dem Berliner Kongress
bestätigt. Mit der jungtürkischen Reformbewegung
begann jedoch ab 1906 erneut der Widerstand in
Makedonien. Die Unabhängigkeitsbewegungen auf dem
Balkan führten zu den Balkankriegen 1912/13. Das
Osmanische Reich verlor alle seine Besitzungen in
Europa. Makedonien kam an das Königreich Serbien und
1929 an das Königreich Jugoslawien. Einige Teile
gingen auch an Bulgarien. Makedonien verblieb bis
zum Bürgerkrieg in Jugoslawien. Hier wurde das
mazedonische Volk zum ersten Mal in seiner
Geschichte als Ethnie anerkannt.
Gegenwart
Mit dem Zusammenbruch und dem Bürgerkrieg in
Jugoslawien erklärte Mazedonien seine
Unabhängigkeit. 1991 wurde der Staat anerkannt und
1993 in die UNO aufgenommen. Die junge Republik
hatte zahlreiche soziale wie wirtschaftliche
Probleme zu lösen, zum Teil auch mit den
Auswirkungen des jugoslawischen Bürgerkrieges zu
kämpfen. Die Namensfrage des Staates verschlechterte
auch die Beziehungen zu Griechenland. 2000 kam es zu
massiven ethnischen Zusammenstößen; Mazedonien
besitzt neben Serben auch Albaner und Bulgaren. Die
Beziehungen zu den Nachbarstaaten begannen sich
danach jedoch zu bessern. Auch nach 2011 kam es zu
erneuten Unruhen, die zeigten, dass das Land immer
noch auf der Suche nach einer stabilen Demokratie
war. Obwohl in den zwanzig Jahren nach der
Unabhängigkeit zahlreiche soziale Probleme gelöst
wurden, besitzt das Land immer noch große
wirtschaftliche Probleme.
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