Geschichte der Wettervorhersage

Der Mensch, einst noch abhängig von Wetter und Entwicklung, deutete das, was am Himmel geschah, nach eigenem Ermessen. So wurde der Wind, ein Gewitter, der Stand der Sonne und das Aufkommen von Regen hauptsächlich den Göttern zugesprochen. Der Mensch glaubte sich belohnt oder bestraft, die Wetterhinterfragung blieb eine der wichtigsten des Menschen, da sie beeinflusste, ob er zu essen oder nicht zu essen hatte, darüber hinaus, ob er Wohlstand genießen würde oder Leid, Unglück und Tod durchzumachen hatte.
Unter der Bestimmung des Wetters fällt die sehr kurzfristige Angabe über den Zustand der Atmosphäre.
Das bedeutet, es wird gemessen, wie sich die Temperaturen gestalten, ob der Tag kalt oder warm, bewölkt, verregnet, windig oder sonnig wird. Allerdings sind die Angaben nur Schätzungen. Bis heute können immer noch keine exakten Wettervoraussagen gemacht werden. Auch die Gewitteraktivität birgt noch einige ungelöste Geheimnisse.
Die Bewegung und das Aufkommen des Windes war eine der ersten Deutungsversuche der Menschen. Im 18. Jahrhundert lauschten insbesondere vom Wetter abhängige und in der Landwirtschaft tätige Menschen auf ihr Bauchgefühl. Daraus bildeten sich die noch heute bekannten Bauernregeln, aus denen hervorging, ob die Ernte gut oder schlecht ausfallen würde.
Das Wetter ist immer vom Klima abhängig. Daher ist es auch so schwierig, es genau vorherzusagen. Es bleibt chaotisch, kleinste Bedingungen können zu großen Auswirkungen heranwachsen, auf Dynamik und Wetterumschwung einwirken. Hier sprechen Wissenschaftler vom Schmetterlingseffekt, was Systeme betrifft, die eine starke Empfindlichkeit auf kleinste Abweichungen in den Anfangsphasen aufweisen. Poetisch gesagt, kann der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslösen.
Der Erste, der sich mit der Wetterkunde beschäftigte, war Aristoteles. Seine Schrift „Meteorologica“, in der er seine Beobachtungen über die Kometen und das Wetter kundtat, blieb über zweitausend Jahre das Standardwerk der Meteorologie.
Erst mit Galileo Galilei erhielt die Wettervorhersage eine neue Wendung. Er erfand 1592 das Thermometer, sein Schüler Evangelista Torricelli ca. fünfzig Jahre später das Barometer. Dadurch konnte erkannt werden, dass das Wetter immer von globalen Einflüssen abhängig ist, nicht nur über den Himmel oder den Boden, sondern auch über die Erdatmosphäre bestimmt

Blaise Pascal und der Wetterballon

werden musste. Blaise Pascal wiederum bewies, dass mit zunehmender Höhe der Luftdruck geringer wurde. Für dieses Experiment wurde ein Barometer auf dem Gipfel des „Puy de Dome“ in Frankreich aufgestellt, ein Bergmassiv von 1465 Metern Höhe. Aus diesem Versuch ergab sich bald die Idee, das Wetter aus großen Höhen zu beobachten, so erfand man den Wetterballon.
Im Jahr 1692 erschien erstmals in der Londoner Wochenzeitung eine Art Lage des Wetters.
Nach und nach konnten in verschiedenen Höhen und Orten weltweit Beobachtungsstationen aufgebaut werden, über die mittels geeigneter Messgeräte das Wetter zur gleichen Zeit gemessen wurde. Die Übertragung der Messangaben benötigte allerdings sehr viel Aufwand, so mussten die Daten per Schiff von Boten übermittelt werden, dass ein Vergleich der Ergebnisse manchmal erst nach Monaten stattfand und eine Wettervorhersage unmöglich machte.
Erst mit einer immer schnelleren Kommunikation und Datenübermittlung konnten auch sinnvollere Prognosen gemacht werden. Dies geschah über einen Morsetelegraphen, durch den 1832 aktuelle Wetterangaben am gleichen Tag weltweit übermittelt werden konnten. Bis zu Bismarcks Zeiten waren jedoch die Voraussagen so ungenau, dass sie über einen langen Zeitraum wieder verboten wurden.
Die Forschung ließ sich dadurch aber nicht beeinträchtigen, Wetterdienste wurden beibehalten, eine Zusammenarbeit weltweit entwickelt. Mitte des 20. Jahrhunderts ließen sich die Daten über mathematische Rechenmodelle zusammenfassen, die über Radiowettersonden bis zu meteorologischen Satelliten die Vorhersage stark verbesserten.
Erwähnenswertes