Die Geschichte des eigenen Heims:
Der Weg von der Höhle bis zur heutigen Immobilie

Viele Menschen wünschen sich ein eigenes Haus, in das sie sich nach einem langen Arbeitstag zurückziehen können. Der Traum von einem freistehenden Gebäude, das von einem schönen Garten umgeben ist, scheint in unseren Wurzeln zu liegen. Schon in der Steinzeit zogen sich unsere Vorfahren schließlich in ihre Wohnhöhle zurück, wenn sie sich nach Schutz, Wärme und Ruhe sehnten. Doch war das wirklich so, oder ist das eher ein Irrglaube? Wir bringen Licht ins Dunkel und folgen der Geschichte der Eigenheime, wie wir sie heute kennen, bis weit in die Vergangenheit.

Irrglaube: Menschen der Steinzeit lebten nicht in Höhlen

Wer glaubt, der Wunsch nach einem gemütlichen Eigenheim liege in unseren Genen verankert, weil schon unsere Vorfahren aus der Steinzeit ebenfalls eigene Höhlen bewohnten, der irrt. Unsere steinzeitlichen Ahnen betraten die Höhlen hauptsächlich für kultische Zwecke. Davon abgesehen lebten die Jäger und Sammler in der freien Natur. Meist übernachteten sie aktuellen paläoanthropologischen Erkenntnissen nach dort, wo sie während ihrer Nahrungssuche gerade müde wurden: auf Bäumen, in Laubhütten oder unter überhängenden Felswänden.
Von der Höhle zum Eigenheim

Die Geschichte des heutigen Eigenheims beginnt in der Antike

Die Wurzeln des Eigenheims gehen bis in die Antike zurück. Damals gab es eine römische oder griechische Villa auf dem Land. Schon zu jener Zeit wollten Menschen, die reich genug waren, aus der engen Stadt entkommen. Sie sahen sich außerhalb der Städte nach einem freistehenden und von einem großen Garten umgebenen Gebäude um. Oft wurde die Villa als Freizeit- und Zweitresidenz genutzt. Der Hauptwohnsitz blieb weiterhin das Domus in der Stadt, welches meist Geschäftsräume und Ladengeschäfte im Erdgeschoss hatte. Noch im alten Rom hatten nur wenige Menschen die Chance auf diesen luxuriösen Wohnstil. Die breite Masse lebte deutlich bescheidener – zum Beispiel in Mietskasernen.

In der Renaissance blühte die Villa nach antikem Vorbild neu auf

Die antike Wohnkultur geriet mit dem Niedergang Roms erst einmal in Vergessenheit. In der Renaissance lebte die Villa neu auf. Die mächtigen und gut verdienenden Menschen des 15. und 16. Jahrhunderts lebten in einer Villa. Die Idealform ist die Villa La Rotonda, die auf einem Hügel bei Vicenza liegt. Sie wirkt für den Betrachter bis heute vollkommen, was daran liegen dürfte, dass die Klassik beim Bau von Eigenheimen nie aus der Mode kam.

Das Eigenheim im 19. Jahrhundert

Denkmalsanierung
Auch in Deutschland orientierten sich spätere Villenbauten, die im 19. Jahrhundert errichtet wurden, an La Rotonda. Ein Beispiel hierfür ist der Dresdner Architekt Gottfried Semper, der 1839 in Dresdens Neustadt die Villa Rosa schuf. Sie war eng an das italienische Original angelehnt und im Stil der Neorenaissance gehalten. Der einst quadratische Grundriss wurde an aktuelle Wohnbedürfnisse angepasst. Somit entstand der Prototyp für die mitteleuropäische Villenkultur des 19. Jahrhunderts.
Viele in dieser Zeit errichtete Gebäude stehen heute unter Denkmalschutz. Wie auf City Immobilienmakler erklärt wird, kümmert sich bei diesen Objekten die Denkmalbehörde um die Erhaltung und den Schutz. Für Eigentümer eines denkmalgeschützten Gebäudes heißt das: Wer eine Renovierung oder Sanierung plant, muss die Vorgaben der Behörde einhalten, damit die ursprüngliche Substanz erhalten bleibt.
Im deutschen Kaiserreich wollten viele Menschen nicht mehr in lauten, schmutzigen Innenstädten wohnen. Das neureiche Bürgertum zog ins Grüne und orientierte sich dabei an den prunkvollen Villen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden in den Vororten großer Städte zahlreiche neue begrünte Villenviertel. Doch der Erste und Zweite Weltkrieg bedeuteten tiefe Einschnitte.

Nach dem Krieg begann die Eigenheim-Welle

Nach dem Ende des Krieges begann in Deutschland die große Eigenheim-Welle. Nun konnten sich auch die breiteren Bevölkerungsschichten ein Eigenheim im Grünen leisten. Der Boom dafür kam aus den USA. Auch in Deutschland entstand so eine zunehmende Zersiedelung der Landschaft, die bis heute anhält.
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