Geschichte des Fertighäuser
Die Geschichte der Fertighäuser findet ihren Ursprung
schon bei den alten Ägyptern. Die Pyramiden sind im
Norden des Landes entstanden, aber die fertigen Bauteile
für die Pyramiden wurden den Nil hinuntergeschleppt und
vor Ort „nur“ noch montiert. Die ersten handwerklich
vorgefertigten Holzhäuser entstanden, Überlieferungen
zufolge, bereits im 12. Jahrhundert in Japan.
Zuverlässige Quellen beschreiben Holzhütten, die
zerlegbar und auf zwei Handkarren transportierbar waren.
Fertighäuser im Mittelalter
In der Geschichte der Menschheit haben sich viele
Architekten und schlaue Köpfe mit dem Fertigbau befasst.
Der Maler Leonardo da Vinci hat bereits im Jahr 1494 ein
vorgefertigtes Haus gebaut und es am Flussufer des
Tigris aufgestellt. Von daher gilt in der Geschichte der
Maler da Vinci als Urvater der Fertighäuser. In
Deutschland war die Fertigbauweise mit Holz im
Mittelalter weit verbreitet. Zeugnisse dieser
Fertigbaukunst sind die Fachwerkhäuser, die in der
Historie der Fertigbauweise als Vorläufer zu betrachten
sind.
Die Geschichte der modernen Fertighäuser
Die ersten modernen fertigen Häuser entstanden in den
USA in Zeiten des Goldrauschs. Zu dieser Zeit wurden
Häuser benötigt, die schnell aufstell- und nutzbar
waren. Seit dieser Zeit ist
der Fertigbau in Amerika auch die traditionelle
Bauweise.
In Deutschland haben zuerst die Vertreter der Dessauer
Architekturschule Bauhaus zum Ende der 1920er Jahre die
Möglichkeit der Vorfertigung für den Bau von Eigenheimen
entdeckt. Ihre Idee bestand darin, eine standardisierte
Fertigung in Serie von funktionalen Häusern zu
realisieren. Die Häuser sollten einerseits ästhetisch
anspruchsvoll und andererseits für die breite Masse
bezahlbar sein. Schon damals schätzte man die Vorteile
des Fertigbaus. Alle Bauteile ließen sich in Werken
vorfertigen und die Bauzeiten auf der Baustelle vor Ort
waren dementsprechend kurz.
Aus einfachen Zimmereien entstand nach 1945 in
Deutschland eine Fertighausindustrie, die aufHolz als
Baustoff setzte. Immer mehr Menschen konnten sich ein
Haus leisten. Es folgte ein Bauboom mit Fertighäusern,
der seinen Höhepunkte in den siebziger Jahren des
vorigen
Jahrhunderts hatte. Die Fertigung in Serie ermöglicht
eine preisgünstige Herstellung. Ein Vorteil, der bis
heute bei Fertighäusern geschätzt wird.
In den achtziger Jahren löste sich die Fertigbaubranche
vom Image des Billigbaus und wagte eine neue
Ausrichtung. Die Hersteller von Fertighäusern sind heute
moderne Hausbau-Unternehmen, die Wert auf vielfältige,
klassische oder zeitgenössische Architektur legen.
Fertighäuser entstehen heute zunehmend nach
Kundenwünschen. Dass sie sich schnell errichten lassen,
ist ein Vorteil den Bauherren schätzen. Fertighäuser
gibt es in allen Preissegmenten. Das günstige Ausbauhaus
wird genauso bestellt, wie ein hochwertiges Fertighaus
in höherer Preisklasse. Wesentlicher Vorteil der
Fertighäuser ist ihre Energieeffizienz, die in erster
Linie dem Baustoff Holz zu danken ist. Fertighäuser der
heutigen Generation zeichnen sich durch gute
Wärmedämmung und eine moderne Haustechnik aus.
Fertighaus der 60er Jahre. Verkauft vom Versandhaus Quelle. Abbildung Modell Typ 100
Der Typ 100 stand für 100² Nutzfläche (unteres Bild). Der Preis für das Eigenheim betrug DM 49.000.
Die beiden unteren Bilder zeigen links das Modell Typ 80
mit 80² Nutzfläche zum Preis von DM 43.000 und rechts
das Modell Typ 60 mit 52² Wohnfläche zum Preis von DM
34.00. Die Häuser waren mit komplettem Bad und einer
Ölzentralheizung ausgestattet. Vorraussetzung war ein
vorhandenes Fundament, welches nicht im Preis
inbegriffen war.