Geschichte der
Suchmaschinen
Eine Suchmaschine ist ein
Werkzeug, das die Suche nach
Informationen im World Wide Web ermöglicht. Die Suchergebnisse werden in
der Regel in einer Liste angezeigt. Die
Informationen können aus Webseiten, Bilder von
Webseiten und Informationen anderer Art bestehen. Im
Gegensatz zu Web-Verzeichnissen, die von
menschlichen Redakteuren erstellt werden,
arbeiten
Suchmaschinen algorithmisch und nutzen
Computerprogramme zur Recherche und Einordnung der
Ergebnisse.
Bevor es Suchmaschinen gab, hatte man nur Listen von
Webservern und Kataloge, die grob nach Thema
sortiert waren, was den Nachteil hatte dass sie
nicht aktuell waren. Das erste Werkzeug, das
1990
Suchmaschinen-Charakter hatte, war Archie. Das
Programm brachte den Zugriff auf FTP-Server, denn zu
dieser Zeit gab es noch kein WWW.
Schon ein Jahr später machte Gopher
(engl. für Taschenratte) sich auf den
Weg, weitere Differenzierungsmöglichkeiten den Usern
zu bieten. Wie bei Archie suchte man über die
Datei-Namen und die Titel der Dokumente im
Gopher-Index. Veronica (Very Easy Rodent-Oriented
Netwide Index to Computerized Archives,) brauchte
dann Verbesserungen in der Handhabung.
Einige Jahre
später kam es dann zur Explosion von Websites, die
mit Verzeichnissen und Katalogen nicht mehr zu
überblicken waren. Täglich kamen zig-tausende Seiten
und Online-Shops dazu bzw. verschwanden wieder, oder änderten ihre
Internetadresse. Deshalb wurden Webcrawler oder Robots
entwickelt, die das WWW systematisch nach neuem,
geänderten oder gelöschtem Content
abgrasten. AliWeb und JumpStation waren die ersten
Suchmaschinen, die Resultate abrufbar machten.
Volltext-Crawler-basierte Suchmaschinen gab es aber
erst ab
1994.
1996 wurde die
Suchmaschine Flipper bzw. Kitty
entwickelt. Daraus entstand die von Gruner & Jahr
finanzierte wurde 1997 in Fireball umbenannt. Sie
bediente sich dem Index von Alta-Vista und war lange
Zeit die Nr. 1 in Deutschland. So bedienten sich
große Internetdienstleister wie T-Online an ihr. Später sollte sich
herausstellen dass sie sich dem Index einer gewissen
Suchmaschine namens Google bedient Mit dem Wachstum
des jungen WWW traten dann eine ganze Reihe
unterschiedlicher Ansätze auf: Lycos, Excite,
Inktomi, Magellan, Infoseek, Northern Light und
AltaVista. Letztere Suchmaschine dominierte lange
Zeit mit der Masse der Ergebnisse, doch Yahoo! wurde
beliebter, weil es schon den Ansatz von Katalog und
sonstige Nutzungsmöglichkeiten mit der reinen Suche
verbinden konnte. Allerdings stellte sich später
heraus dass die Einfachheit die Oberhand haben wird. Die Internetnutzer wollten
einfach nur „suchen" und nicht mit Informationen erschlagen werden. Entsprechend den unterschiedlichen
Ansätzen entwickelten sich die Systeme weiter,
konnten aber immer
weniger die relevanten Ergebnisse
nach vorne bringen, weil das WWW rasant wuchs und
immer mehr Unternehmenswebsites mit unlauteren
Methoden (Fälschung der Keyword-Angaben)
Suchmaschinen-Spamming oder Stuffing wie z.B. weißer Text auf
weißem Hintergrund betrieben.
Anfang des neuen Jahrtausends hatten dann findige
junge Studenten eine Idee, wie man anders die
Webseiten bewerten könnte und setzten diese neuen
Konzepte bei Google in die Tat um. Nun wurde der
Rang der Seiten nicht mehr von manipulierten
Keywords bestimmt, sondern von Links, die auf die
Seiten zeigten, und wie wichtig diese Seiten selbst
waren. Mit dem Konzept des PageRanks hatte
man sogar eine Möglichkeit gefunden, den Wert eines
Links sehr unterschiedlich zu bestimmen.
Google wurde zum Riesenerfolg, denn die User sahen,
dass bei Google vorne fast immer relevantere
Ergebnisse standen - als bei den anderen
Suchmaschinen. Deshalb gewann Google schnell einen
Marktanteil von 80 bis 90 Prozent und ließ die
Konkurrenz weit hinter sich. Man kann behaupten dass
die konkurrierenden Dienste einfach den Markt verschliefen und sich auf ihren
Lorbeeren ausruhten.
Heute gibt es zwar immer noch viele Suchmaschinen,
doch nur Google, MSN und
Yahoo! bestimmen den Markt.
Alle drei Systeme verwenden ähnliche (aber streng
geheime) Algorithmen und haben das Google-Prinzip
des PageRanks konsequent ausdifferenziert.
Suchmaschinen-Optimierung ist damit schwerer aber
auch interessanter geworden. Wer heute gut ranken
will, muss mehr auf dem Kasten haben als ein paar
geschickt gewählte Keywords im HTML-Code.
Erfolgreiches Ranking heißt: Aktivieren von externen
Links mit hohem Qualitätsfaktor, sogenannten
Autoritätsseiten. Der Pagerank wurde von Google inzwischen abgeschafft.
Zunehmend wurde auch Wert auf den Standort des Users gelegt, was an immer
präziseren Standortidentifizierung der User durch die IP-Adressen möglich
wurde.