Geschichte der Spiele
Brettspiele existieren seit mehr als
4000 Jahren. Ihre Vorläufer waren Spiele, die in den
Sand oder auf Holz gemalt waren. Im
Ägypten der
Pharaonen erfreute sich das Senet-Spiel großer
Beliebtheit. Anfangs handelte es sich um ein rituelles
Spiel, das sich erst später zu einem unterhaltsamen
Gesellschaftsspiel entwickelte. Erst ab dem 13.
Jahrhundert gibt es schriftliche Zeugnisse über
Brettspiele. Zu den bevorzugten Spielen gehörte das
kleine Mühlenspiel, das noch heute unter dem Namen
Altdeutsche Mühle gespielt wird. Das Damenspiel war ein
Soldatenspiel, bei dem strategisch gedacht werden
musste. Der Sieger durfte den Titel „Imperator“ tragen.
Ähnlich wie Backgammon wurde duodecim scriptorum
gespielt. Jeder Spieler erhielt 12 Steine und hatte die
Aufgabe, seine Steine durch alle Felder zu bringen.
Archäologische Entdeckungen belegen, dass das Spiel mit
Würfeln seit 5000 Jahren die Menschen fasziniert. Es
zählt somit zu den ältesten Glücksspielen. Der römische
Geschichtsschreiber Tacitus berichtet, dass die Germanen
das Spiel „wie ein ernsthaftes Geschäft“ betreiben. Aber
auch die Römer waren leidenschaftliche Würfelspieler und
spielten um Geldeinsätze. In der Regel wurden drei oder
vier Würfel geworfen. Wer die meisten Punkte erzielte,
hatte gewonnen. Auf Abbildungen aus dem Mittelalter sind
die Würfelspieler oft in Gesellschaft des Teufels zu
sehen. Im 15. Jahrhundert versuchten die Spieler, dem
Glück auf die Sprünge zu helfen und versuchten nach der
Wahrscheinlichkeit die Würfelpunkte zu berechnen. Bei
den Würfel-Brettspielen galt nicht nur die Punktzahl, es
musste außerdem eine Aktion auf dem Brett ausgeführt
werden. Im 16. Jahrhundert wurde das Gänsespiel in
Deutschland bekannt. Es war zunächst ein reines
Glücksspiel und wurde später zu einem bevorzugten
Kinderspiel, aus dem sich weitere Variationen
sogenannter Spiral- und Laufspiele entwickelten.
Teuflische Kartenspiele
Auch Karten wurden anfangs mit dem Teufel in
Zusammenhang gebracht. Sie wurden als „Das Gebetsbuch
des Teufels“ bezeichnet und kamen im 14. Jahrhundert aus
dem Orient nach Europa. Die
Spielkarten wurden von allen
Schichten angenommen. In der Oberschicht lösten sie das
Würfelspiel ab, das nicht mehr standesgemäß war. Es
blieb den Bauern und Soldaten vorbehalten. Kritik am
Spielen in der Freizeit wurde im 18. Und 19. Jahrhundert
seitens des Bürgertum laut. Das änderte sich, als das
Spielen in Zusammenhang mit aufklärerischer Pädagogik
gebracht wurde. Es kamen zum Beispiel Post- und
Reisespiele auf den Markt, die geografische Kenntnisse
vermittelten. Bei Spielen für Kinder wurde auf die
Verbesserung von Lese- und Rechenfähigkeiten Wert
gelegt. Auch heute achten Eltern bei der Auswahl von
Spielen auf erzieherische Qualitäten. Neben den vielen
Neuheiten sind weiterhin Spieleklassiker wie Schach,
Backgammon, Mühle, Skat, Canasta oder Monopoly gefragt.
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