Geschichte der
Geldspielgeräte
Glücksspielautomaten gibt es seit dem späten 19.
Jahrhundert. Sie waren zuerst in den USA verbreitet
und gelangten ab den 1890er-Jahren nach Europa. In
Deutschland wurde der erste dieser Automaten im Jahr
1895 durch das Unternehmen E.G. Lochmann & Co.
aufgestellt. Es handelte sich um einen
Würfelspielautomaten, der dem glücklichen Spieler
allerdings keinen Geldgewinn, sondern Zigarren
bescherte.
Entwicklung im 20. Jahrhundert
Im Jahr 1903 gründete sich in Leipzig das
Unternehmen Max Jentzsch & Meerz, das exklusiv
Spielautomaten entwickelte. Glücksspielautomaten
waren allerdings in diesen Jahren in Deutschland
verboten, ab 1910 folgte so ein Verbot auch in den
USA. Daher hatten die Automaten Nebenfunktionen: Sie
spielten Musik oder schenkten Minzbonbons aus. Zu
jener Zeit wurde in den USA der einarmige Bandit
entwickelt, den es in veränderter Form immer noch
gibt. Er gehört zu den gebräuchlichsten
Geldspielautomaten in
Casinos. Früher hatte er einen
Hebel, dessen Betätigung Walzen mit Symbolen zum
Drehen brachte. Wenn die Walzen zum Stillstand
kommen, sollen sie drei übereinstimmende Symbole
zeigen. Dann hat der Spieler gewonnen. Anfangs
bewegte eine Mechanik die Walzen, später
funktionierten sie elektromechanisch, heute
übernimmt ein digitales Programm die Steuerung. In
Deutschland setzte sich die Entwicklung 1906 mit dem
Kugelfanggerät Bajazzo fort, das dem Spieler nach
dem Einwurf einer Spielmarke das Lancieren einer
Kugel durch ein Nagelfeld abverlangte. Dafür konnte
er wiederum Spielmarken gewinnen und diese in Geld
zurücktauschen. Mit dieser Konstruktion, die bis in
die
1990er-Jahre sehr verbreitet war und die es in
veränderter Form immer noch in einigen Spielhallen
gibt, umgingen die damaligen Entwickler die
Rechtslage in Deutschland: Es war zwar verboten,
reine Glücksspielautomaten aufzustellen, jedoch
blieben sogenannte Geschicklichkeitsspielautomaten
erlaubt. Der Spieler musste prinzipiell sein Glück
steuern können. Der erste klassische Walzenautomat
kam 1931 als „Omega“-Automat nach Deutschland. Bei
ihm konnten die Spieler die Walzen mit Tasten
stoppen. Wiederum entschied also ihr Geschick über
den Ausgang des Spiels. Diese Spielgeräte
waren selbstverständlich primitiver als die Geräte
von heute, kein Vergleich zu dem
was Merkur Spielautomaten heute Online bieten.
Waren früher die Automaten rein mechanisch, so sind
die modernen Spielgeräte bis auf den Münzeinwurf und
die Start, Stop und Spielwechseltasten rein
elektronisch mit mit Touchsteuerung.
Gründung von NSM-Löwen, Bally Wulff und Merkur
Ab 1935 wurden in Deutschland Geldspielautomaten
weitestgehend verboten, in den späten 1940er-Jahren
aber wieder erlaubt. Es gründeten sich 1949
NSM-Löwen (heute als Löwen Play Teil der
Novomatic-Gruppe), 1950 Wulff (heute als Bally Wulff
unter dem Dach der Schmidt-Gruppe),
1957 Gauselmann
(Merkur) und 1980 Novomatic. NSM-Löwen brachte 1952
den ersten Rotamint-Automaten auf den Markt, der bis
heute als Vorbild für nachfolgende Automaten dient.
Der Hersteller Wulff konterte ein Jahr später mit
dem Rotomat, der als erstes vollautomatisches
Dreiwalzengerät mit einer 10-Pfennig-Münze gespielt
werden konnte. Das Grundprinzip des Walzenautomaten
blieb erhalten, doch die Slots wurden zunächst
elektromechanisch und etwa ab den
1980er-Jahren
durch
Computerprogramme gesteuert. Auch erfanden die
Hersteller Bonusrunden und Freispiele. Seit den
späten 1990er-Jahren gibt es Geldspielautomaten in
den Online-Casinos. Sie waren allerdings anfangs
weniger populär als die stationären
Geldspielautomaten. Novomatic und Merkur
entwickelten aber immer bessere Spielautomaten, die
ab 2006 zu einem Run auf die Online-Casinos führten.
Die Spielautomaten bieten seither richtige
Geschichten an, wie die Novolines von Novomatic.
Höchst populär sind beispielsweise Book of Ra und
Lucky Lady’s Charm.
Die Branche kämpfte allerdings
in Deutschland mit den Restriktionen des
Glücksspielstaatsvertrages, die nach den jüngsten
Änderungen ab 2021 gelockert wurden. Es entwickelten
sich immer neue Online-Slots wie El Torero vom
Unternehmen Merkur, welche die Spieler zunehmend in
die virtuellen Casinos locken. Allerdings wurden
diese Spiele kurz darauf auch auf stationären
Automaten in Spielhallen installiert, sodass es zu
einer Expansion von bereits vorhandenen
Spielhallenketten kam. Der Trend nach 2010 bewegte
sich allerdings eher in Richtung Online-Glücksspiel.
Es ist für die Anbieter technisch unkomplizierter,
virtuelle Spiele bereitzustellen, als mechanische
Automaten in Spielhallen aufzustellen und diese auch
zu warten. Ferner spielen viele Menschen gern vom PC
aus. Hier sind daher in den nächsten Jahren die
wichtigsten Entwicklungen zu erwarten.