*12.
Dezember 1892 in
München-Schwabing
† 27. 7. 1960 in
Garmisch-Partenkirchen
Die bayerische Kabarettistin,
Volksschauspielerin und Sängerin
Liesl Karlstadt (bürgerlicher Name:
Elisabeth Wellano) war eine
Bäckerstochter. Die gelernte
Textilverkäuferin begann 17-jährig
auf Münchner Bühnen als Soubrette
aufzutreten. Ab 1911 trat sie mit
dem wegen seines skurrilen
Sprachwitzes bekannten Komiker
Karl
Valentin (1882-1948) als weiblicher
Part eines Duos auf. Valentin gab
der jungen Bühnenkünstlerin, die
auch privat seine Lebens- und
Geschäftspartnerin wurde, den
Künstlerinnennamen „Liesl
Karlstadt“. Das Paar wurde vor allem
durch hunderte, zum Teil von Liesl
Karlstadt geschriebener Sketche auf
Bühne und Leinwand populär.
Im Filmjahr 1929
wurde der Stummfilm "Der Sonderling"
mit Liesl Karlstadt und Valentin in
den Hauptrollen produziert. Das bis
Anfang der 1930er Jahre erfolgreiche
Grundschema der Auftritte war der
Gegensatz des verdreht-konfusen
Valentins zu der
vernünftig-bodenständig agierenden
Liesl Karlstadt.
1934 investierte das Paar seine
Ersparnisse in ein
Panoptikums-Projekt, das scheiterte.
Finanziell angeschlagen und von
Valentin verlassen, versuchte Liesl
Karlstadt 1935 Suizid zu begehen.
Schließlich arbeitete sie als
Schauspielerin weiter. Sporadisch
auch wieder mit Valentin. Von 1941
bis 1943 betreute Liesel Karlstadt
als inoffizielle Muli-Betreuerin die
Lasttiere einer Gebirgsjägereinheit
in Tirol. Nach dem Zweiten Weltkrieg
spielte sie in einer Reihe von
Filmkomödien und war auch als
Hörspielsprecherin („Familie
Brandl“) tätig, ohne allerdings an
ihre großen Erfolge in den 1920er
und frühen 1930er Jahren anknüpfen
zu können. 1960 starb Liesl
Karlstadt an den Folgen einer
Gehirnblutung.