<*>Biografie Leonard Lansink Lebenslauf
Der 1,83 m große, aus dem Ruhrpott stammende Schauspieler Leonard Lansink gehörte viele Jahre zum Reservoir in TV-Nebenrollen bewährter Theatermenschen. 1998 stieg er als muffelig-sympathischer Privatdetektiv „Georg Wilsberg“ in der Münster-Krimiserie „Wilsberg“ dauerhaft in die Hauptrollen-Liga auf.
Der Start ins Leben war für Leonard Lansink nicht gerade optimal. Er kam am 7. Januar 1956 im westfälischen Hamm auf die Welt. Seine Mutter verließ den Säugling kurz nach dessen Geburt im Krankenhaus. Lansinks Vater blieb unbekannt. Der kleine Leonard wuchs bei seinen Großeltern im Gelsenkirchener, damals noch von Zechen und Bergleuten geprägten, Stadtteil Rotthausen auf. Großvater Leonard Lansink sen., ein Ex-Bergmann, arbeitete als Metzger auf dem Schlachthof. Zu seinen beiden Halbgeschwistern hatte Lansink jun. in seiner Kindheit und Jugend keinen Kontakt. Erst im Alter von 30 Jahren suchte er seine Mutter und fand sie in Ludwigshafen. Allerdings baute sich kein inniges Verhältnis mehr auf.
Lansink besuchte ein katholisches Ganztags-Gymnasium in Essen und bestand dort 1974 seine Reifeprüfung. Seine Großeltern waren bereits einige Jahre vorher gestorben. Nach dem Zivildienst in einem Blindenheim begann er Medizin zu studieren. Nach drei Jahren brach er das Studium ab und ging zur Folkwang-Schule in Essen, um sich zum Schauspieler ausbilden zu lassen.
Es folgte eine Zeit als freier Theaterschauspieler an verschiedenen Bühnen und auf Festivals. Lansink gründete 1980 selbst eine Bühnentruppe, führte Regie und versuchte sich in der Theater-Szene in München zu etablieren. In dieser Zeit hangelte er sich oft am Existenzminimum entlang. Da waren sporadische Angebote, vor der Kamera zu agieren, sehr willkommen. 1987 spielte er als „Karl“ eine kleine Rolle in dem US-Streifen „Hollywood-Monster“, einem frühen Roland-Emmerich-SF-Spaßfilm. Für 3000 US-Dollar mimte Lansink im selben Jahr im siebten Teil der israelischen Sex-Teenie-Reihe „Eis am Stiel“ einen entführten Millionärssohn in Unterhosen.
Ab Anfang der 1990er Jahre war der oft für den Typus „grantiger Ruhrpott-Einzelgänger“ besetzte Schauspieler vermehrt im Fernsehen zu sehen. 29 Folgen lang (1994 bis 2005) gehörte er als „Kommissar Georg Scholz“ zur festen Ermittler-Mannschaft in der ZDF-Krimi-Serie „Ein starkes Team“. Als „Kommissar Schneider“ jagte er 1997 in dem Erfolgsfilm „Knockin’ on Heaven’s Door“ die Hauptdarsteller Til Schweiger und Jan Josef Liefers.
Ein Jahr später übernahm er die Titelrolle in der ZDF-Serie „Wilsberg“. 1995 hatte Joachim Król die Figur des schrulligen Münsteraner Antiquars und ehemaligen Rechtsanwalts „Georg Wilsberg“, der im Zweitberuf und als Hobby Kriminalfälle aufklärte, in der Pilotfolge eingeführt. Erst 1998 wurde die zweite Folge, in der Lansink als Król-Nachfolger überzeugen konnte, ausgestrahlt. „Wilsberg“ wurde ein Dauerbrenner und verschaffte Lansink endlich die Sicherheit, von seiner Arbeit auskömmlich leben zu können. Neben der Arbeit für die „Wilsberg“-Reihe, die Anfang 2014 mit der 41. Folge noch lange nicht ihr Ende gefunden hatte, blieb Lansink stets der Bühne, insbesondere bei gemeinsamen Tourneen mit seinem Kollegen Heinrich Schafmeister (geb. 1957), treu.
Leonard Lansink privat:
Wohn-Berliner Lansink entwickelte eine wachsende Verbundenheit zu seinem ständigen Drehort Münster. Er hat sich dort mehrmals sozial engagiert, wurde Mitglied im örtlichen Fußballverein Preußen Münster und heiratete 2011 die 18 Jahre jüngere Juristin und Münsteranerin Maren Muntenbeck.
2009 gehörte SPD-Genosse Lansink zu den Mitgliedern der Bundesversammlung, die den Bundespräsidenten zu wählen hatte. Lansinks Wunschkandidatin Gesine Schwan (SPD) unterlag dem CDU-Mann Horst Köhler.
Leonard Lansink Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.

Leonard Lansink Filme
1960 - Der Herr mit der schwarzen Melone
1961 - Chikita
1962 - Es Dach überm Kopf
1967 - Der sanfte Lauf
1976 - Die Marquise von O.
1976 - Die Wildente
1976 - Im Scheinwerferlicht
1976 - Sommergäste
1977 - Der amerikanische Freund
1977 - Die linkshändige Frau
1978 - The Boys from Brazil
1978 - Schwarz und weiß wie Tage und Nächte
1978 - Messer im Kopf
1979 - Nosferatu – Phantom der Nacht
1979 - Rückkehr zur Geliebten
1980 - 5 Prozent Risiko
1980 - Der Erfinder
1980 - Die Kameliendame
1980 - Die Verweigerung
1981 - Etwas wird sichtbar
1981 - Oggetti Smarriti
1981 - Die Fälschung
1982 - Gedächtnis – Ein Film für Curt Bois und Bernhard Minetti
1982 - Krieg und Frieden
1983 - In der weißen Stadt
1984 - System ohne Schatten
1985 - Der Eissalon
1986 - Der Pendler
1986 - Väter und Söhne
1987 - Der Himmel über Berlin
1988 - Ein fast anonymes Verhältnis
1988 - Der Himmel ist fern
1988 - Bankomatt
1989 - Architektur des Untergangs
1990 - Tassilo – Ein Fall für sich
1990 - Sazka – Die Wette
1991 - Erfolg
1991 - La Domenica specialmente
1991 - Prag
1991 - Children of Nature – Eine Reise
1991 - Letzte Tage im Chez Nous
1992 - Brandnacht
1993 - In weiter Ferne, so nah!
1993 - Asmara
1994 - Die Abwesenheit
1994 - Heller Tag
1995 - Ein Richter in Angst
1995 - Il Grande Fausto
1996 - Tödliches Schweigen
1997 - Saint-Ex
1998 - Gegen Ende der Nacht
1998 - Die Ewigkeit und ein Tag
2000 - WerAngstWolf
2000 - Brot und Tulpen
2001 - Johann Wolfgang von Goethe – Faust
2002 - Epsteins Nacht
2002 - Leonard Lansink – Behind Me
2003 - Luther
2004 - Der Manchurian Kandidat
2004 - Der Untergang
2006 - Fürchtet Euch Nicht!
2006 - Vitus
2006 - Ode an die Freude
2007 - Jugend ohne Jugend
2008 - Ein Starker Abgang
2008 - Der Baader Meinhof Komplex
2008 - Brot
2008 - The Dust of Time
2008 - Copacabana
2009 - Der Vorleser
2009 - Giulias Verschwinden
2010 - Der grosse Kater
2010 - Das Ende ist mein Anfang
2011 - Brot
2011 - Satte Farben vor Schwarz
2011 - Unknown Identity
2013 - Nachtzug nach Lissabon
2013 - Michael Kohlhaas
Leonard Lansink Biographie