Biografie Katharina Thalbach Lebenslauf
Sie ist eine bemerkenswerte
Schauspielerin, führt Regie, ist als
Synchronsprecherin tätig und hat
einen Stern auf dem Berliner
Boulevard der Stars – Katharina
Thalbach.
Geboren wurde sie am
19. Januar 1954
in Berlin unter dem bürgerlichen
Namen Katharine Joachim. Das
Theaterleben wurde ihr in die Wiege
gelegt, denn die Mutter – Sabine
Thalbach (1932-1966) – war
Schauspielerin am Berliner Ensemble.
Der Vater, Benno Besson (1922-2006),
war ein renommierter Regisseur. Sie
hat zwei Halbbrüder (Pierre Besson
(geb. 1967), Schauspieler und
Philippe Besson (geb. 1962),
Regisseur).
Sie schnupperte zeitig Bühnenluft,
stand seit ihrem fünften Lebensjahr
in Kinderrollen auf der Bühne und
auch vor der Filmkamera. Katharina
Thalbachs Mutter starb, als die
Tochter 12 Jahre alt war. Die Witwe
Bertolt Brechts – Helene Weigel –
die auch Intendantin des Berliner
Ensembles war, kümmerte sich nach
dem Tod der Mutter um die
Heranwachsende, besonders
um deren schauspielerische
Ausbildung, indem sie ihr einen
Meisterschülervertrag anbot. Ihr
Bühnendebüt als fast Erwachsene
hatte sie fünfzehnjährig in der
„Dreigroschenoper“. In dieser
Erich-Engel-Inszenierung übernahm
sie Rolle der Hure Betty. Als sie im
Dezember desselben Jahres in der
gleichen Inszenierung die Hauptrolle
der Polly Peachum übernahm, wurde
sie zu der Theater-Entdeckung
schlechthin.
Ende der 1960er und Anfang bis Mitte
der
1970er Jahre wurde Thalbach ein
Publikumsmagnet auf der Bühne. Zu
den Erfolgen am Berliner Ensemble
kamen gefeierte Aufführungen an der
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
Nach ihrem Abitur an der
Max-Planck-Oberschule absolvierte
Thalbach die Bühnenreifeprüfung,
stand weiterhin am Berliner Ensemble
auf der Bühen und wechselte
1971 an
die Volksbühne. Ihr Vater Benno
Besson war dort Intendant. Dort
konnte sie einige ihrer größten
Bühnenerfolge feiern: Sie spielte
die Doppelrolle der Venus/Galatea in
„Die schöne Helena“ (1972, Jacques
Offenbach, bearbeitet von Peter
Hacks), außerdem glänzte sie an der
Seite von Rolf Ludwig in „Othello“
(1972, Regie Manfred Karge/Matthias
Langhoff). Für diese Darstellung
erhielt Thalbach den Kritikerpreis
der „Berliner Zeitung“. Zu ihren
besonderen Erfolgen zählt auch die
Mira in „Speckhut“ von Francisco
Pereira, ebenfalls eine
Karge-Langhoff-Inszenierung.
Im Jahr 1975 verließ Thalbach die
Volksbühne, um wieder Mitglied des
Berliner Ensembles zu werden.
Auch in Filmen machte sie sehr
erfolgreich von sich reden,
beispielsweise als Maria Matzerath
in Volker Schlöndorffs „Die
Blechtrommel“ (1979). Zuvor hatte
sie ihre erste größere Filmrolle in
„Es ist eine alte Geschichte“ (1961)
erhalten. Sie spielte die Tini unter
der Regie von Lothar Warneke.
1974 war sie die Frau des Soldaten
in „Der nackte Mann auf dem
Sportplatz“. In diesem Film stand
sie an der Seite der namhaftesten
Berlin Schauspieler wie u. a. Kurt
Böwe und Ursula Karusseit. Die Frau
des Soldaten ist eine junge
Schwangere. Thalbachs Tochter Nellie
kam im selben Jahr zur Welt. Sie
entstammt Thalbachs einjähriger Ehe
mit dem Schauspieler Vladimir Weigl.
In „Lotte in Weimar“ (Regie: Egon
Günther, 1975) brillierte sie als
Ottilie von Pogwisch und übertraf
sogar die Hauptdarstellerin Lilli
Palmer.
Aufgrund ihres Protests gegen die
Wolf-Biermann-Ausbürgerung, verließ
Thalbach 1976 mit ihrem damaligen
Partner, dem Schriftsteller Thomas
Brasch (1945-2001), die DDR und
siedelte nach West-Berlin über.
Thalbach übernahm 1978 die
Titelrolle in „Lovely Rita“, einem
Stück von Thomas Brasch, an der
Werkstattbühne des Schillertheaters.
Zudem wirkte sie als Gaststar in
verschiedenen Inszenierung in der
Bundesrepublik und in West-Berlin
mit. Für die Darstellung der
Titelheldin in der Kölner
Inszenierung „Käthchen von
Heilbronn“ (1979) wählte sie die
Theaterzeitschrift „Theater heute“
zur Darstellerin des Jahres 1980.
Bis der Berliner Senat 1990 die
Staatlichen Schauspielbühnen Berlin
auflöste, die das Schiller-Theater
und das Schlossparktheate betrieben
hatten, war Thalbach als
Ensemble-Mitglied und Regisseurin
tätig.
Thalbach spielte dann die Ophelia in
der Inszenierung ihres Vater Benno
Besson am Schauspielhaus Zürich
(1984). Nach zahlreichen
Theaterrollen übernahm sie 1996 die
Titelrolle in Bertolt Brechts
„Mutter Courage und ihre Kinder“
unter der Regie von Jérome Savary am
Thalia Theater in Hamburg.
Der Übergang an die westdeutsche
Film- und Theaterszene ging für
Thalbach fast übergangslos über die
Bühne. Sie erhielt große, wichtige
Rollen, zu denen u. a. die junge
Stiefmutter in „Die Blechtrommel“
gehört. Auch im Fernsehen ist die
wandelbare Schauspielerin zu sehen.
Unter anderem spielte sie mit
Corinna Harfouch in dem Fernsehspiel
„Gefährliche Freundin“, für die
beiden Darstellerinnen 1997
gemenisam mit dem Adolf-Grimme-Preis
geehrt wurden.
Seit dem Ende der 1980er Jahre
begann Katharina Thalbach sich auch
einen Namen als Bühnenregisseurin zu
machen. Ihr Regiedebüt gab sie 1987
mit „Macbeth“ an der Werkstattbühne
des Schillertheaters. Weitere viel
diskutierte Regiearbeiten folgten.
Katharina Thalbach privat
Die Schauspielerin lebt in Berlin
und hat eine Tochter, die ebenfalls
Schauspielerin ist. Auch ihre
Enkelin Nellie ist Schauspielerin.
Katharina Thalbach Seiten, Steckbrief,
Kurzbio etc.
Autogramm Katharina Thalbach Autogrammadresse
Movies Katharina Thalbach Filme
2009 - Sechzehn
2009 - Rosa Roth - Das Mädchen aus
Sumy
2010 - Im Angesicht des Verbrechens
2010 - Topper gibt nicht auf
2010 - Krankheit der Jugend
2010 - Ein Fall für zwei - Leichen
im Keller
2011 - Kriegerin
2011 - Davon willst Du nichts wissen
2011 - Schreie der Vergessenen
2011 - SOKO Leipzig
2012–2013 - Stolberg
2013 - Schlussmacher
2013 - Unsere Mütter, unsere Väter
2013 - Alaska Johansson
2013 - Tatort - Kalter Engel