Biografie Horst Janson
Lebenslauf
In seiner mehr als ein halbes Jahrhundert langen
Bühnen-, Leinwand- und TV-Karriere hat der am
4.
Oktober 1935 geborene deutsche Schauspieler Horst Janson eine Vielzahl von Rollen gespielt und ist für
Generationen von Zuschauern als schlaksiger, immer
eher etwas braver Sympath zum Begriff geworden. Der
markanteste der von ihm dargestellten Charaktere war
und blieb auf Dauer ein netter Langzeitstudent der
70er Jahre - „Der Bastian“.
Justizbeamten-Sohn Horst Janson kam in Mainz zur
Welt. Den größten Teil seiner Kindheit und Jugend
verbrachte er in Wiesbaden. Als er ein Jahr vor dem
Abitur nicht versetzt werden sollte, brach er die
Schule ab. Er jobbte ein Jahr lang als Taxifahrer
und ließ sich dann an der Schauspielschule in
Wiesbaden ausbilden. Nach einigen bescheidenen
Bühnenrollen am Hessischen Staatstheater in
Wiesbaden engagierte Regisseur Alfred Weidenmann den
knapp
24-jährigen Nachwuchsakteur in dem
Kino-Zweiteiler „Die Buddenbrooks“ (1959) für die
kleine Rolle des rebellischen Burschenschaftlers
„Morten Schwarzkopf“. In der Mann-Verfilmung kam Janson mit Stars der damaligen Zeit (Werner Hinz,
Lil Dagover, Hansjörg Felmy, Liselotte Pulver) in
Kontakt. Es folgte eine Reihe von weiteren
Kino-Produktionen. In ausländischen Filmen wurde der
junge Janson bevorzugt als blonder Parade-Deutscher
besetzt. Interessant war Jansons Part als deutscher
Flieger-Leutnant in dem ansonsten belanglosen
britischen Kriegsfilm „The McKenzie Break“ (1970).
Der Flieger wurde im Kriegsgefangenenlager als
„schwul“ angefeindet und schließlich als
mutmaßlicher Verräter von den eigenen Landsleuten
umgebracht. 1967 erschien Janson erstmals als
Nebendarsteller in der „Kriminalmuseum“-Folge „Die
rote Maske“ (ZDF) in einer TV-Produktion auf dem
Bildschirm.
Seitdem war er regelmäßig im deutschen Fernsehen zu
sehen. Als „Sascha Doria“, der Fänger in einer von
Gustav Knuth angeführten Trapezartistenfamilie,
stellte er von 1969 bis 1972 in der ARD-Serie „Salto
Mortale“ den ruhenden Pol seiner quirligen
Zirkus-Sippe dar.
1973 schloss sich die Titelrolle
an, mit der sich der damals 37-jährige ins
kollektive Gedächtnis der deutschen
Fernsehguckernation brannte. In „Der Bastian“
bummelte sich Horst Janson fürs ZDF durch diverse
Studiengänge und hatte eine Affäre zu der als Mutter
Vernünftig den Lebensgegenentwurf zur
Bastian-Schluffigkeit darstellenden Ärztin „Dr.
Katharina Freude“ (Karin Anselm). Die TV-Nation war
begeistert, zumal der langhaarige Bastian
schließlich doch noch sein Studium abschloss und in
die Welt zog.
1973 und
1974 posierte Janson neben
Heidi Brühl in den beiden Fortsetzungen der „Immenhof“-Filmreihe.
Der Bravo war soviel Herzigkeit einen „Goldenen
Otto“ (1973) wert,
1974 gab es dann auch noch den
„Bambi“ vom Burda-Verlag.
1973 heiratete Janson
seine sieben Jahre jüngere Kollegin Monika Lundi.
Die Ehe hielt allerdings nur bis 1976.
Von 1980 bis 1983 machte Janson den „Horst“ in der
deutschen Variante der berühmten n
Kleinkinderserie
„Sesamstraße“. Nach zahlreichen weiteren
Einzelrollen bekam der gereifte Janson 2005 / 2006
seine zweite Serien-Hauptrolle auf den Leib
geschrieben. Als „Kapitä Jensen“ bereiste er vier
Folgen lang in der aufwändigen
ARD-Urlaubsschiff-Serie als Schiffsführer von
Luxustouristen-Clippern exotische Seegebiete. Da
traf es sich gut, dass Janson als passionierter
Hobby-Segler Ahnung von Takelage und Nautik
mitbrachte.
2005 machte Janson, der auch als „Old Firehand“ bei
diversen Karl-May-Spielen live eine gute Figur
machte, Schlagzeilen, weil er dem Rat „bester
Freunde“ gefolgt war und sein Geld so intensiv bei
Immobilien-Geschäften in den neuen Bundesländern
versenkt hatte, dass ihm die Insolvenz bevorstand.
Um die drohende Versteigerung des zum
Familienmittelpunkt von Janson, seiner zweiten
Ehefrau Hella und den beiden gemeinsamen Töchtern
Sarah-Jane (Jahrgang 1984) und Laura-Maria (Jahrgang
1986) gewordenen Wohnhauses in München-Grünwald zu
verhindern, kam der populäre Schauspieler auf eine
ungewöhnliche Idee. Er bat Fans per Internet-Aufruf
um finanzielle Unterstützung. Trotz der
Unterstützung von wirklichen Freunden und Fans blieb
die Finanzsituation der Jansons aber auf Dauer
prekär, wenn auch der Verlust des Hauses zumindest
vorübergehend abgewendet werden konnte. So musste
Janson nicht nur aus Leidenschaft zum Beruf, sondern
ebenso aus drängenden wirtschaftlichen Gründen auch
weit jenseits der üblichen Verrentungs-Grenze vor
der Kamera und auf der Bühne stehen. 2013 tourte Janson mit einer wohlwollend
besprochenen Theater-Version von Hemmingways „Der
alte Mann und das Meer“ durch Deutschland.
Horst Janson verstarb am 28. Januar 2025.
Horst Janson
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
Horst Janson Filme
1959 - Buddenbrooks
1960 - Das Glas Wasser
1961 - Das Riesenrad
1961 - Ruf der Wildgänse
1962 - Das Mädchen und der Staatsanwalt
1962 - Tunnel 28
1965 - Niemandsland
1965 - Spione unter sich
1968 - Eine Frau sucht Liebe
1969 - Der Kerl liebt mich – und das soll ich
glauben?
1970 - Ausbruch der 28
1970 - Zwei Kerle aus Granit
1971 - Das Haus am Eaton Place
1971 - Hilfe, die Verwandten kommen
1971 - Zwei wilde Companeros
1971 - Das Wiegenlied der Verdammten
1971 - Der Kapitän
1973 - Der Bastian
1973 - Captain Kronos, Vampire Hunter
1973 - Zinksärge für die Goldjungen
1973 - Crazy – total verrückt
1973 - Die Zwillinge vom Immenhof
1974 - Härte 10
1974 - Captain Kronos - Vampirjäger
1974 - Frühling auf Immenhof
1974 - Ein toter Taucher nimmt kein Gold
1975 - Brüll den Teufel an
1978 - Steiner – Das Eiserne Kreuz
1982 - Wie hätten Sie's denn gern?
1984 - Danger – Keine Zeit zum Sterben
1987 - Blue Blood – Leben und Sterben in der Society
1993 - Tierärztin Christine
2004 - Die Wittelsbacher
2005 - Inga Lindström - Der Weg zu dir
2008 - Totgesagte leben länger
2009 - Böseckendorf – Die Nacht, in der ein Dorf
verschwand
2009 - Schlaflos
2011 - Flaschendrehen
2012 - Der letzte Bulle - Ohne Moos nix los
2013 - Die Pfefferkörner - Der verschwundene Engel
2013 - Tatort - Borowski und der Engel
Horst Janson Biographie