Biografie Charles Laughton Lebenslauf
Der britische, später US-amerikanische Film- und
Theaterschauspieler mit dem einprägsamen Gesicht,
Charles Laughton, war einer der weltweit
bedeutendsten Charakterdarsteller. Er bekam 1934
einen Oscar für seine Darstellung des Titelhelden in
„Das Privatleben Heinrich VIII.“
Geboren wurde Laughton am
1. Juli 1899 in Scarborough in der Grafschaft Yorkshire (England).
Seine Eltern – Eliza und Robert Laughton – waren
Hotelbesitzer und auch der Sohn arbeitete zunächst
im elterlichen Hotel. Doch schon damals
interessierte ihn die Schauspielerei. Neben seiner
Hotelarbeit gehörte er einer Gruppe
Amateurschauspieler an.
Charles Laughton empfand die Schauspielerei als
Berufung. Er absolviert eine Ausbildung an der Royal
Academy of Dramatic Art in London. Sein Debüt gab
der junge Mime 1926 am
Londoner Barnes Theatre. Die Kritiker wurden schnell
auf Laughton aufmerksam, nachdem sie ihn in Stücken
wie „The Cherry Orchard“ und „The Three Sisters“
gesehen hatten.
Im Jahr 1928 war er in „Alibi“ der erste
Schauspieler, der den Detektiv Hercule Poirot von
Agatha Christie verkörperte. Es war dasselbe Jahr,
in dem Laughton mit „Daydreams“ sein Spielfilm-Debüt
gab. Einer seiner bekanntesten Filmrollen spielte er
unter der Regie von Billy Wilder in „Zeugin der
Anklage“, in dem auch Marlene Dietrich mitspielte.
Laughton war in jeder seiner Filmrollen einzigartig.
Dass beispielsweise seine Darstellung des
Titelhelden in „Der Glöckner von Notre Dame“ (
1939)
von den Kritikern einhellig als die beste bezeichnet
wurde, zeugte von seiner brillanter Schauspielkunst,
die jeder Rolle etwas Individuelles verlieh. Rollen
wie in „Meuterei auf der Bounty“ (1935, Kapitän
William Bligh), „Rembrandt“ (1936, Titelrolle), „Das
Gespenst von Canterville“ (1944, Sir Simon de
Canterville) oder „Der Fall Paradin“ (1947, Lord
Thomas Horfield) sind Zeugen von Laughtons
charismatischem Auftreten. Ihm ist es zu verdanken,
dass diese Filme zu Klassikern wurden und wegen ihm
als Hauptdarsteller noch heute Interesse finden.
Trotz zahlreicher Filmaufgaben spielte Charles
Laughton weiterhin Theater. Wenn er nicht gerade im
Londoner West End auftrat, konnte man ihn im New
Yorker Broadway sehen. Dort erarbeitete er 1947 mit
Bertolt Brecht dessen Stück „Galileo“, in dem er als
Galileo Galilei zu sehen war.
Selbst als Theaterregisseur war Laughton
erfolgreich. Und auch als Filmregisseur machte er
sich einen Namen mit dem einzigen Film, den er je
drehte. Es war 1955 die Literaturverfilmung „Die
Nacht des Jägers“, in dem Robert Mitchum den
psychopatischen Mörder spielte. Zunächst floppte
dieser Thriller, wurde aber nach dem Tod Laughtons
von der Kritik und Filmliebhabern wiederentdeckt.
Der Film gilt heute als stilistisch einzigartiges
Meisterwerk. Auf der Liste des französischen
Filmmagazins „Cahier du cinéma“ der besten Filme
aller Zeiten belegt er nach „Citizen Kane“ von Orson
Welles den zweiten Platz.
Laughton, der eine bemerkenswerte Ausstrahlung besaß
und in seinen Rollen immer wieder aufs Neue
faszinierte, war seit 1929 mit seiner Kollegin Elsa
Lanchester verheiratet. Er hatte sie während der
Dreharbeiten zu seinem Debütfilm „Daydreams“ 1928
kennengelernt.
Der Brite nahm 1950 die amerikanische
Staatsbürgerschaft an.
Beinahe hätte Laughton noch bei Billy Wilder die
Rolle des Moustache in „Das Mädchen Irma la Douce“
gespielt. Er stand bereits mit Wilder in
Verhandlungen, war aber letztendlich schon zu krank,
um dem Wollen Taten folgen zu lassen. Seine
Krebserkrankung machte ihm einen Strich durch dieses
Vorhaben.
Charles Laughton, der in jedem Fall einen würdigen
Platz in der Theater- und Filmgeschichte einnimmt,
starb am 15. Dezember 1962 in Hollywood, wo er auf
dem Forest-Lawn-Friedhof beigesetzt wurde.
Charles Laughton
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
Charles Laughton Filme
1949
- How to Smuggle a Hernia Across the Border
1949 - My Friend Irma
1950 - Irma, das unmögliche Mädchen
1950 - Krach mit der Kompanie
1951 - That's My Boy
1952 - Seemann, pass auf!
1952 - Schrecken der Division
1952 - Der Weg nach Bali
1953 - Der Prügelknabe
1953 - Starr vor Angst
1953 - Der Tolpatsch
1953 - Der tollkühne Jockey
1954 - Patient mit Dachschaden
1954 - Der Zirkusclown
1955 - Der Gangsterschreck
1955 - Der Agentenschreck
1956 - Wo Männer noch Männer sind
1956 - Alles um Anita
1957 - Der Held von Brooklyn
1957 - Der Regimentstrottel
1958 - Der Geisha Boy
1958 - Der Babysitter
1959 - Keiner verlässt das Schiff
1959 - Li'l Abner
1960 - Besuch auf einem kleinen Planeten
1960 - Hallo Page
1960 - Aschenblödel
1960 - Raymie
1961 - Zu heiß gebadet
1961 - Der Bürotrottel
1962 - Geld spielt keine Rolle
1963 - Der verrückte Professor
1963 - Eine total, total verrückte Welt
1963 - Der Ladenhüter
1964 - Die Heulboje
1964 - Der Tölpel vom Dienst
1965 - Das Familienjuwel
1965 - Rote Linie 7000
1965 - Boeing-Boeing
1966 - Drei auf einer Couch
1966 - Das Mondkalb
1967 - Der Spinner
1967 - Ein Froschmann an der Angel
1968 - Silent Treatment
1969 - Jerry, der Herzpatient
1970 - Wo bitte geht es hier zur Front?
1970 - Die Pechvögel
1972 - The Day The Clown Cried
1980 - Alles in Handarbeit
1982 - Slapstick
1983 - The King of Comedy
1983 - Immer auf die Kleinen
1984 - Jerry, der Privatdetektiv
1984 - Jerry, der total beknackte Cop
1987 - Mein Kind darf nicht sterben
1989 - Cookie
1992 - Der Letzte Komödiant – Mr. Saturday Night
1993 - Arizona Dream
1995 - Funny Bones – Tödliche Scherze
1996 - Der verrückte Professor
2000 - Familie Klumps und der verrückte Professor
2004 - Miss Cast Away and the Island Girls
2006 - Law & Order - New York – „Sadist“
2008 - Harold und der Zaubertrank (Stimme)