Biografie Savatage Bandhistorie, Members
Die musikalisch hochbegabten
Brüder Jon und Criss Oliva, der eine Sänger und
Pianist, der andere Gitarrist, riefen bereits
1978
ein eigenes Projekt ins Leben.
1981 gründeten die
mit dem Drummer Steve Wacholz und dem Bassisten
Keith Collins die Band Avatar, die nach zwei Jahren
mit der Mini-LP "City Beneath The Surface" beweisen
konnte, dass sie in der sich gerade entfaltenden
Power Metal-Bewegung über eine eigenständige und
ernstzunehmende Stimme verfügte. Da schon andere
Musiker den Namen Avatar nutzten, verschmolzen sie
ihn kurzerhand mit dem Wort "Savage" und nannten
sich dementsprechend Savatage.
Das düster-dramatische, von Jons spitzen Schreien
und Criss' intensivem Gitarrensound dominierte, mit
Horror-Texten versehene Debütalbum "Sirens"
verschaffte ihnen schnell Kultstatus. Mit den beiden
folgenden Scheiben festigten sie ihre Position als
eine der führenden Power Metal-Bands. Leider ließen
sie sich 1986 von ihrer Plattenfirma zu einer
kommerzielleren Ausrichtung überreden. Dazu kam,
dass
die zu diesem Zweck geschriebenen Rocksongs
eher mittelmäßig gerieten. Die entsetzten Reaktionen
der Fans über das in kaum einer Hinsicht genießbare
Album ließen sie diese Entscheidung schnell bereuen.
Es fehlte nicht viel, und sie hätten die Band
aufgelöst.
Doch während der anschließenden Europatournee, bei
der sie bedingt durch den Applaus für ihre älteren
Songs wieder etwas Mut fassten, begegneten sie dem
Komponisten und Produzenten Paul O'Neill, der vor
allem im Musicalbereich schon einige Erfahrungen
gesammelt hatte. Dieser erkannte wohl das Potenzial
der vier, denn er nahm sie sogleich unter seine
Fittiche. Schon im Folgejahr erschien "Hall Of The
Mountain King", das den gewohnt harten Metal um
einige klassische Elemente ergänzte und daher
insgesamt kraftvoller und bombastischer daherkam.
Der Plattentitel ist bei Edvard Grieg entlehnt,
dessen gleichnamige Melodie sie genüsslich in ein
Metal-Inferno übergehen ließen. Auf diesem und dem
1990 aufgenommenen, sehr viel epischeren "Gutter
Ballet"-Album lieferte Jon Oliva seine
fantastischsten, schon als irrsinnig zu
bezeichnenden Gesangsleistungen, die seine
Stimmbänder an den Rand des Ruins führten und so
manchen Zuhörer-Unterkiefer zum unkontrollierten
Herunterklappen nötigten.
Seit 1988 um den Gitarristen Chris Caffery
verstärkt, widmeten sie sich mit O'Neills Hilfe
fortan dem Metier der Rockoper. Nach "Streets",
ihrem fulminanten Einstieg in dieses Genre, gab Jon
Oliva das Mikrophon an Zack Stevens ab, blieb der
Band jedoch als Komponist und Keyboarder erhalten.
1993 versuchte er gemeinsam mit Caffery, unter dem
Projektnamen "Doctor Butcher" an die sieben Jahre
zuvor abrupt aufgegebene stilistische Linie
anzuknüpfen, was jedoch nur teilweise gelang.
Im selben Jahr kam Criss Oliva bei einem
Verkehrsunfall ums Leben. Ersatz fand sich in dem
vormaligen Testament-Gitarristen Alex Skolnick. Ein
weiterer Meilenstein gelang 1995 mit dem anrührenden
Konzeptalbum "Dead Winter Dead", das sich mit dem
Jugoslawien-Krieg und speziell der Situation im
belagerten Sarajewo auseinandersetzte.
Im Folgejahr riefen sie das Trans-Siberian Orchestra
ins Leben, dem neben Broadway-Spezialisten im Grunde
die gesamte Band Savatage angehört. Durch ein
Missverständnis (eine Programmverantwortliche
dachte, es mit einem russischen Orchester zu tun zu
haben) bekamen sie die Chance, in einer TV-Show
aufzutreten. Ihre eigenwilligen, aber doch trotz
deutlich erkennbaren Metalanteils massenkompatiblen
und durchaus familienfreundlichen Bearbeitungen
weihnachtlicher Motive gingen bereits ins allgemeine
US-amerikanische Kulturgut ein.
Die letzten Savatage-Alben erlangten respektable
Chartpositionen. Wegen der vielen eigenen Projekte
der Musiker wird derzeit ernsthaft darüber
nachgedacht, die Gruppe endgültig aufzulösen.
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