Die größten Golfspieler aller Zeiten
Die Ehre, zu den besten Golfspielern aller Zeiten zu
gehören, haben sich eine Reihe von Ausnahme-Golfern
verdient. Für die Aufnahme in die Liga der Besten waren
und sind nicht nur die Summe der gewonnenen wichtigen
Turniere, sondern auch die jeweils mit anderen
Zeitumständen im Zusammenhang stehenden Innovationen,
mit denen Golf-Titanen ihren Sport während ihrer aktiven
Karriere inspiriert haben, sowie die
Spielerpersönlichkeit von ausschlaggebender Bedeutung.
Daraus ergibt sich, dass ein gerechtes Ranking wegen des
Mangels an objektivierbaren Vergleichsmaßstäben der
individuellen Leistungen kaum möglich erscheint. Zu den
regelmäßig in den Top-Listen der Weltbesten aufgeführten
Namen gehören in alphabetische Reihung: Severiano
Ballesteros, Walter Hagen, Bobby Jones, Jack Nicklaus,
Arnold Palmer, Gary Player und Tiger Woods.
Severiano Ballesteros (9. April 1957 – 7. Mai 2011)
Der in dem spanischen Biskaya-Dorf Pedreña geborene
Landarbeiter-Sohn Severiano „Seve“ Ballesteros brachte
sich das Golf-Spielen praktisch allein am heimischen
Strand bei. Das Naturtalent wurde mit 17 Jahren
Golf-Profi und überraschte die Fachwelt mit seinem
unorthodoxen Stil. Seine Schwäche bei langen
Driver-Abschlägen glich der Spanier mit überragenden
Fähigkeiten im kurzen Spiel und in schwierigen Lagen
aus. Auf sein Siegkonto kommen 91 Turniersiege, davon
fünf Mal bei Majors (drei Mal die Open Championship und
zwei Mal das US Masters).
Ballesteros, der sich auch als Entwickler von
Golfplätzen einen Namen machen konnte, gab 2007 wegen
eines Rückenleidens seinen Rücktritt vom aktiven
Golfsport bekannt. Er starb 2011 in seinem Geburtsort an
einem Gehirntumor. Ballesteros, der von 1988 bis 2004
mit Carmen Botín O'Shea verheiratet gewesen war,
hinterließ eine Tochter und zwei Söhne.
Walter Hagen (21. Dezember 1892 – 6. Oktober 1962)
Der in Rochester, New York, geborene US-Amerikaner
Walter Hagen war Sohn eines deutschstämmigen
Mühlen-Arbeiters und kam als Caddy im örtlichen Country
Club in Berührung mit dem Golfsport. Hagen nutzte jede
Gelegenheit, um Golf zu spielen. Bald war er so gut,
dass er als Golflehrer arbeiten konnte. Mit 19 Jahren
wurde er einer der weltersten Berufs-Golfer. Zwischen
1914 und 1929 gewann er elf Majors und war damit der
erfolgreichste Turnier-Spieler seiner Zeit. Hagen trug
wesentlich dazu bei, dem bis in die 1920er Jahre von
nicht selten dünkelhaften Amateuren aus so genanntem
„Guten Hause“ abgewerteten Profi-Golfsport
gesellschaftliche Anerkennung zu verschaffen. Hagen war
zwei Mal verheiratet und Vater eines Sohnes.
Bobby Jones (17. März 1902 – 18. Dezember 1971)
Der in Atlanta, Georgia, geborene Juristensohn Robert
„Bobby“ Tyre Jones jr. war ein Jahrhundertgolfer, der in
den 1920er Jahren mehr as als die Hälfte aller
US-amerikanischen Meisterschaften für sich entscheiden
konnte. 1930 gewann er bei allen vier Major-Turnieren
und wurde damit der erste und bisher einzige allgemein
anerkannte „Grand Slam“-Sieger der Golfgeschichte.
Harvard-Absolvent Jones, der 1930 den aktiven Golfsport
aufgab und in Folge als Golflehrer und Rechtsanwalt
arbeitete, war nie Profi, sondern hatte stets seinen
Amateur-Status beibehalten. Der von 1924 bis zu seinem
Tod mit Mary Rice Malone verheiratete Jones hatte drei
Kinder.
Jack Nicklaus (geb. 21. Januar 1940)
Apotheker-Sohn Jack William Nicklaus, genannt „The
Golden Bear“, kam in Columbus, Ohio, auf die Welt. Er
gewann während seiner von 1961 bis 2005 dauernden
Profi-Karriere 115 Turniere, davon 18 Majors. 1986
gewann er mit 46 Jahren das US Masters und stellte damit
einen ungebrochenen Altersrekord für dieses Turnier auf.
Nicklaus war sowohl ein exzellenter Putter als auch ein
überragender Abschläger.
Der im Golf-Business (Golfplatz-Design, Merchandising)
erfolgreiche Nicklaus ist seit 1960 mit Barbara Bash
verheiratet und hat fünf Kinder.
Arnold Palmer (geb.10. September 1929)
Arnold Daniel Palmer wurde als Sohn eines
Golfplatz-Verwalters in Latrobe, Pennsylvania, geboren.
1954 wurde Palmer, der drei Jahre in der US Coast Guard
gedient hatte, Profi und gewann sieben Major-Turniere.
Insbesondere in der ersten Hälfte der 60er Jahre galt er
als der weltbeste Spieler auf dem Rasen. Nachdem Palmer,
der den Spitznamen „The King“ bekommen hatte, sieben
Senior Majors gewonnen hatte, zog er sich 2006 aus dem
Profi-Sport zurück. Palmer war extrem erfolgreich als
Geschäftsmann: Er war an der Gestaltung von über 200
Golfplätzen weltweit beteiligt und vermarktete u. a.
Limonade.
2004 beziehungsweise 2009 erhielt Palmer mit der
Presidential Medal of Freedom sowie der Congressional
Gold Medal die beiden höchsten nicht-militärischen
Auszeichnungen, die die USA zu vergeben haben. Der 1999
verwitwete Palmer war in erster Ehe 45 Jahre
verheiratet. 2005 heiratete er ein zweites Mal.
Gary Player (geb. 1. November 1935)
Der in Johannesburg geborene Südafrikaner Gray „The
Black Knight“ Player wurde als Sohn eines
Goldminen-Ingenieurs geboren. Der mit 1,68 m Körpergröße
relativ kleine, beim Wettkampf stets einen schwarzen
Sportdress tragende Player wurde 1953 Golf-Profi.
Während seiner aktiven Spieler-Karriere gewann er 164
Turniere, davon neun Majors. Die Open Championship
(British Open) konnte er jeweils einmal in den 1950er,
1960er und 1970er Jahren für sich entscheiden. Player
ist der einzige Nicht-Amerikaner, der alle vier
Major-Turniere im Lauf seiner Karriere („Career Grand
Slam“) gewonnen hat.
Player, der auch als Golfplatz-Designer Erfolg hatte,
ist seit 1957 mit Vivienne Verwey verheiratet. Er hat
sechs Kinder und mehr als zwanzig Enkelkinder.
Tiger Woods
(geb. 30. Dezember 1975)
Der Sohn eines US-amerikanischen Offiziers und
Vietnam-Veteranen Eldrick Tont „Tiger“ Woods wurde in
Cypress, Kalifornien, geboren. Der dunkelhäutige Tiger
Woods hat indianische, afroamerikanische,
niederländische und südostasiatische Vorfahren und ist
nicht nur als einer der spielstärksten Profi-Golfspieler
seiner Generation (14 Major-Siege zwischen 1997 und
2008) in die Geschichte eingegangen, sondern auch als
der wohl bestverdienende Golf-Profi aller Zeiten, der
als erster Golfer mehr als eine Milliarde US-Dollar
verdient hat. 2001 war er durch den Sieg bei den US
Masters Inhaber aller vier damals aktuellen
Major-Turnier-Siege. Da diese vier Siege zwar
hintereinander, aber nicht in einer Saison gewonnen
worden waren, galt diese als „Tiger Slam“ bezeichnete
Serie allerdings nicht als regulärer Grand Slam.
2009/10 stand Woods wegen außerehelicher Sex-Affären („Tigergate“)
im Rampenlicht der US-Öffentlichkeit und verlor in Folge
erheblich an Popularität. Zudem erlebte er eine
sportliche Krise. Nach 281 Wochen an der Spitze der
Weltrangliste musste er diesen Platz Anfang November
2010 räumen. Erst 2013 konnte er mit einem Sieg bei den
hochdotierten PLAYERS Championship wieder an alte
Erfolge anknüpfen.
Tiger Woods war von 2004 bis 2010 mit dem Model Elin
Nordegren verheiratet und hat zwei Kinder.
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