Yves Saint Laurent Lebenslauf
Yves Henri Donat Mathieu-Saint-Laurent, geboren am
1. August 1936 zählt zu den bedeutendsten
Modeschöpfern des 20. Jahrhunderts. 1985 schrieb die
britische Journalistin Caroline Rennolds Milbank über
Saint-Laurent: "Kaum einem der gefeierten Couturiers der
letzten 25 Jahre kann die Wiedergeburt der Mode aus der
Asche der Nachkriegsjahre so zugerechnet werden ihm." Er
wurde in der algerischen
Küstenstadt Oran als Sohn eines
Unternehmers geboren und verbrachte dort seine Jugend.
Während einer Theatervorstellung entdeckte der
Gymnasiast seine Leidenschaft für Kostüme und begann,
auch unter dem Einfluss seiner modebegeisterten Mutter,
erste Entwürfe zu skizzieren.
1953 reichte er drei Skizzen zu einem Designerwettbewerb
ein, gewann den 3. Platz und reiste gemeinsam mit seiner
Mutter zur Preisverleihung nach Paris. Dort trafen sie
Michel de Brunhoff, damals Chefredakteur der Pariser
Ausgabe der "Vogue" und um Förderung junger Talente sehr
bemüht. Dieser regte Saint-Laurents Studium an der
Pariser Haute-Couture-Schule Chambre Syndicale an.
Während des Studiums gewann Saint-Laurent weitere Preise
und wurde von Brunhoff schließlich Christian Dior
vorgestellt, für den er bis zu dessen Tod 1957
arbeitete. 1958 lernte Saint-Laurent seinen späteren
Lebensgefährten Pierre Bergé kennen. 1960 wurde er zum
Kriegsdienst nach
Algerien eingezogen, erlitt schon nach
einigen Tagen einen Nervenzusammenbruch, weshalb er mit
Sedativa behandelt wird und war seither lebenslang
drogenabhängig.
Dior hatte ihn aufgrund seiner Nerven-und Drogenprobleme
1960 entlassen, Bergé und er verklagten jedoch das
Modehaus erfolgreich auf 100.000,- $ Abfindung und
starteten mit diesem Kapital 1961 ein
eigenes
Unternehmen: Das Yves-Saint-Laurent-Couture. Die
Kollektionen, die er fortan entwarf, provozierten nicht
selten Skandale, unter anderem wegen der großen
Transparenz der Damenkleider, dem Nude Look, ab
1966
auch als Schiwago-Look klassifiziert. Er wirkte als
Trendsetter stets vor dem Mainstream, zunächst mit rein
schwarzen Stoffen, später mit farbenfroher Geometrie,
dem Beatnik-Look, Anzügen aus Tweed und ab 1966 dem
Damensmoking, der zu einem seiner Markenzeichen werden
sollte. Damit schuf er entgegen dem seinerzeit
herrschenden Frauen-und Modebild androgyne Fashion, die
sich bis heute gehalten hat. Es folgten folkloristische
Entwürfe und die Kreation von Parfums. Seine Marke
"Opium" ist neben Chanel N° 5 die erfolgreichste Marke
aller Zeiten.
Als er in den
1970er Weltruhm erlangte, gehörten zu
seinen Fans Stars wie Loulou und Catherine Deneuve, er
selbst förderte Newcomer wie das schwarze Model Naomi
Campbell auch gegen erhebliche Widerstände. Seine
Inspirationen bezog er unter anderem von klassischen
Malern wie Picasso, Goya und Matisse, und die Kunstwelt
antwortete ihm adäquat: 1983 stellte das New Yorker Metropolitan seine Arbeiten aus, was nie zuvor einem
lebenden Modedesigner widerfahren war.
1993 verkaufte er sein Modehaus, 2002 zog er sich ganz
vom Geschäft zurück. Er starb in Paris an einem
Hirntumor.