Sarah Wiener Lebenslauf

Die österreichische Fernsehköchin Sarah Wiener ist gebürtige Deutsche. Sie wurde am 27.8.1962 im westfälischen Halle geboren. Sarah Wiener ist die Tochter der deutschen Schauspielerin und Malerin Lore Heuermann (geboren 1937) und des Jazz-Musikers, avantgardistischen Schriftstellers und späteren Ästhetik-Professors Oswald Wiener (geboren 1935), der unter anderem als Kopf der in den 1950er und 1960er Jahre einflussreichen Literaten-Vereinigung „Wiener Gruppe" bekannt wurde. Sie wuchs abwechselnd bei ihren seit 1964 geschiedenen Eltern auf. Die Mutter lebte in Wien. Der Vater, der wegen seiner Beteiligung eines berühmten, als „Uni-Ferkelei“ in die Annalen der österreichischen 1968er Bewegung eingegangenen, und der Happenings an der Wiener Universität (7.6.1968) wegen zu Haft verurteilt worden war, hatte sich nach Berlin (West) abgesetzt und betrieb dort neben seinem Mathematik-Studium und künstlerischen Tätigkeiten bis 1986 in Kreuzberg die Speisegaststätte „Exil“.
Sarah Wiener, deren jugendlicher Lebenstraum es war, „im Wald zu leben und zu kochen“, hat die Schule, ein Wiener Mädcheninternat, kurz vor dem Abitur abgebrochen, ist jahrelang durch Europa getrampt, wurde 1980 Mutter ihres Sohnes und lebte zeitweise als Sozialhilfeempfängerin in Berlin. Hier arbeitete Sarah Wiener, die 1966 die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten hatte, schließlich in der „Exil“-Küche und lernte dort die Grundlagen des Küchenhandwerks.
Sarah Wiener wurde rasch bekannt für ihre Kuchenkreationen und machte sich einen Namen als selbständige Cateringköchin für Familienfeste und Events. Sie hatte einen ausrangierten Militär-LKW zur fahrbaren Küche umfunktioniert und bekochte bald vornehmlich Film-Teams bei Außendreharbeiten.
Bundesweit bekannt wurde Sarah Wiener durch ihren Auftritt in der ab November 2004 ausgestrahlten ARD-Serie „Abenteuer 1900 - Leben im Gutshaus“. In den 16 Folgen dieser durchaus seriösen, auf den historischen Hintergrund Rücksicht nehmenden Reality-Soap stellten zwanzig Laiendarsteller das Lebens in einem ostelbischen Gutsbetrieb zur Zeit Wilhelms II. nach. Die Rolle der Küchenmamsell übernahm Sarah Wiener. Ihre das Publikum ansprechende unkompliziert-heitere Art und ihre offensichtliche Kenntnis der kulinarischen Seiten des Lebens machten sie zum heimlichen Star der Serie. Als Folge hatte Sarah Wiener zahlreiche TV-Auftritte in Talk Shows und vor allem in Kochshows, in denen sie neben Kochgrößen wie Tim Mälzer oder Alfons Schubeck ihr Können unter Beweis stellen konnte. 2007 erhielt sie mit „Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener“ beim Kultur-Sender „ARTE“ eine eigene Kochsendung. 2009 folgte die „ARTE“-Reihe „Sarah Wiener und die Küchenkinder." Ferner machte sich Sarah Wiener auch einen Namen als Autorin mehrerer Kochbücher.
Außer mit ihrer medialen Präsenz ist Sarah Wiener hauptsächlich mit dem Aufbau und dem Management eines Gastro-Unternehmens mit mehreren Berliner Restaurants und dem ständig ausgebauten, europaweit eingesetzten Catering-Service beschäftigt.
Daneben engagiert sich Sarah Wiener, die seit 2008 mit dem gleichaltrigen Schauspieler Peter Lohmeyer verheiratet ist und seitdem amtlich „Sarah Lohmeyer“ heißt, im Naturschutz und setzt sich vehement – unter anderem im Rahmen der 2007 gegründeten „Sarah Wiener Stiftung“ - für die Belange einer natürlichen, an ökologischen Gesichtspunkten ausgerichteten Ernährungskultur ein.