Piet Klocke Lebenslauf
Piet Klocke – der Professor unter
den Komödianten
Der Kabarettist und Musiker, der Alltagsphilosoph par
excellence, der Komödiant, Autor und Schauspieler Piet
Klocke wurde am
20. Dezember 1957 in Bremen geboren.
Seine Kindheit verbrachte er in Bonn, bzw. in Essen. Klocke machte das Abitur, begann in Bonn Germanistik und
Philosophie zu studieren, brach das Studium bald ab und
ging nach Amsterdam, um Musik zu machen. Dort bestritt
er seinen
Lebensunterhalt als Gitarrist in
unterschiedlichen Soul- und Funkbands. Als Klocke wieder
nach Essen zurückkam, hatte er seinen ersten Gedichtband
druckreif geschrieben, in dem er auch diverse Aphorismen
veröffentlichte.
Das experimentell-absurde Kamikaze-Orkester, ein
avantgardistisches Musiktheater mit Kultstatus, gründete
Klocke ebenfalls, kaum, dass er aus Amsterdam
zurückgekehrt war. Zeitgleich war als Komponist tätig.
Er schrieb etwa 16 Jahre lang Musik für zahlreiche
Fernseh- und Kinofilme, so für die Krimi-Komödie „Peng!
Du bist tot!“ (1987), in dem er auch als Darsteller
mitwirkte oder für die Gesellschaftssatire „Superstau“
(1991). Auch die Musik für den Fernseh-Thriller in zwei
Teilen „Der Leibwächter“ (1989) stammt aus der Feder von
Piet Klocke. Es entstanden im Laufe der Jahre rund 35
Film- und Fernsehmusiken von ihm. Der Titelsong des TV-
und Kinofilmes „Peng! Du bist tot!“, der auch als
Tonträger auf den Markt kam, war so erfolgreich, dass er
sich einen Platz in den Charts erobern konnte.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland begann Klocke
auch, die Kunstfigur des zerstreuten Professors zu
entwickeln. Dieser Herr Schmitt-Hindemith wurde im
Fernsehen und auf den Kabarettbühnen zu Klockes
Markenzeichen. So nahm ihn die breite Publikumsschar
seit Jahren wahr – halbe Sätze, die ihren Witz verbergen
und damit umso komischer wirken. Mit bemerkenswerten,
großen, meist unbeholfen anmutenden Gesten, die die
Halbsätze untermalten, wurde Klocke als
Schmitt-Hindemith ein echtes Highlight auf den Bühnen.
Die ersten Auftritte seiner Bühnenfigur hatte Klocke
aber in Comedy-Shows des Fernsehens. Beispielsweise in
„RTL Samstag Nacht“ und auch in „7 Tage – 7 Köpfe“
bereicherte er die Sendungen und sorgte für
Einschaltquoten. Diese Fernsehauftritte verschafften ihm
eine große, landesweite Bekanntheit.
Während Klocke in Interviews als redegewandter und
kluger Gesprächspartner brilliert, darf die
bedeutenden Logikers des 20.
Bühnenfigur
Schmitt-Hindemith alles andere sein als ein geschickter
Rhetoriker, dessen nicht zu Ende gebrachten Sätze
dennoch nicht ohne Inhalt sind.
Klocke, dessen Komiker-Vorbild Werner Finck (1902-1978)
ist, hat sich auch als Schauspieler verschiedentlich
bewährt. In dem Kinderfilm „Das fliegende Klassenzimmer“
(2003), einer Neuverfilmung des gleichnamigen Buches von
Erich Kästner, spielte Klocke den Prof. Kreuzkamm unter
der Regie von Tomy Wigand. Klocke stand 2005 wieder vor
der Kamera als Wachtmeister Dimpfelmoser in „Der Räuber
Hotzenplitz“, einem Film, in dem Klocke neben Armin
Rohde, Rufus Beck, Katharina Thalbach, Christiane
Hörbiger u. a. besetzt war. In der Kurzverfilmung des
Kinderbuches von Tomi Ungerer „Mondmann“ (2007) spielte
Klocke den Professor Bunsen Van der Dunkel.
Klocke wurde und wird dennoch vornehmlich als Komödiant
als Bühnenfigur Schmitt-Hindemith wahrgenommen. Seine
Programme, in denen er mit der Jazz-Saxophonistin Simone
Sonnenschein auftritt, deren bürgerlicher Name Angelika
Kleinknecht lautet, sind auch als Tonträger erhältlich.
Die erste CD dieser Art erschien 2004 unter dem Titel „Hiphop
für Angestellte“. Die Veröffentlichung „Puffy Egborn II
oder Scheitern als Weg!“ kam im Jahr 2007 auf den Markt.
Die Auftritte im Fernsehen und vor allem die auf der
Bühne brachten Klocke mehrfach Preise ein. Unter anderem
wurde er 1999 mit dem Bayerischen Kabarettpreis geehrt,
nach dem er ein Jahr zuvor bereits die Auszeichnung
„Goldener Löwe von RTL“ bekommen hatte.
Piet Klocke ist ein leidenschaftlicher Fußball-Fan und ist
auch selbst immer wieder aktiv auf dem Platz, wenn er in
seinen Hobbymannschaften spielt und dabei mitunter auch
in einem Trikot des französischen Spielers Zinedine
Zidane über das Spielfeld läuft. Seine Verehrung
renommierter Spieler hat ihn privat ohnehin zu einem
begeisterten Trikot-Sammler gemacht.
Bemerkenswert war sein Einsatz als Einwechselspieler des
japanischen Teams, die in einem Benefizspiel gegen
Borrusia Dortmund, den Deutschen Meister antraten. Der
Erlös, der bei diesem Spiel am 17. Mai 2011 eingespielt
wurde, kam den Erdbebenopfern von Fukushima zugute. Das
Spiel fand in der MSV-Arena Duisburg statt und Klocke
wurde lautstark von den BVB-Fans motiviert.
Seit Jahresbeginn 2012, konkret seit dem 14. Februar,
tourt Klocke mit der Jazz-Saxophonistin Simone
Sonnenschein wieder durch mehrere Städte Deutschlands.
„Das Leben ist schön – gefälligst!“ lautet der Titel des
Programms.
Klocke, dessen Privatleben so gut wie nie Stoff für
Schlagzeilen in der Yellow Press bietet und über das
wenig bekannt ist, lebt in Essen-Stadtwald.