Pete Doherty Lebenslauf
Pete Doherty - rebellischer Dorn im Auge der feinen
Gesellschaft
Es stimmt, dass der oft als Skandalrocker bezeichnete
englische Musiker Pete Doherty alles andere als ein
Vorzeigeschwiegersohn ist. Doch skandalös ist nicht
seine Musik, sondern mitunter sein öffentliches
Auftreten. Seine Alkohol- und Drogeneskapaden, sein oft
verwirrtes Gehabe und seine Frauengeschichten wurden
stets argwöhnisch beäugt und genüsslich in den Medien
zerpflückt. Doch Pete Doherty kann mehr als wanken,
nuscheln und zerstört aussehen. Mit seinen Bands „Babyshamples“,
„The Libertines“ und auch mit seinen Solo-Auftritten
eroberte der Sänger regelmäßig die Charts. Vom
Mainstream hält er nicht viel, sondern gibt sogar
Konzerte in Wohnzimmern und kleinen Kinos, die
sogenannten Guerilla-Konzerte. Unangekündigt, spontan
und heißbegehrt.
Erstmals trat er 2012 auch als Filmstar auf. „The
Confession Of A Child Of The Century“ ist ein Film nach
der Romanvorlage des französischen Schriftstellers
Alfred de Musset (1810-1857), in dem Doherty sich neben
Charlotte Gainsbourg mehr oder weniger selbst spielt.
Ein Film über Doherty ist das Drama jedoch nicht.
Kritiker bescheinigten seiner Darstellung ein gewisses
Talent, was daran liegen mag, dass er durch die
Ähnlichkeit der Rolle zu seinem eigenen Wesen sich
selbst spielen konnte. Die Fans sind begeistert. Auf dem
roten Teppich präsentiert er sich dann auch gewohnt
zerstört und verwirrt und wurde später sogar mit offener
Hose abgelichtet.
Geboren wurde Pete Doherty am
12. März 1979 in der
nordenglischen Stadt Hexam. Er wuchs in verschiedenen
Orten und Ländern auf, konnte sich aber nirgends richtig
einleben, da sein Vater als Offizier beim britischen
Militär immer wieder versetzt wurde und die Familie
deshalb oft umzog.
Als Doherty 17 Jahre alt war und er den Poesiewettbewerb
des British Council gewonnen hatte, schickte man den
jungen Mann als Kulturbotschafter zunächst nach
Russland. Zurück in London, schaffte er gerade ein Jahr
von seinem Studium der englischen Literatur, dann
verließ er die Universität und bezog
mit dem Musiker
Carl Barât eine gemeinsame Wohnung. Die Freundschaft,
die sie verband, führte in den 1990er Jahren zur
Gründung der Band „The Libertines“. In dieser Zeit
produzierten sie u. a. die Alben „Up The Bracket“ und „The
Libertines“, die von der Kritik äußerst gut beschrieben
wurden. Die kreative Zeit währte nicht lange. Dehorty
bestahl seinen Freund, weil er Geld für Drogen
benötigte, die Unstimmigkeiten mehrten sich, schließlich
wurde er aus der Band ausgeschlossen.
Der Musiker, Schauspieler und mehrfache Preisträger (NME-Shockwaves-Arwards)
lebte jahrelang mit dem Model
Kate Moss in einer
Beziehung. 2007 trennten sie sich, nachdem ihr seine
Selbstmordphantasien zu viel wurden. Nach dem Tod von
Amy Winehouse, mit der ihn eine tiefe Freundschaft
verband, macht Doherty sich ernsthafte Gedanken und
unterzog sich freiwillig mehreren Therapien, die jedoch
erfolglos blieben. Seine skandalösen Auftritte blieben selbstzerstörerisch, waren allerdings auf fragwürdige
Weise unterhaltsam für die breite Masse. Dabei geriet
seine eigentliche Arbeit oft ins Hintertreffen.
Anfang 2011 saß er eine zweimonatige Haftstrafe wegen
Kokainbesitzes ab. Das brachte wenig Einsicht. Aber
immerhin hat Doherty von Drogen auf Alkohol
umgeschwenkt, wie er behauptete und tatkräftig unter
Beweis stellte. In Köln zertrümmerte er zur
Faschingszeit zusammen mit Helmut Diehl und einer
weiteren Person im Vollrausch die Schaufenster eines
Musikgeschäftes und stahl eine Gitarre. Das Verfahren
wurde gegen Zahlung von Schadenersatz und einer
Geldstrafe eingestellt und die Beteiligten erklärte man
für unzurechnungsfähig.