Laura Ashley Lebenslauf
Nicht nur für Liebhaber des
englisch-viktorianischen Lebensgefühls,
der Countryside Englands und der
liebenswerten Betuchlichkeit britischer
Etikette, von „Inspector Barnaby“,
Gurkensandwiches und der „Times“ wurde
die Textildesignerin Laura Ashley zum
Inbegriff eines Modestils für
offensichtlich breite, eine bestimmte
Kombination aus behaglicher
Altbackenheit und stofflicher Qualität
goutierende, Käuferschichten. Auch Lady
Di gehörte zur vorwiegend weiblichen
Gemeinde der „Laura Ashley“-Kundschaft.
Obwohl Laura Ashley zu Lebzeiten häufig
als Multiplikatorin des typisch
englischen Lifestyles bezeichnet worden
ist, war sie gar keine Engländerin,
sondern eine gebürtige und sich zu ihrer
Heimat leidenschaftlich gern bekennende
Waliserin. Sie wurde am
7. September 1925
als Laura Mountney in der
wegen ihrer
zahlreichen Stahlwerke damals
„Welthauptstadt von Eisen und Stahl“
genannten 80.000-Einwohner-Stadt Merthyr
Tydfil in Südwales geboren. Vater
Mountney war Beamter und erzog seine
Tochter streng baptistisch. Nach dem
Ende ihrer Schulzeit diente die junge
Laura ab 1941 bis Kriegsende beim „Women's
Royal Naval Service“ (WRNS), deren
Angehörige im üblichen Sprachgebrauch
als „Wrens“ bezeichnet wurden.
Nach dem Krieg arbeitete Laura Mountney
bis 1952 als Sekretärin in London für
die staatliche „National Federation of
Women’s Institutes“.
1949 hatte sie den
ein Jahr älteren englischen Ingenieur
Bernard Ashley (gestorben 2009)
geheiratet. Der Ehe entsprangen vier
Kinder: David, Emma, Jane und Nick.
Neben Haushalt und Job fand Laura Ashley
Zeit, ihrer Leidenschaft nachzugehen:
dem Entwerfen von Mustern. Eine
Sonderaustellung im Londoner „Victoria &
Albert Museum“, in der
traditionell-viktorianisches
Textilhandwerk vorgestellt worden war,
beeinflusste sie nachhaltig. Laura
Ashley entwarf in Folge am heimischen
Küchentisch eine Reihe von
kleinflächigen, oft florealen,
romantisch-verspielten Mustern im Stil
des englischen 19. Jahrhunderts. Auch
ihr späteres Markenzeichen, die
Brombeerblüte, entstand in dieser Zeit.
Ihr Mann unterstützte sie und druckte
mit einer gebrauchten Siebdruckmaschine
diese ersten „Laura Ashley“-Muster auf
Leinen. Die oft mit Rüschen und Samt
verzierten Stoffe wurden zur Grundlage
von Deko-Textilien für Küche,
Schlafzimmer und Wohnstube,
Geschirrhandtüchern, Platzdeckchen und
Servietten. Besonders erfolgreich in der
Anfangszeit von Laura Ashleys
anti-modernistischer, warmfarbiger
„Milchmädchen-Mode“ wurden ihre Kopf-
und Halstücher. Die Ashleys belieferten
mit ihren „Heile Welt“-Produkten in
kleine Stückzahlen Textilgeschäfte in
der Nachbarschaft. Allmählich
erweiterten sie ihre Produktpalette.
Beliebt wurden insbesondere „Laura
Ashley“- Baumwollkleider und
-Wollpullover sowie die Kindermode der
Marke.
1955 bauten die Ashley für ihre zunächst
„Ashley Mountney“ und ab 1968 „Laura
Ashley“ genannten Firma eine kleine
Produktionsstätte in Südengland, die
1958 durch eine Flussüberschwemmung
zerstört wurde. 1961 nahm eine neue
Produktionsstätte im walisischen Ort
Carno ihren Betrieb auf.
1968 eröffneten
die Ashleys in London ihr erstes
Einzelhandelsgeschäft, dem viele weitere
holzvertäfelte „Laura Ashley Shops“ mit
der charakteristischen grünen
Geschäftsfront folgten.
Am 17. 9. 1985 starb Laura Ashley in
Coventry an den Folgen eines Unfalls.
Das „Laura Ashley“-Imperium, zu dem 1986
etwa 4000 Mitarbeiter, elf Fabriken in
Wales, dem übrigen Europa und Afrika
sowie weltweit 225 Verkaufsfilialen
gehörten, hatte in den 1990er Jahren mit
Absatzschwierigkeiten zu kämpfen und
wurde umstrukturiert.
1987 gründete Bernard Ashley die „Laura
Ashley Foundation“, um im Sinne seiner
verstorbenen Frau vor allem
Modedesign-Projekte zu fördern.
Autogramm Laura
Ashley Autogrammadresse
www.lauraashley.com - die
offizielle Laura Ashley Homepage
Laura Ashley Seiten,
Steckbrief etc.
n.n.v.