Keith Haring Lebenslauf

Seine Graffiti-Bilder und Strichmännchen haben ihn bekannt gemacht. Neben Jean-Michel Basquiat ist auch Keith Haring einer der wichtigsten Vertreter dieser Kunstrichtung, die eine Mischung aus Pop Art, Graffiti und Symbolik ist. In seinen Bildern versuchte Haring am konsequentesten, die populäre und niedrige Kultur der Straße mit der hohen Kunst der Galerien zu vereinen. Haring genoss, im Gegensatz zu Basquiat, eine traditionelle Ausbildung der Kunstschule, besaß also ein solides und handwerkliches Fundament. Dieses kombinierte er mit dem schnellen Zeichnen auf Häuserwände, das dabei zeichenhafte Bildelemente entstanden, die Wiedererkennungswert besaßen. Auch heute sind Haring-Werke mühelos zu identifizieren und genießen ihren ganz eigenen Kultstatus.
Keith Haring wurde am 4. Mai 1958 in Reading in Pennsylvania geboren. Er begann früh, Comicfiguren zu zeichnen, nutzte Figuren aus Film und Fernsehen als Vorlage. Nach seinem High-School-Abschluss ging er auf die Ivy School of Art in Pittsburgh und studierte Grafik-Design, wechselte dann aber an die New Yorker School of Visual Arts und studierte bei Joseph Kosuth und Keith Sonnier. Er fand schnell in die berühmte New Yorker Kunstszene hinein, fühlte sich dort wohl und versuchte sich an Collagen, Installationen und Performances.
Seine erste Einzelausstellung hatte Haring 1982 in der „Tony Shafrazi“-Galerie. Sein Stil besaß einfache, symbolhafte Zeichen, die durch dicke schwarze Linien zu schematischen Figuren gerieten. Manchmal malte er vierzig solcher Figuren am Tag. Er hinterließ sie überall und sorgte für eine weite Verbreitung seiner Kunst. Er nutzte U-Bahnschächte, bemalte T-Shirts oder Skulpturen.
Bekannt wurden diese Werke als seine „Subway Drawings“. Auch benutzte Haring bald intensive Farben, die seinen Bildern noch mehr das Pop-Art-Gepräge verliehen. Wie die Künstler dieser Stilrichtung orientierte sich Haring ebenfalls an den trivialen Werbe- und Kulturmythen Amerikas. So malte er Mickey Mouse und modifizierte diese Figur mit einer persönlichen Aussage, die sich gesellschaftskritisch äußerte. Auch warnte er mittels seinen Werken vor Drogenmissbrauch, sprach sich für die Aufklärung von AIDS aus oder war Fan der Anti-Atom-Demonstrationen.
1986 eröffnete Haring den „Pop Shop“, verkaufte dort seine Kunst als Gebrauchsgegenstände, darunter als Poster, T-Shirt-Aufdrucke, Anstecker und Uhren. Er traf den Zahn der Zeit und hatte großen kommerziellen Erfolg. Damit wurde Haring in der Kunst- und Kulturszene Amerikas bald ein Star, wurde auch durch seinen frühen Tod einige Jahre lang als Kult verehrt.
Haring starb mit nur 31 Jahren am 16. Februar 1990 an den Folgen der Immunschwächekrankheit AIDS, für deren Aufklärung er sich so lange eingesetzt hatte.
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