Biografie John Lennon Lebenslauf

Der Sänger, Gitarrist, Pianist, Komponist, Schauspieler und Autor John Winston Lennon, der wie kaum ein anderer das Wesen des pazifistischen Intellektuellen und das des utopischen Rebellen in sich vereinte, war am 9. Oktober 1940 in Liverpool zur Welt gekommen. Als Kind sang er im Wooltoner Kirchenchor. Fasziniert von Rock'n'Roll und Skiffle, spielte er als Fünfzehnjähriger bei den Quarrymen. 1957 kam Paul McCartney dazu. Die beiden wurden unzertrennlich. Der sehr auf Ausgleich bedachte McCartney bildete den idealen Gegenpol zu dem damals recht herrschsüchtigen Lennon. Nach fünf Jahren begann für sie gemeinsam mit George Harrison und Ringo Starr ein kometenhafter Aufstieg. Auch Frank Sinatra gehörte zu den uneingeschränkten Bewunderern des Komponistenduos Lennon/McCartney. Die originellen Texte Lennons taten ihr übriges. 1964 veröffentlichte er "In His Own Write", seinen ersten Prosa- und Gedichtband. Zwei Jahre darauf wirkte er in dem surrealistischen Antikriegsfilm "How I Won The War" mit.
In dieser Zeit lernte er die Performancekünstlerin Yoko Ono kennen. Zwar war er seit vier Jahren mit Cynthia Powell verheiratet, mit der er einen Sohn namens Julian hatte, und seine Bandkollegen beäugten die mutmaßliche Konkurrenz äußerst argwöhnisch, doch Lennon begann eine Liaison mit Ono und ließ sich scheiden.

Heirat mit Yoko Ono

Die Befürchtungen der anderen Beatles bestätigten sich. Yoko Ono verstand es, John Lennon auch künstlerisch auf ihre Seite zu ziehen. Zwei ziemlich ungenießbare Avantgardemusik-Alben entstanden. Nach ihrer Hochzeit 1969 veranstalteten sie für die Presse zugängliche Bed-Ins für den Weltfrieden; das heißt, dass sie in ihren Betten saßen und sich interviewen ließen. Das hierbei aufgenommene Lied "Give Peace A Chance" gab der Friedensbewegung eine eigene Hymne. Weil die beiden künftig in den USA leben wollten, entbrannte ein jahrelanger Rechtsstreit zwischen Lennon und den US-Einwanderungsbehörden, die ihn wegen seines politischen Engagements als gefährlich einstuften. (Dass der New Yorker Bürgermeister sich für ihn einsetzte, honorierte er mit einem Benefizkonzert zu Gunsten behinderter Kinder.)
Die Beatles kamen eigentlich nur noch zu Plattenaufnahmen zusammen, so dass sie Anfang 1970 die logische Konsequenz und den Schlussstrich zogen. Auch die Plastic Ono Band war nach zwei Auftritten wieder auf Eis gelegt worden.
Lennon komponierte nun auf eigene Rechnung. Im Anschluss an das kämpferische "Power To The People" gelang ihm 1971 mit "Imagine" der größte Welterfolg seiner Solokarriere. In der Folgezeit widmete er sich der Bürgerrechtsbewegung in den USA.
1974 machten ihm Drogenprobleme und die vorübergehende Trennung von Yoko Ono zu schaffen.
Nach der Geburt seines zweiten Sohnes Sean und der positiven Entscheidung über sein Aufenthaltsrecht in den USA zog Lennon sich 1976 ins Private zurück.
Vier Jahre später trat der einstige Revoluzzer mit dem versöhnlichen Album "Double Fantasy" erneut an die Öffentlichkeit. Doch die Freude über das gelungene Comeback währte nur wenige Wochen. Am 8. Dezember 1980 trafen ihn fünf Schüsse aus der Waffe des fünfundzwanzigjährigen Mark Chapman. John Lennon erlag den Verletzungen im Krankenhaus.