Ferdinand von Schirach Lebenslauf
Der Erfolgsschriftsteller, Dramatiker und
Jurist Ferdinand von Schirach wurde
1964 in
München geboren. Dort verbrachte er seine ersten
vier Lebensjahre, dann zog die Familie von
Schirach nach Stuttgart um. Der Sohn eines
großbürgerlichen Elternhauses legte sein Abitur
im Jesuitenkolleg St. Blasien ab. Nach dem
Wehrdienst bei der Bundeswehr studierte von
Schirach Jura in Bonn. Zwischen 1992 und 1994
folgten Referendariate am Oberlandesgericht Köln
und am Berliner Kammergericht – in Berlin legte
Ferdinand von Schirach auch im
Jahr 1994 sein
Assessorexamen ab.
Von Schirach eröffnete anschließend in Berlin
eine Rechtsanwaltskanzlei, spezialisiert war er
auf Strafrecht. Schnell erlangte er großes
Renommee als ausgezeichneter Prominentenanwalt.
Neben viel beachteten Steuerstrafsachen stand
beispielsweise neben dem SED-Funktionär Günter
Schabowski und dem BND-Spion Norbert Juretzko
die Familie des Schauspielers Klaus Kinski auf
seiner Mandantenliste. In einer
aufsehenerregenden Steueraffäre trat von
Schirach auch gegen den Bundesnachrichtendienst
an.
2009 kam es zur Veröffentlichung seiner ersten
und weiterhin stets erfolgreichen
Kurzgeschichten. Nachfolgend reihte sich
Schirach in die Liste der erfolgreichsten
deutschen Schriftsteller ein. Seine Bücher
dominierten die Bestsellerlisten und erschienen
in 40 Ländern der Welt. Dabei ist seine Aussage,
wonach ihn der Literaturbetrieb im Allgemeinen
kaum interessiere und ihn viele Schriftsteller
und Feuilletonisten als eine Art Fremdkörper
ansähen, durchaus charakteristisch.
Schirachs Erzählband „Verbrechen“ führte
im Jahr 2009 zunächst die „Spiegel“-
Bestsellerliste an, um danach in 30 Ländern
veröffentlicht zu werden. Ähnliche Erfolge
feierte „Schuld“ von 2010. Die Erzählungen aus
dem Alltag des Anwalts wurden auch verfilmt.
Im Jahr 2011 folgte der viel beachtete Roman
„Der Fall Collini“, der sich einerseits mit der
deutschen NS-Justiz und andererseits mit der
Nachkriegsjustiz in der BRD auseinandersetzte.
„Der Fall Collini“ wurde zum auslösenden Aspekt
bei der Einsetzung einer unabhängigen Kommission
zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit im
deutschen Justizministerium. Der Roman war
außerdem vom renommierten Wall Street Journal in
die Liste „10 Best Mysteries of 2013“
aufgenommen worden. Schirachs Kriminalroman
„Tabu“ war Grund vehementer
Meinungsverschiedenheiten zwischen den
Literaturkritikern und damit weltweit umso
erfolgreicher.
Es folgte 2014 die Essaysammlung „Die Würde ist
unantastbar“.
2017 veröffentliche Schirach
einen stark beachteten Band mit Protokollen von
Gesprächen zwischen ihm und dem Journalisten
Alexander Kluge. Der Kurzgeschichtensammlung
„Strafe“ folgte 2019 Schirachs autobiografisch
gefärbter Roman „Kaffee und Zigaretten“.
Ferdinand von Schirach schrieb
aufsehenerregende Theaterstücke. Das Stück
„Terror“ ist nach Kritikermeinung eines der
erfolgreichsten Bühnenstücke unserer Zeit.
So wurden seine literarischen Werke auch oft
verfilmt und zur Grundlage zahlreicher TV-Filme,
vieler Hörspiele und Hörbücher.
Ferdinand von Schirach privat
Vom Privatleben Schirachs ist
wenig bekannt, nicht einmal das Geburtsdatum von Ferdinand von
Schirach. Selbst gibt er lediglich an,
täglich etwa vier Stunden zu schreiben. Dabei
entsteht meist eine neue Buchseite, der Rest der
Zeit vergeht mit Korrekturen und
Korrespondenzen.
Nach eigener Aussage ist von Schirach
Synästhetiker.