Erika Berger Lebenslauf
„Erst kam Kolle,
dann kam sie“, titelte die SZ zu ihrem 70.
Geburtstag. Sie war die Grand Dame der deutschen
Sexualberatung. Keiner plauderte so charmant und
beiläufig wie sie über Hitzewallungen und
Erektionsstörungen. Souverän, mit elegant
übereinander geschlagenen
Beinen, hatte sie immer eine
fachkompetente Antwort bereit, mochten die
Zuschaueranrufe auch noch so schlüpfrig sein -
und das ohne Rot zu werden.
Mit Erika Berger bekam die Liebe in der
Fernsehgeschichte der 1980er Jahren eine Chance
in all ihren Facetten, Einzug in die deutschen
Wohnzimmer zu halten. Was damals durchaus noch
nicht selbstverständlich war.
Erika Berger wurde am
13. August 1939 in München
geboren. Bevor sie zur Sexberaterin im deutschen
Fernsehen wurde, arbeitete sie unter anderem bei
Rudolph Mooshammer, als der noch am Anfang
seiner Karriere stand und war zudem als
Journalistin tätig. Sie schrieb unter anderem
Kolumnen für die „Bild“ und für die „Neue Revue“
- dort war sie für die „Lebensberatung“
zuständig. 1974 heiratete Erika Berger Richard
Mahkorn, Chefredakteur der „Neue Revue“ und der
„Quick“ mit dem sie zwei Söhne hatte.
Mitte der 1980er Jahre kam ihr Buch „Der
Bett-Knigge“ heraus. Dieses entdeckte der
Privatsender RTL, der gerade jemanden suchte,
der „offen mit dem Thema Sexualität umgehen
konnte, erinnerte sich „Deutschlands Sexpertin
Nummer Eins“ in einem Interview mit dem „Stern“.
Und als der Anruf von RTL kam, sagte Berger zu
und so startete 1987 die Sendung, mit der sie
berühmt werden sollte: „Eine Chance für die
Liebe“ - damals ein Tabu-Bruch. Das Konzept der
Ratgebersendung rund ums Liebes- und Sexualleben
der Deutschen ging auf: In
der intimen Wohnzimmer-Kulisse saß
lächelnd Erika Berger auf dem berühmten roten
Sofa und gab entspannte Antworten auf intimste
Zuschauerfragen. Und Millionen schauten zu.
Nachdem die erste Sendung ein Erfolg war,
folgten weitere Formate des gleichen Genres:
Ende 1991 startete „Der flotte Dreier“ - eine
Talkshow sowie „Punkt 12“, in der es unter
anderem auch um das Thema „Liebe“ ging. Ab Ende
1994 widmete sie sich der Astrologie und
präsentierte mit ihrem ganz eigenen Charme das
Tageshoroskop. Ab 2005 moderierte sie „Night
Talk“ im Spartensender „Focus Gesundheit“. In
der Serie „Scheidungsgericht“ machte sie einen
Ausflug in die Schauspielerei und spielte eine
Reporterin.
Im Jahr 2007 musste Erika Berger einen harten
Schicksalsschlag verkraften. Nach 33 glücklichen
Ehejahren verstarb ihr Mann Richard Mahkorn.
Doch sie zog sich nicht zurück. Im Jahr ihres
70. Geburtstags, 2009, wirkte sie regelmäßiger
als Gast bei der Sendung „Big Brother“ mit, in
der sie die Bewohner in Liebes- und
Beziehungsfragen beriet und
2010 war sie in
einem kurzen Auftritt in dem Film „C.I.S. -
Chaoten im Sondereinsatz“ zu sehen.
Zur Ruhe gesetzt hatte sich Erika Berger, die in
Köln lebte, mit ihren mehr als 70 Jahren nicht.
Nach dem Tod ihres Mannes hatte sie dessen
Medienbüro übernommen, das sie leitete. Sie
machte Pressearbeit für verschiedene
Fernsehformate. Daneben schrieb sie weiterhin
Ratgeberbücher, hatte TV-Auftritte und gab
Interviews.
Am 15. Mai 2016 verstarb Erika Berger im Alter
von 76 Jahren in Köln.
Homepage Erika Berger
Webseite
- die offizielle Erika Berger Homepage
Erika Berger Seiten,
Steckbrief etc.
n.n.v.