Caspar David Friedrich Lebenslauf

Die deutsche Romantik, ihre Künste und das Paradigma der Musik
Die Epoche der deutschen Romantik kann einen künstlerischen Paradigmenwechsel verzeichnen: Statt der Bildenden Kunst, die vor allem während der deutschen Klassik neben der Literatur als vorherrschende Kunst die Strömung dominierte, wurde nun die Musik bevorzugt. Während im Bereich der Klassik klare und strenge Linienführung gefragt war, was vor allem der Bildhauerei zu großer Popularität verhalf, wandte sich die Romantik dem Irrationalen, Rauschhaften und Geheimnisvollem und damit der medialen Überwältigungskraft der Musik zu. Dennoch schaffte es ein Maler wie kein anderer, mit seinen Gemälden die deutsche (Früh-)Romantik zu prägen und neben dem Paradigma von Literatur und Musik gleichrangig zu bestehen: Caspar David Friedrich.

Maler der deutschen Romantik
Caspar David Friedrich wurde am 5. September 1774 als Sohn eines Seifensieders in der Hansestadt Greifswald geboren, die zu dieser Zeit zu Schweden gehörte: Friedrich hatte zeit seines Lebens die schwedische Staatsbürgerschaft inne. Bereits als Jugendlicher erhielt der Künstler in seiner Geburtsstadt privaten Unterricht in der Kunst des Zeichnens. Diese dort erworbenen Kenntnisse vertiefte er später auf der Kopenhagener Kunstakademie und zum Abschluss seiner Studien in Dresden. Caspar David Friedrich zählt zu den Pionieren der freien Künstler, statt auf Auftragsarbeiten und Gönner aus der Aristokratie angewiesen zu sein, bewegte er sich mit seinen Arbeiten im Bereich der freien Motivwahl und der Abnahme durch Galerien und Kunstfreunde.
Schon zu Lebzeiten erlangte Friedrich einen hohen Bekanntheitsgrad und konnte wichtige Künstler und bedeutende Aristokraten zu seinen Freunden und Bewunderern zählen.
Caspar David Friedrich erlitt im Jahre 1835 einen Schlaganfall, in dessen Folge er mit dem Malen aufhören musste. Fünf Jahre später verstarb der Künstler in Dresden.

Die Transzendenz der Natur
Im Zentrum des Werks von Caspar David Friedrich steht, ganz romantischen Vorstellungen entsprechend, stets die Natur. Diese empfand Friedrich als Spiegel der menschlichen Seele und ihrer Befindlichkeiten, als metaphysischen Raum, der Grenzen überschreiten und transzendente Bereiche erschließen kann. So sind Landschaften in den Werken des bedeutenden romantischen Malers stets mehr als nur Abbild und Wiedergabe, sie sind sinnstiftender Erfahrungs- und Bedeutungsraum und Mittler der Transzendenz. Im Gegensatz zum Menschen, der in Gemälden Caspar David Friedrichs oft als Vergleichsfigur fungiert, ist der Raum der Natur (und damit ihr metaphysischer Bedeutungshorizont) unbegrenzt und weit und verdeutlicht dem Menschen seine Endlichkeit und Nichtigkeit im Gefüge der Welt.