Buddha Lebenslauf

Der allgemein als der „Buddha“ bekannte Siddhartha Gautama (auch: Siddhattha Gotama) war der Begründer der Weltreligion Buddhismus. Die Lebensdaten des Religionsstifters sind strittig und sind ebenso wie Buddhas Leben selbst im Laufe der Zeit Objekt zahlloser, zunächst nur mündlich überlieferter Deutungen und Verklärungen geworden.
Als historisch weitgehend gesichert gilt der Sachverhalt, dass Siddhartha um 560 vor Christi geboren wurde und etwa 80 Jahre später starb. Siddhartha war der Sohn eines Kleinfürsten im heutigen indisch-nepalesischen Grenzgebiet und gehörte der Adels- und Kriegerkaste Kshatriya an. Sein Vater Shuddhodana soll zumindest über einen Teil der Konföderation des Shakyas-Volkes geherrscht und im Hauptort Kapilavastu residiert haben. Mutter Mahamaya brachte Siddhartha im 25 km entfernten Lumbini (Rummindai) zur Welt. Ein Seher soll dem Neugeborenen geweissagt haben, einmal ein großer heiliger Mann zu werden.
Zunächst führte der junge Mann aber das luxuriöse, weitgehend beschäftigungslose Palast-Leben eines verwöhnten Prinzen. Mit 16 verheiratete ihn sein Vater mit der ebenfalls zum Shakyas-Volk gehörenden Prinzessin Yasodhara, die 13 Jahre später den einzigen Buddha-Sohn, Rahula, gebar. Der sensible und intelligente, aber weltfremde Prinz erhielt mit 29 Jahren bei vier Wanderungen außerhalb des abgeschotteten Palast-Bezirks erstmals Einblick in andere Lebenswirklichkeiten. Geschockt durch die Eindrücke von Alter, Schmerz, Tod und Krankheit („Vier Zeichen“) relativierte er sein bisheriges Leben in Wohlstand und Sicherheit als flüchtige Erscheinung ohne Bedeutung für das Wesentliche einer Existenz.
Siddhartha wollte einen Ausweg aus der ihm als (fast) ewigen Kreislauf von Leid und Wiedergeburt erscheinenden menschlichen Existenz finden. Er verließ seine Familie, verzichtete auf Privilegien sowie materielle Güter und machte sich als bettelnder und kahl geschorener Asket auf die Suche nach Erleuchtung.
Nach Jahren der Wanderschaft, bei der er sich nie allzu weit von seiner Heimatregion entfernt hatte, rastete er unter einem Pappelfeigenbaum (Ficus religiosa) im Süden des heutigen nordindischen Bundesstaates Bihar. Hier überkam ihn die völlige Erleuchtung („Bodhi“). Der Erleuchtete erkannte den Umfang des universellen Leidens, deren Ursachen und den Weg, dem Leiden nach Beachtung des „Achtfachen Pfades“, zu dem unter anderem Einsicht, Achtsamkeit und Meditation gehören sollten, zu entgehen. Nach Ablegung dauernde Wiedergeburt verursachender, weltlicher Begehrlichkeiten („Karma“) sollte der Mensch durch Verlöschen („Nirwana“) in einer nicht beschreibbaren Letztendlichkeit erlöst werden.
Kurz nach seiner Erleuchtung gründete der jetzt „Buddha“ („Der Erwachte“) genannte Königssohn, der zunächst seine Erkenntnis für sich behalten wollte, seine erste Anhängergruppe („Sangha“) und missionierte bis zu seinem Tod mit großem Erfolg für seine Überzeugung. Heute gilt der im Grundsatz pazifistische Buddhismus als viertgrößte Weltreligion.
Im Alter von etwa 80 Jahren soll Buddha an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung oder als Folge einer Dysenterie-Erkrankung im nordindischen Kushinagar gestorben sein und danach nach dem Glauben seiner Anhänger ins Nirwana eingegangen sein.