Avo Uvezian Lebenslauf
Der am
22. März 1926 in Beirut als Sohn
armenisch-stämmiger Eltern geborene Avo Uvezian hat sich
in seinem Leben sowohl als Jazz-Musiker als auch als
Produzent edler Zigarren einen weltweit guten Ruf
geschaffen.
Uvezian entstammt einer Musiker-Dynastie. Der Vater war
klassischer Komponist und Leiter
eines
Symphonieorchesters, die Mutter trat als Sängerin auf.
Das elterliche Talent vererbte sich auf den Sohn. Der
von seiner Familie auf seinem künstlerischen Weg
unterstützte Avo Uvezian bereiste kurz nach dem Zweiten
Weltkrieg als Pianist des Jazz-Trios „Liban Boys“ den
Nahen und Mittleren Osten. Nach einem Jahr im Irak bekam
das Trio 1946 ein Hotel-Engagement in Teheran. Hier
wurde der damalige iranische Herrscher, Schah Mohammad
Reza Pahlavi, auf ihn aufmerksam, ließ sich von dem
jungen Musiker Jitterbug beibringen und engagierte
Uvezian schließlich für ein Jahr als kaiserlicher
Leib-Pianist.
1947 emigrierte Uvezian in die USA und nahm dort die
US-Staatsbürgerschaft an. In New York arbeitete Uvezian
weiter als Jazzpianist und studierte daneben klassisches
Klavierspiel und Komposition an der renommierten „Juilliard
School“. Während des Korea-Kriegs wurde Uvezian
eingezogen. Statt wie vorgesehen bei der Infanterie
landete der junge Musiker als Pianist in einem
Offizierskasino in Südkorea. 1952 ehrenvoll entlassen,
bewies Uvezian Talent als Schmuckdesigner im Betrieb
seines Schwiegervaters. Vor allem aber stand er mit den
Jazz-Größen der 1950er und 1960er Jahre, wie Dave
Brubeck, auf der Bühne.
1982 soll sich der ausgewiesene Feinschmecker und
Sinnenfreund, der unter anderem ein Restaurant und eine
Piano-Bar auf Puerto Rico besaß, bei einem Besuch in der
Schweiz, während dem ihm eine der in den USA verbotenen
Kuba-Zigarren angeboten wurden, enttäuscht über das
Preis-Leistungsverhältnis der Havannas gezeigt haben. In
Folge begann Uvezian mit der Kreation eigener Zigarren
für den Eigenbedarf. Freunde, die begeistert von den „Avos“
waren, brachten ihn auf die Idee, seine nikotinreichen
Kunstwerke professionell zu vermarkten.
Uvezian baute daraufhin zusammen mit Partner Hendrik
Kelner in der Dominikanischen Republik eine der
weltbesten Zigarrenmanufakturen auf. Avo-Zigarren
verdanken ihre Qualität nicht zuletzt den verwendeten
Anteilen besonders behandelten „Piloto Cubano“-Tabaks.
1996 wurden zwei Millionen Avo-Zigarren in Kooperation
mit Vertriebspartner Davidoff verkauft. Spätestens seit
den 1990er Jahren gilt Uvezian, der fast immer in einem
weißen Brioni-Anzug in der Öffentlichkeit erscheint, als
„Zigarrenpapst des guten Geschmacks".