Amanda Todd Lebenslauf
Dass das
Internet mit seinen weiten
virtuellen Räumen nicht nur
Informationsquelle, sondern auch
Kontaktmöglichkeit ist, ist bekannt und
wird von vielen Menschen auch in diesem
Sinne genutzt. Plattformen wie
Facebook,
Twitter oder verschiedene Dating-Portale
samt ihrer Chatrooms ermöglichen den
Menschen, über den Computer weltweit
miteinander in Verbindung zu treten, so
einander auch als
zunächst Fremde kennenzulernen und
mittels Webcam zu sehen. Dass diese Art
von Freiheit auch ihre Schattenseiten
birgt, zeigt der traurige Selbstmord der
Schülerin Amanda Todd, die dem
mittlerweile stark diskutierten
Cybermobbing zum Opfer fiel.
Todd wurde am
27. November 1996 in Port Coquitlam in Kanada geboren. Als sie
zwölf Jahre alt war, begann sie, im Netz
zu surfen und in verschiedenen Chatrooms
mit Freunden, dann auch mit fremden
Männern zu kommunizieren. Sie mochte es,
attraktiv gefunden zu werden,
Komplimente zu hören, gesagt zu
bekommen, wie schön sie sei, bis sie
einer der Männer um ein Nacktfoto bat,
das sie ihm in ihrer Naivität auch
mittels Email zuschickte.
Etwa ein Jahr später meldete sich der
Mann erneut bei ihr, hatte ihr Profil
auf Facebook entdeckt und begann nun in
sadistischer Art und Weise, sie zu
erpressen, um weitere Fotos von ihr zu
erhalten. Todd weigerte sich diesmal
vehement, dass er kurzerhand das
Nacktfoto auf Facebook veröffentlichte.
Todds gesamte Schule bekam davon Wind,
das Foto kursierte im Netz, Todd kämpfte
mit Angstzuständen und Schamgefühl.
Während sie zuvor noch beliebt war,
wurde sie schnell zum Außenseiter, wurde
von da an gehänselt, beschimpft und
schließlich gemobbt und sogar
verprügelt, dass selbst ein Schulwechsel
keine Besserung brachte, da das Mobbing
im Internet fortgesetzt wurde, der
Unbekannte sie erneut zu erpressen
versuchte und auch das Foto weiter im
Netz kursierte.
Todd verfiel immer mehr in Depressionen,
begann Drogen zu nehmen, Alkohol zu
trinken, sich selbst zu verletzen. Ein
weiterer Schulwechsel änderte nichts an
ihrer Situation.
Sie unternahm einen Selbstmordversuch,
schluckte Bleichmittel, wurde
rechtzeitig gefunden. Nachdem ihr der
Magen ausgepumpt wurde, fand sie auf
Facebook weitere Beschimpfungen vor,
darunter Nachrichten wie „Hoffentlich
ist sie endlich tot!“.
Mit 15 Jahren entschied sie sich
schließlich, das Ganze bekanntzumachen.
Auf Youtube stellte sie ein acht Minuten
langes Video ein, in dem sie
Karteikarten in die Kamera hielt und in
dieser Form ihre „unendliche Geschichte“
erzählte. Der Schrei nach Hilfe setzte
ein deutliches Zeichen, die
Aufmerksamkeit auf das Video kam für
Todd allerdings zu spät. Diese erhängte
sich zu Hause in ihrem Zimmer. Es war
der 10. Oktober 2012.
Nach dem Selbstmord brach eine Welle der
Empörung los und das Internet-Mobbing
wurde in all seinen Facetten und
Gefahren ernsthaft diskutiert.
Ermittlungen wurden gestartet, um den
unbekannten Erpresser auszumachen, wobei
es auch zu fälschlichen Beschuldigungen
kam, die wiederum weiteres Mobbing gegen
den Unschuldigen auslösten.
All das verstärkte die Notwendigkeit,
gerade im Netz etwas unternehmen zu
müssen. Amanda Todds Video zeigte, wie
sehr die Gefahren unterschätzt wurden,
insbesondere für Menschen in Todds
Alter.
Homepage Amanda Todd
Webseite
- die offizielle Amanda Todd Homepage
Amanda Todd Seiten,
Steckbrief etc.
n.n.v.