Möbel der 20er Jahre
Auch heutzutage erinnert man sich gerne an die goldenen 20er Jahre. Der Begriff
die goldenen 20er war schnell in den Köpfen verankert, da nach dem ersten
Weltkrieg das Land am Boden lag und neue Möbelstück gerne in den Heimen Einzug
gefunden haben. Neben neu auflebender Kultur ist vor allem auch Bauhaus ein
Begriff, den jeder schon einmal gehört hat und der die 20er Jahre und die Zeit
danach wesentlich beeinflusst hat. Der Stil der damals vorherrschte nannte sich
Art Deco Stil und folgte der Art Nouveau, das sich auch Belle Epoque nannte.
Neben der Entdeckung des Penicillins und des
Insulins waren auch Automobile aller damaligen Marken in aller Munde. Frauen
konnten nun gleichfalls die Automobile führen und fanden auch in Künstlerkreisen
großen Anklang. Nach dem schlimmen Krieg war es für viele etwas neues, mit den
Möbeln dieser neuen Zeit sein Heim einzurichten. Da viele Menschen noch nicht zu
Wohlstand gekommen waren, wurden die Möbel daher oft mit Sperrholz gefüllt, was
vorher noch unbekannt war. Diese Füllung fand sich auch in den Rückwänden und
den Schubladen wieder. Meterscharniere wurden erfunden, damit ließen sich die
Möbel schneller zusammen bauen als vorher mit einzelnen Scharnieren. Das
allgemeine Erscheinungsbild war recht bescheiden, meist wurde mit Zierleisten
gearbeitet, die fast immer fünf Rillen hatten. Das Holz selber war nicht immer
hochwertig, da noch die Rohstoffe fehlten. Da viele Möbel benötigt wurden,
musste in einer sehr rationellen Arbeitsweise der Bedarf gedeckt werden. Wer es
sich leisten konnte, schaffte sich natürlich gediegenere Möbelstücke an, die
auch aus hochwertigen Hölzern bestanden und massiv waren. In den Wohnstuben
fanden sich nun wuchtige Sofas, die dick gepolstert waren und deren Form sehr
verschnörkelt und rund wirkten. Hohe, meist runde aber auch ovale Tische wurden
mit dekorativen und ebenfalls verschnörkelten Stühlen geschmückt. Auf den Böden
wurde das neue Linoleum verlegt und darüber mit Teppichen gepolstert damit der
Boden nicht zu sehr abkühlte. Auch bei den Lampen wurden mit Tüchern
eine beschauliche Stimmung geschaffen. An den Wänden waren viele Bilder in den
verschiedensten Größen und den unterschiedlichsten Rahmen zu finden. Meist waren
auf ihnen alle Generationen der Familie zu finden. Schöne Vitrinen in den Stuben
beherbergten das gute Geschirr. In den Schlafzimmern aus der Zeit der 20er waren
wuchtige Betten und Kleiderschränke vorhanden und auch einen Wachtisch mit
Waschschüssel und Wasserkanne fand man häufig. Gehäkelte Tagesdeckenmachten den
gesamten Eindruck sehr gemütlich. Küchen waren häufig unter der Woche für die
Familie der Aufenthaltsort Nummer Eins. Deswegen durfte auch hier ein großer
Tisch nicht fehlen. Küchenschränke hatten meist einen Aufbau mit mittigem
Glasaufsatz, in dem das alltägliche Geschirr verstaut wurde. Auch heute sind uns
noch oder wieder einige der Gegenstände allgegenwärtig. Kleine Eimer aus Emaille
in denen Zutaten und Kräuter lagerten und die schönen Keramiken aus der Zeit der
20er, die auf Regalen an der Wand Platz fanden. Sehr gerne werden auch heute
noch die alten Schätzchen aus der Zeit erworben und das heutige zu Hause damit
geschmückt.