Das 20. Jahrhundert läutete eine modische
Revolution ein. Nicht nur bei den Damen wurde die
Mode einfacher und bequemer (das Korsett war passé),
sondern auch bei den Herren wurde Kleidung
alltagstauglich und bekam Chic.
Alles Prunkvolle wurde aus den Kleiderschränken
verbannt, die Mode wurde schlicht und und betonte
das Maskuline.
Um die Jahrhundertwende waren große, auffällige
Muster der letzte Schrei. Ob Streifen oder Karos,
der modische Mann trug doppelreihig geknöpfte Sakkos
und immer noch einen steifen Kragen zu einer
schmalen Krawatte. Betont wurden lediglich die
Schultern, die mit Polstern ein breites Kreuz
simulierten. Die Revers hingegen waren eher schmal
und wer etwas auf sich hielt, der trug eine
Schiebermütze.
Der elegante Mann um 1910 ging nicht ohne Gehrock
und Gamaschen. Perfekt wurde der förmliche Anzug
durch einen Zylinder oder im Alltag durch eine
Melone. Die Hosen waren schmal geschnitten und
hatten Aufschläge.
Ab 1920 wurde in der Herrenmode elegant von
sportlich deutlich unterschieden. Der elegante Mann
trug Anzüge in gedeckten Farben, die eng geschnitten
waren und einreihig geknöpft wurden.
Manschettenknöpfe und Einstecktuch waren Pflicht.
Die Weste kam in Mode und der Trenchcoat wurde mit
hochstelltem Kragen getragen. Wer es lässig mochte,
knotete den Gürtel anstatt ihn zu binden.
In den 1930er Jahren wurde die Mode für Männer
weicher. Statt einer Krawatte trug man eine Fliege
und die Sakkos waren auf Taille geschnitten. Der
sportliche Mann trug Kniebundhosen nicht nur zum
Fahrradfahren. In der Freizeit gab "Mann" sich
lässig in extra weit geschnittenen Hosen und trug
zum Hemd gerne auch mal einen Pullunder. Gestreifte
Hemden kamen in Mode und die Anzugtaschen waren
aufgesetzt. Wer es sich leisten konnte, trug Anzüge
aus feinster Wolle und eiferte dem Herzog von
Windsor, dem späteren König Edward VIII. nach. Er
war das ultimative Vorbild für einen perfekt
gekleideten Mann.
In den 1940er Jahren veränderte sich die Herrenmode
nur wenig. Uniformen in allen Schattierungen
bestimmten das modische Bild dieser Zeit.
Erst die 1950er Jahre brachten wieder Schwung in die
Herrenmode. Eine Hose trat ihren Siegeszug um die
Welt an: Die Blue Jeans.
Ursprünglich als Arbeitshose gedacht, wurde die
blaue Baumwollhose zur Freizeitkleidung schlechthin.
Amerikanische Schauspieler wie James Dean und Marlon
Brando trugen die Jeans zur lässigen Lederjacke und
wurden so zu Vorbildern einer rebellischen Jugend.
Turnschuhe und Ringelsocken komplettierten das
Outfit der jungen Männer in den 50er Jahren.
Der konventionelle Mann trug weiter Anzug. Die
Sakkos wurden entweder mit nur einem Knopf
geschlossen und hatten breite Schultern oder waren
in der sportlichen Variante doppelreihig geknöpft
und hatten hoch angesetzte Einschubtaschen.
Zwei Neuerungen gab es in den 1960er Jahren, die
Freizeitjacke bekam einen Reißverschluss und das
Nylonhemd ersetzte das Leinenhemd und ersparte den
Frauen das lästige Bügeln.
Die 70er Jahre bis zum Anfang der 80er Jahre standen
im Zeichen der Flower Power Bewegung. Rüschenhemden
aus Glanzsatin und knallig bunt, möglichst bis zum
Nabel aufgeknöpft und enge Samthosen mit einem
breiten Schlag, Batikshirts und Ledersandalen
bestimmten die Herrenmode.
Wer besonders cool sein wollte, trug Plateauschuhe.
Heute tragen Männer Jeans und Polohemden zur
Anzugjacke und scheuen sich nicht, im Sommer Bein zu
zeigen. Der Mann von heute liebt es lässig und
bequem.
Videos zur 60er Mode
n.n.v.
<<
50er Mode
|
70er Mode >>