Geld ist trotz vieler Inflationen in der Geschichte noch nicht wegzudenken – auch wenn wir bereits auf viele andere Zahlungsmittel zurückgreifen. Wie sich das Geld im Laufe der Jahrtausende entwickelt hat, hier ein kurzer Überblick:
6.000 vor Christus600 bis 700 vor Christus
Die ersten Münzen in Form von linsenförmigen
Metallplättchen entstanden. Zahlungsmittel
waren aber auch Barren.
800 nach Christus
Die erste Münze, die als Zahlungsmittel für
ganz Europa galt, wurde eingeführt und bekam
den Namen Denar.
1.000 nach Christus
Das erste Papiergeld kam in China auf. Die
Chinesen hatten damals Geldstücke aus Eisen.
Aufgrund der Schwere der Münzen wurde der
Wert auf ein Stück Papier geschrieben.
1.800 nach Christus
Die Vorräte an Münzen gehen zur Neige. Grund
ist die Französische Revolution. Viele
Menschen wollen statt Papiergeld Münzen
haben.
1876
Die erste bargeldlose Zahlung wird in
Deutschland getätigt.
1995
Das Bezahlen per elektronischer Übertragung
(Online-Banking) ist möglich.
2002
Europa hat eine Einheitswährung, den Euro.
Die Frage, ob wir wirklich in absehbarer Zeit ohne Bargeld auskommen werden, steht noch in den Sternen. Sicher ist allerdings schon heute, dass der bargeldlose Zahlungsverkehr immer mehr Anwender findet. So sind die Transaktionen 2015 im Gegensatz zum Vorjahr deutlich angestiegen (Quelle: Statista.com):
Betrachtet man sich die bargeldlosen Transaktionen in Europa, dann liegt Deutschland hier noch im Mittelfeld. Vor allem die skandinavischen Länder Finnland, Schweden und Dänemark verzeichnen hier fast das Doppelte.
Statistik: In Deutschland finden jährlich pro Kopf
218 bargeldlose Transaktionen statt.
Quelle:
www.kreditkarte.net/bargeld
Geld als Ware
Bevor es das Geld gab, wurde getauscht. Somit können
Tauschwaren durchaus als erste offizielle Währung
angesehen werden. Man bekam für seine Ware, die man
im Überfluss hatte und nicht mehr brauchte, etwas
anderes und tauschte es somit ein. Dabei konnte das
damalige „Geld“ so ziemlich alles sein:
• Lebensmittel wie Salz, Getreide, Gewürze
• Nutztiere wie Schweine, Hühner, Rinder
• Waffen wie Pfeil und Bogen, Speere, Lanzen
• Kleidung wie Schuhe, Umhänge, Mützen
• Schmuck wie Ketten, Ohrringe, Ringe
Räumlich am weitesten verbreitet war damals
die sogenannte Kaurischnecke. Vor allem in Asien
und Afrika wurde damit gehandelt, in Europa kannte
man sie allerdings nicht. Diese in tropischen Meeren
vorkommenden Schnecken wurden in Beuteln oder an
Schnüren aufgereiht als Zahlungsmittel genutzt.
Als die Münzen kamen
Bild: Im 7. Jahrhundert vor Christus kamen die
ersten Münzen auf.
Bildquelle: Plus ONE – 225034999 / Shutterstock.com
Nimmt man die Kaurischnecke, könnte dies schon ein
echter Vorläufer der Münzen gewesen sein.
Unterschiedliche Größen und Farben symbolisierten
womöglich unterschiedliche Werte. Nichtsdestotrotz
entwickelte sich im Laufe der Zeit das Münzgeld. Es
war einfacher zu handeln und man konnte so bereits
mit Werten arbeiten. Meist lag das Prägerecht beim
Senat oder direkt beim Herrscher des jeweiligen
Landes.
Nach dem Ende des Römischen Reiches im 5.
Jahrhundert ging auch die Ära der Münzen erst mal zu
Ende. Es stellte sich wieder ein reger Tauschhandel
ein, ehe im 12. Jahrhundert wieder verstärkt Münzen
zum Bezahlen von Waren eingesetzt wurden. Das
einheitliche Münzsystem, wie es im Römischen Reich
noch vorhanden war, existierte ab diesem Zeitpunkt
aber nicht mehr.
Mit Papier bezahlen
Als vor rund 1.000 Jahren das Papiergeld in China
eingeführt wurde, war Europa noch lange davon
entfernt. Da Münzen aber auf Dauer unpraktisch
waren, gewann man schließlich Vertrauen zum
Papiergeld, das als erstes von der Bank of England
eingeführt und ab 1833 als gesetzliches
Zahlungsmittel zugelassen war.
Die Münzen wurden von diesem Moment an nur noch als
Kleingeld genutzt, die Herstellung auf billigere
Rohmaterialien umgestellt. Heute werden
Edelmetallwährungen aus Gold, Silber oder Platin nur
noch für Sammler und zum Münzhandel geprägt. Für den
regelmäßigen Zahlungsverkehr sind diese Metalle zu
teuer.