Geschichte des Drucks – von damals bis heute

Der Druck hat vor allem in den letzten Jahrzehnten eine beachtliche Entwicklung zurückgelegt. Dabei blickt er auf eine lange Geschichte zurück, deren Wurzeln in der Antike zu finden sind. Schon damals versuchten sich verschiedene Hochkulturen an einer Möglichkeit Inschriften auf Gräber, Teller und andere Gegenstände zu bringen. 

Rasante Entwicklung in der Neuzeit
Die Buchdruckpresse von Gutenberg gilt bis heute als der absolute Durchbruch in der Geschichte des Drucks. Tatsächlich war das Verfahren, das bereits im Jahr 1440 in Mainz entwickelt worden ist, bis in die 1930er-Jahre die vorherrschende Druckmethode in Deutschland. Ab diesem Zeitpunkt begann man durch eine Mechanisierung des Setzers den Ablauf zu vereinfachen. In den 1950er- bis 1960er-Jahren kam dann der innovative Fotosatz hinzu, der nach einem optischen System arbeitete und mehr Freiheit in der Druckgestaltung bot. Bis in die Anfänge des 21. Jahrhunderts bediente man sich vorzugsweise des sogenannten Offset-Verfahrens, bei dem Reproduktionsvorlagen erzeugt wurden. Mittlerweile kommt aber verstärkt der Digitaldruck zum Einsatz, bei dem keine Druckplatte mehr vorgefertigt werden muss. Das erlaubt eine so große Freiheit bei der Gestaltung von Druck-Erzeugnissen, dass es inzwischen auch zahlreiche Online-Anbieter für die Bearbeitung von Druckaufträgen gibt. Von diesen profitieren kleinere wie mittelgroße Unternehmen in ihrer Marketingstrategie. Ganz abgesehen davon erlebt auch der 3D-Druck eine rasante Entwicklung. Was zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch unmöglich schien, ist jetzt Realität geworden. 

Wie alles begann: Die Erfindung des Blockdrucks
Auch wenn in der Antike bereits erste Anzeichen für erste Druckmethoden zu finden sind, fehlte es den meisten Kulturen mit Ausnahme von China an Papier. Dennoch sollte es bis zum frühen Mittelalter dauern, bis die Chinesen den Blockdruck erfanden. Dabei kamen Holzmatrizen zum Einsatz, die vorher eingefärbt worden waren. Bis heute gilt der Buchdruck als eine der „vier großen Erfindungen Chinas“.

Gutenbergs Entwicklung der Buchpresse

Im 15. Jahrhundert herrsche eine andere Situation in Europa vor. Papier war längst aus Asien dorthin gelangt. Bücher konnten aber nur mühselig mithilfe des Holzdrucks vervielfältig werden, sodass die Erfindung der Buchdruckpresse durch Johannes Gutenberg mit metallenen Lettern eine echte Revolution war. Die einzelnen Buchstaben ließen sich flexibel zu neuen Texten zusammenfügen. Diese wurden seitenverkehrt gegossen, sodass sie dann richtig herum auf dem Papier landeten. Schnell breitete sich sein Verfahren in ganz Europa und von dort aus in die Kolonien aus. 

Verkürzte Druckzeiten durch die Rotationsmaschine
Eine weitere wichtige Etappe in der Geschichte des Drucks war die Fertigstellung der ersten einwandfrei funktionierenden Rotationsdruckmaschine im Jahr 1865 in den USA. Ihren Namen verdankt sie der Tatsache, dass die Papierbögen nicht mehr einzeln in die Maschine gespeist wurden, sondern mit einem raffinierten Rotationsverfahren über einen Zylinder durch die Druckpresse gezogen wurden. Das bot eine enorme Zeitersparnis und ermöglichte den Druck von rund 10.000 Bogen pro Stunde. 

Das Offset-Druckverfahren für große Auflagen 
Nur wenige Jahre nach der Fertigstellung der Rotationsmaschine folgte die nächste wichtige

Erfindung: Der Offset-Druck. Ende des 19. Jahrhunderts gab es direkt zwei Erfinder, die die Methode unabhängig voneinander entwickelten. Der US-Amerikaner Ira W. Rubel und der Deutsche Caspar Herrmann, der aber ebenfalls in Amerika lebte, nutzen die Lithografie als Vorbild und konstruierten Maschinen, die mit einer vorgefertigten Druckplatte ausgestattet war. Die Druckplatte gibt die Farbe an einen Gummituchzylinder weiter. Von dort aus gelangt sie dann auf das Papier. Auf diese Weise konnte die Druckplatte geschont und so besonders häufig verwendet werden. Vor allem für Bücher und Zeitungen war diese Druckmethode ideal und lange Zeit vorherrschend. Auch heute wird das Offset-Druckverfahren noch für größere Auflagen sowie für bestimmte Druck-Erzeugnisse verwendet. Denn das konkurrierende Digitaldruckverfahren ist nicht für alle Druckmaterialien geeignet. 

Die Entstehung des Digitaldrucks
Die Ursprünge des Digitaldrucks lagen bereits im Jahr 1938, als Chester Floyd Carlson den Fotokopierer erfand. Es sollte aber noch einige Jahre dauern, bis die erste digitale Druckmaschine gebaut wurde. Das geschah erst im Jahr 1976. Vorher gab es aber schon digitale Kopierer, die den Weg ebneten. Die ersten Digitaldrucker waren sperrig und kaum mit den heutigen Modellen vergleichbar. Allerdings hatten sie schon damals gegenüber Offset-Druckern einen entscheidenden Vorteil: Sie benötigten keine Druckplatte mehr. Stattdessen wurden die Druckdaten auf digitalem Weg direkt an die Maschine übertragen. Vor allem für kleinere Auflagen ist der Digitaldruck deswegen die günstigere Variante.