Baccarat - die Geschichte des beliebten Kartenspiels
Die Ursprünge des beliebten Kartenspiels sind
umstritten, doch sicher ist, dass es schon früher sehr
populär war und eine reichhaltige Geschichte besitzt.
Heute gilt es als Klassiker und ist weit verbreitet.
In der heutigen Zeit kennen viele Baccarat vor allem aus
den James Bond-Filmen. Bond ist dafür bekannt, Talent
für das Spiel zu besitzen und spielt Baccarat in vielen
seiner Filme. Auch im
allerersten
Roman Casino Royale kommt Baccarat eine bedeutende Rolle
zu. Das Spiel ist heutzutage so populär, dass sogar eine
Weltmeisterschaft etabliert wurde: Die Baccarat World
Championship verleiht ein Preisgeld in Millionenhöhe an
die besten Spieler und zieht regelmäßig ein großes
Publikum an. Oft sieht man die Schreibweise
Baccara; diese wird in einigen Ländern und Regionen
bevorzugt wird. Es handelt sich aber um das gleiche
Spiel. Doch nun zur Geschichte von Baccarat.
Woher stammt das Baccarat-Spiel?
Erfunden wurde das Spiel einigen Historikern zufolge
wahrscheinlich in Italien oder Frankreich des späten 15.
Jahrhunderts. Seine Regeln sollen sich Soldaten, die von
den italienischen Kriegen zurückkehrten und das Spiel
mit nach Hause brachten, ausgedacht oder zumindest von
einem anderen Spiel abgeleitet haben. In der
italienischen Kultur wird sogar eine Sage mit dem Spiel
in Verbindung gebracht: Darin geht es um eine Jungfrau,
die Priesterin werden will. Ob ihr dieser Wunsch gewährt
wird, muss durch Würfeln entschieden werden. Nur, wenn
die Zahl 8 oder 9 fällt, wird ihr der Traum gestattet.
Eine 6 oder 7 würde ihr aber Unglück bringen und sie
müsste aus dem Spiel aussteigen. Die Zahlen bis 5
erfordern sogar, dass sie sich selbst das Leben nimmt.
Eine makabere Geschichte, die aber an die Regeln von
Baccarat anlehnt und einen kulturellen Zusammenhang
erkennen lässt. Befürworter der Theorie, Baccarat stamme
aus Italien, nennen oft die Tatsache, dass es eine
sprachliche Verbindung zwischen einem Dialekt aus
Italien und dem Wort Baccarat besteht. Das Wort steht in
einem alten Dialekt aus

dem Raum Neapel für den Begriff
des Nichts bzw. für die Zahl Null. Das wiederum
beschreibt den geringsten Wert, den die Karten beim
Spiel ergeben können. Es gibt die Theorie, dass das
beliebte Kartenspiel von anderen alten Spielen
abgeleitet wurde. Dies ist zwar nicht belegt, es gibt
aber Anhaltspunkte, die dafür sprechen. Das italienische
Macao könnte ein solches sein, da es ähnliche Regeln
besitzt. Auch wird manchmal La Her als möglicher
Ursprung genannt. Sogar das chinesische Spiel Pai Gow
könnte zu der Entwicklung geführt haben, meinen manche,
obwohl Pai Gow mit Dominosteinen und nicht mit Karten
gespielt wird. Wichtig zu wissen ist, dass keiner genau
sagen kann, woher Baccarat eigentlich genau stammt. Wie
so oft bei mündlichen Überlieferungen kann der Ursprung
nicht genau nachverfolgt werden.
In Frankreich verbreitete sich das Spiel als es
König
Ludwig XIV. zusammen mit anderen Glücksspielen verbot.
Das hatte allerdings zur Folge, dass sich die Bewohner
des Landes an geheime Orte zurückzogen, nur um es
weiterspielen zu können. Das Verbot von König Ludwig
XIV. führte also zum genauen Gegenteil und dazu, dass es
weiter an Popularität gewann.
Baccarat verbreitet sich und neue Variationen entstehen
Baccarat war bald nicht mehr nur in Frankreich und
Italien ein Thema, sondern erreichte auch England,
Südamerika und die Karibik. Hier beginnt die Geschichte
eines der beliebtesten Spielevarianten – Punto Banco.
Punto Banco wurde in Kuba gespielt und breitete sich von
dort weiter aus, später auch
in die USA. Als einfachste
Baccarat-Variation wurde es von der Glücksspielbranche
aufgegriffen und existiert heute in vielen Casinos. Es
kann schnell erlernt werden und erfreut sich daher
großer Beliebtheit. Zu den schwierigeren Varianten
gehört Chemin de Fer: Hier ist nur wenig Einfluss auf
den Spielablauf möglich und das Ziehen einer dritten
Karte kann ebenfalls nicht selbst bestimmt werden. Es
ist aber möglich, dass die Bank von einem Spieler
geleitet wird. Bei Chemin de Fer erhöht sich die
Spannung außerdem durch die Einteilung in zwei Gruppen,
die für noch mehr Nervenkitzel sorgt. Die genauen Regeln
und Strategien fuer diese Variante des
Baccarat kann man
auch online finden. Chemin de Fer ist übrigens das
Spiel, das James Bond am liebsten spielt. Eine dritte
Form ist Baccarat Banque, welches entweder aus Sichtweise des Spielers oder der Bank gespielt
werden kann. Baccarat Banque ist vor allem in Frankreich beliebt und gilt, wie
Chemin de Fer, ebenfalls als schwerer zu erlernen als Punto Banco. Punto Banco
ist in Casinos sehr beliebt und bietet eine willkommene Alternative zu Poker
oder Blackjack.
Gibt es eine Verbindung zur französischen Stadt Baccarat?
Baccarat ist nicht nur der Name des bekannten Kartenspiels, sondern auch die
Bezeichnung für eine kleine Stadt in Frankreich in der Region Grand Est in der
Nähe von Lunéville. Oft wird angenommen, dass zwischen den beiden eine
Verbindung besteht. Es scheint aber tatsächlich keine Beziehung zwischen dem
Namen des Ortes, der für seine Kristallglasmanufaktur bekannt ist, und dem
gleichnamigen Spiel zu existieren.
Ludwig XV., der die Stadt gründete, setzte
sich sogar für das Verbot von Glücksspielen ein. Historiker glauben vielmehr,
dass der Name des Ortes vom lateinischen Ara Bacchi, was so viel wie „Altar des
Bacchus“ bedeutet, abgeleitet wurde.
Die Geschichte von Baccarat ist spannend und wurde über viele Jahre hinweg
von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zum Beispiel führte die Erfindung der
Druckpresse zur Verbreitung von Kartenspielen allgemein, was sich auch auf die
Bekanntheit von Baccarat auswirkte. Das Studieren der historischen Begebenheiten
ermöglicht es, eine Reihe von kulturellen Verbindungen zu erforschen, die die
Entwicklung des Spiels möglicherweise bestimmt haben.
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