Biografie Wolfgang Stumph
Lebenslauf Lebensdaten
Der beliebte und bekannte Seriendarsteller wurde einem breiteren
Fernsehpublikum hauptsächlich durch den Serien-Hit "Stubbe - von Fall zu Fall"
ein Begriff. Tatsächlich deckt das Repertoire des im ehemaligen Ostdeutschland
aufgewachsenen Schauspielers eine sehr viel buntere Palette ab. Als typisches
Nachkriegskind in Dresden lernte der am
1. Januar 1946
in Schlesien geborene "Stumpi" recht schnell, dass sein Name Potenzial für eine
Bühnenkarriere barg. Dennoch rief zunächst das echte Leben nach ihm und führte
ihn nach Chemnitz, wo er eine Lehre als Kesselbauer absolvierte. Diesen Beruf
tauschte er jedoch schon bald gegen seine Berufung: die Schauspielerei. Gemäß
den vergleichsweise bescheidenen Möglichkeiten für darstellende Künstler in der
DDR, unternahm er erste Gehversuche als Kabarettist und Satiriker. Sein Talent,
Kritik am sozialistischen System in gekonnten Wortwitz zu verpacken, brachte ihm
schon bald erste Bühnenerfolge ein. Es folgte die Gründung seines eigenen
Kabaretts "Die Lachkarte" und alsbald komplettierte er auch das Dresdner
Ensemble der "Herkuleskeule". Sein Talent und seine wandelbare künstlerische
Vielseitigkeit blieben der Fernsehwelt nicht lange verborgen. Den ersten
Angeboten folgte 1991 der alles entscheidende Durchbruch mit der Kultrolle des
Udo Struutz in "Go Trabi, go". Dieser Film bedeutete im wahrsten Wortsinn die
Wende für Wolfgang Stumph. Anders als vielen seiner Berufskolleg*innen gelang es
ihm, auch im vergleichsweise anspruchsvollen Westfernsehen Fuß zu fassen. Eine
Karriere, die für DDR-Schauspieler weder leicht noch selbstverständlich war.
Vier Jahre nach dem Trabi-Epos begann der Siegeszug von Vater und Tochter
Stefanie Stumph
mit der Stubbe-Reihe, die ihm jahrzehntelang die Sympathie des Publikums und
eine große Fangemeinde bescherte. Doch wie die meisten Schauspieler gab auch er
sich mit dem abonnierten Rollenbild des "Kommissars" nicht zufrieden. Die
Gelegenheit, ins ernste Fach zu wechseln, bot sich 1998 mit dem Drama "Bis zum
Horizont und weiter". Zahlreiche Gastauftritte in verschiedenen Film- und
Serienproduktionen ließen Wolfgang Stumph immer wieder künstlerisches Neuland
betreten. 2003 wagte er das ultimative Crossover ins Operettenfach: Die Rolle
des Gefängnisdieners Frosch in der "Fledermaus" von Johann Strauß ließ ihn in
der Semperoper in Dresden brillieren. Doch auch seiner Vielseitigkeit erlegt
Wolfgang Stumph moralische Grenzen auf. Trotz zahlloser Angebote lehnte er
Werbung zeitlebens konsequent ab.
Seine schauspielerischen Wurzeln hingegen konnte und wollte der charismatische
Darsteller mit dem typisch unterschwelligen Ossi-Charme niemals aufgeben. Als
Kabarettist - solo und in Begleitung - erfreute er mit seinen humorvollen, aber
auch gesellschaftskritischen Programmen seine Fans immer wieder. Treu blieb er
zeitlebens aber auch seiner Ehefrau Christine: Die Schauspieler-Ehe währt seit
1973 - in diesem Beruf eine bemerkenswerte Seltenheit.
Wolfgang Stumph
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
2009