<*>Biografie Walter Schultheiß Lebenslauf
Er ist ein Schwabe durch und durch, ein Urgestein und ein Volksschauspieler der besonderen Art, auch wenn er diese Titulierung nicht immer gern gehört hat. Doch gegen diese Ehrenbezeichnung konnte er sich auf Dauer nicht wehren - Walter Schultheiß.
Er kam am 25. Mai 1924 in Tübingen zur Welt. Nach seiner Schauspielausbildung hatte ihn seine
Berufsweg erst einmal ans Theater geführt. In der Operette „Maske in Blau“ spielte er den Pedro del Vegas. So begann seine Laufbahn, der weitere Operetten-Auftritte folgten. Seinen Durchbruch schaffte Walter Schultheiß im SDR-Hörfunk. Als ein Teil des „Straßenkehrer“-Duos erlangte er ab 1963 große Popularität und sprach sich den Zuhörern 20 Jahre lang eindringlich jeden Samstag ins Ohr.
Für Schultheiß trat 1970 ein Karriere-Wendepunkt ein, als er durch die ZDF-Produktion „Pannenhilfe“ über die Landesgrenzen Baden-Württembergs hinaus Bekanntheit erlangte. Sein schwäbischer Landsmann und TV-Autor Felix Huby war so begeistert, dass er eigens für Schultheiß Drehbücher schrieb und ihn mit den Rollen zu einem sympathischen Vertreter der Schwaben in ganz Deutschland machte. Die Fernsehzuschauer konnten Schultheiß als Eugen Eisele kennenlernen, den Chef des Weinguts in der TV-Serie „Der Eugen“. Schultheiß war der Alt-Pfarrer Merkle in „Oh Gott, Herr Pfarrer“ und auch der Opa Birkenstock in der Kinder-Serie „Ein Fall für B.A.R.Z.“ In zahlreichen „Tatort“-Bienzle-Folgen gab er dem neugierigen Vermieter Rominger sein typisches Gepräge.
Doch auch dem Theater hielt Walter Schultheiß die Treue. In der Stuttgarter Bühne „Komödie im Marquardt“ und im Alten Schauspielhaus war sein Name Programm und die Leute kamen, weil sie ihren Publikumsliebling live sehen wollten, zumal das Schwäbische zwischenzeitlich im Fernsehen gerade nicht so gefragt war. Schultheiß aber war gefragt.
Er spielte 2009 den Ernst Schaller in dem SWR-Sechsteiler „Laible und Frisch“, einen Vorzeige-Schwabe, der ihm ebenfalls wie auf den Leib geschrieben war.
Die Kinoleinwand „betrat“ der liebenswerte, kantige und witzige Mime erst 2013 mit „Global Player – Wo wir sind isch vorne“, wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag. Als Seniorchef der Firma Bogenschütz & Söhne, die Strickmaschinen herstellt, gelang ihm unbestritten eine Feinzeichnung des Charakters in einem Generationenkonflikt, der alle Facetten von komisch bis berührend aufweist. Die Darstellung des Textilunternehmers brachte Walter Schultheiß ausgezeichnete Presse, regional und überregional. Mit diesem Film über Heimat, der kein Heimat-Klischee-Film ist, hat er seiner schauspielerischen Laufbahn eine Krone aufgesetzt, die ihm im übertragenden Sinne in seinem Heimat-Theater, der „Komödie im Marquardt“ bei der Geburtstagsmatinee zu seinem 90. Geburtstag aufgesetzt wurde.

Walter Schultheiß privat

Im Jahr 1950 ging Schultheiß mit der Schauspielkollegin Trudel Wulle, die er 1947 beim Theaterspielen kennengelernt hatte, die Ehe ein. 2014 konnte das skandalfreie Ehepaar seinen 64. Hochzeitstag begehen. Der gemeinsame Sohn Götz kam 1955 zur Welt, wurde Journalist und schrieb die Biografie seines Vaters, „Hamlet mit Apfelmus“.
Walter Schultheiß Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.

Walter Schultheiß Filme
1975 - Des Christoffel von Grimmelshausen abenteuerlicher Simplizissimus
1977 - Tatort – Himmelblau mit Silberstreifen
1979 - Das tausendunderste Jahr
1981 - Augsburger Puppenkiste – Hippo und der Süßwasserkarl
1982 - Augsburger Puppenkiste – Hippo und der Süßwasserkarl
1982 - Köberle kommt
1983 - Tatort – Mord ist kein Geschäft
1984 - Augsburger Puppenkiste – Das Tanzbärenmärchen
1985 - Die Schwarzwaldklinik - Die Wunderquelle
1986–1990 - Der Eugen
1988 - Oh Gott, Herr Pfarrer
1990 - Pfarrerin Lenau
1991 - Tassilo – Ein Fall für sich
1992 - Der König von Bärenbach
1994–1998 - Hallo, Onkel Doc
1995 - Drei Tage im April
1995 - Tatort – Bienzle und der Mord im Park
1996 - Reise nach Weimar
2000 - Tatort – Bienzle und das Doppelspiel
2001 - Tatort – Bienzle und der heimliche Zeuge
2001 - Tatort – Bienzle und der Todesschrei
2002 - Tatort – Bienzle und der Tag der Rache
2004 - Tatort – Bienzle und der steinerne Gast
2005 - Tatort – Bienzle und der Feuerteufel
2005 - Tatort – Bienzle und der Sizilianer
2006 - Tatort – Bienzle und der Tod in der Markthalle
2006 - Tatort – Bienzle und der Tod im Weinberg
2007 - Tatort – Bienzle und die große Liebe
2007 - Tatort – Bienzle und sein schwerster Fall
2006 - Ein Fall für B.A.R.Z.
2007 - Ein Fall für B.A.R.Z.
2008 - Der Heckenschütze
2008 - Der Schwarzwaldhof
2009 - Der Schwarzwaldhof – Falsches Spiel
2009/2010 - Laible und Frisch – Liebe, Brot & Machenschaften
2013 - Global Player – Wo wir sind isch vorne
Walter Schultheiß Biographie