Biografie Ulrich Tukur
Lebenslauf
Der deutsche Schauspieler und Musiker Ulrich Tukur
wurde in Viernheim am
29. Juli 1957 mit bürgerlichem
Namen Ulrich Gerhard Scheulen geboren. Als
Austauschschüler ging er während seiner
Schulausbildung für ein Jahr nach Boston, wo er die
Highschool abschloss. Nach Deutschland
zurückgekehrt, absolvierte er sein Abitur im Jahr
1977 in der Nähe von Hannover. Nach dem
Grundwehrdienst nahm er zunächst an der Universität
Tübingen das Studium der Anglistik, Geschichte und
Germanistik auf und gründete mit Studienkollegen
seine erste Band, die „Floyd-Floodlight-Foyer-Band“,
mit der er in den nächsten Jahren im Rahmen von
Jazz-Konzerten auftrat.
Im Jahr 1980 gelang es ihm, zu seiner eigenen
Überraschung, an der Stuttgarter Staatlichen
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst
aufgenommen zu werden. Bereits im darauf folgenden
Jahr wurde der angehende Schauspieler für die Rolle
des Willi Graf in dem Spielfilm „Die weiße Rose“ von
Regisseur Michael Verhoeven engagiert. Nach seinem
Schauspieldiplom
wurde Ulrich Tukur festes Ensemblemitglied an den
Städtischen Bühnen Heidelberg, bevor er im Jahr 1984
an der Freien Volksbühne Berlin als SS-Offizier
Kittel in dem Stück „Ghetto“ unter der Regie von
Peter Zadek auf der Bühne stand. Mit dem Regisseur
ging er anschließend ans Hamburger Schauspielhaus,
an dem er als festes Ensemblemitglied bis zum Jahr
1995 blieb und zahlreiche Rollen verkörperte.
Höhepunkte seiner Bühnenkarriere stellen die von ihm
verfassten und produzierten Revuen „Blaubarts
Orchester“ und „Einmal Casanova“ dar, die von Ulrich
Waller inszeniert wurden. Gemeinsam mit Waller
übernahm Ulrich Tukur im Jahr 1995 die Intendanz der
Hamburger Kammerspiele. In diese Zeit fiel auch die
Gründung seiner erfolgreichen Band „Ulrich Tukur und
die Rhythmus-Boys“, mit der er seither sowohl mit
Eigenkompositionen als auch mit Interpretationen
berühmter Evergreens in regelmäßigen Abständen durch
Deutschland tourt.
Sein internationaler Durchbruch als Schauspieler
gelang Ulrich Tukur im Jahr
2005, als er in der
Rolle des Stasi-Oberstleutnants Anton Grubitz in dem
mit dem Auslands-Oscar ausgezeichneten Film „Das
Leben der Anderen“ in der Regie von Florian Henckel
von Donnersmarck zu sehen war. Es folgten zahlreiche
Engagements in hochkarätigen Kinofilmen wie „Ein
fliehendes Pferd“
von Rainer Kaufmann, „Eden is
West“ von Constantin Costa-Gavras, „Das weiße Band“
von
Michael Haneke, „Zettl“ von Helmut Dietl“ oder „Week
Ends“ der französischen Kult-Regisseurin Anne
Villacèque.
Neben seiner erfolgreichen Karriere als Film- und
Theaterschauspieler ist Ulrich Tukur auch einem
breiten Fernsehpublikum in Deutschland ein Begriff.
Er trat unter anderem in etlichen „Tatort“-Produktionen,
in „Rosa Roth“, dem TV-Film „Das Schneckenhaus“ und
in Niki Steins TV-Biographie „Rommel“ auf. Für seine
überzeugenden Darstellungen in Film und Fernsehen
wurde Ulrich Tukur im Laufe seiner Karriere unter
anderem mit dem Bambi, dem Deutschen Filmpreis, dem
Adolf-Grimme-Preis, der Goldenen Kamera und dem
Goldenen Bären ausgezeichnet.
Im Oktober 2014 erregte ein neuer „Tatort“ mit
Ulrich Tukur in der Hauptrolle des Kommissars Felix
Murot unter den Fernsehzuschauern großes Aufsehen.
Der von der Machart berühmter Kult-Regisseure wie
Quentin Tarantino oder Francois Truffaut inspirierte
TV-Film verband als erster der Krimi-Reihe
aufwühlende Sequenzen, eingefrorene Bilder und
narrative Elemente eines William Shakespeares zu
einer ungewöhnlich blutigen Gewaltoper. Die
kunstvoll von Florian Schwarz inszenierte
TV-Groteske sorgte nicht nur für viel
Gesprächsstoff, sondern rückte auch Ulrich Tukur ins
Zentrum der medialen Aufmerksamkeit.
Ulrich Tukur
Seiten, Steckbrief, Kurzbio etc.
Ulrich Tukur Filme
1982 - Die weiße Rose
1983 - Die Schaukel
1984 - Die Story
1986 - Stammheim
1986 - Lenz oder die Freiheit
1987 - Ballhaus Barmbek
1988 - Felix
1989 - Das Milliardenspiel
1990 - Die Kaltenbach-Papiere
1992 - Die Spur des Bernsteinzimmers
1993 - Das letzte U-Boot
1993 - Wehner – die unerzählte Geschichte
1994 - Felidae
1995 - Mutters Courage
1995 - Der Mörder und sein Kind
1995 - Nikolaikirche
1996 - Charms Zwischenfälle
1998 - Kommissar Rex – Mosers Tod
1997 - Das Böse
1999 - Warten ist der Tod
2000 - Heimkehr der Jäger
2000 - Bonhoeffer – Die letzte Stufe
2001 - Taking Sides – Der Fall Furtwängler
2002 - Der Stellvertreter
2002 - Solaris
2003 - Tatort − Das Böse
2004 - Die fremde Frau
2004 - Mein Vater, meine Frau und meine Geliebte
2004 - Stauffenberg
2005 - Die Axt
2005 - Tatort – Der Teufel vom Berg
2005 - Die Luftbrücke – Nur der Himmel war frei
2005 - Die Nacht der großen Flut
2006 - Das Leben der Anderen
2006 - Mein alter Freund Fritz
2006 - Das Schneckenhaus
2006 - Dornröschen erwacht
2007 - Rosa Roth – Der Tag wird kommen
2007 - Ein fliehendes Pferd
2007 - 42plus
2007 - Unsere Erde
2008 - Nordwand
2008 - Séraphine
2008 - Der Mann, dem die Frauen vertrauten – Der
Serienmörder Horst David
2008 - Die Frau aus dem Meer
2009 - Eden is West
2009 - John Rabe
2009 - Mitten im Sturm
2009 - Das Vaterspiel
2009 - Das weiße Band – Eine deutsche
Kindergeschichte
2010 - Gier
2010 - Der große Kater
2010 - Eichmanns Ende – Liebe, Verrat, Tod
2010 - Tatort – Wie einst Lilly
2011 - Unter Verdacht – Rückkehr
2011 - Largo Winch II – Die Burma-Verschwörung
2011 - Tatort – Das Dorf
2011 - Das Schwein von Gaza
2012 - Zettl
2012 - Rommel
2013 - Houston
2013 - Exit Marrakech
2013 - Tatort – Schwindelfrei
2014 - Tatort – Im Schmerz geboren
2014 - Die Auserwählten
Ulrich Tukur Biographie