Biografie Richy Müller
Lebenslauf Lebensdaten
Drahtig-sportliche Figur, intensiver Blick, eine
beeindruckend große Nase und eine unverwechselbare
Stimmlage haben als äußere Merkmale das
Terrier-Image des 1,71 m großen TV-, Film- und
Theaterschauspielers Richy Müller nicht unwesentlich
mitgeprägt. Manchen fiel schon früh Richy Müllers
Ähnlichkeit mit dem 16 Jahre älteren US-Star Harvey
Keitel auf.
Seit Müllers TV-Debüt in dem Fernseh-Erfolg „Die
große Flatter“ war er in Film- und
Bildschirm-Formaten mehr als 70 Mal mit der
eindringlichen Darstellung zumeist leicht
gebrochener Macho-Typen präsent, bis er 2008 mit der
Rolle des kantigen Tatort-Hauptkommissars „Thorsten
Lannert“ eine weitere Stufe der Popularität
erreichte.
Der zu den bekanntesten deutschen TV-Gesichtern im
Sub-Star-Bereich seiner Zeit zählende
Richy Müller kam am
26. September 1955 als „Hans-Jürgen Müller“ in
der alten Kurpfalz-Metropole Mannheim zur Welt. Der Kneipiers-Sohn wuchs in bodenständigen Verhältnissen
im Arbeiterviertel Seckenheim auf und pflegte als
Kind und Jugendlicher den Traum, ein Spitzenturner
zu werden. Jahrelanges Training am Gerät in der
Halle brachten zwar nicht den erhofften
Olympia-Erfolg, aber legten die Grundlage für
Müllers athletische Figur. Nach Hauptschule und
Werkzeugmacher-Azubi-Zeit brach Müller aus seinem
Milieu aus und beschloss, Schauspieler zu werden.
Nach zwei Jahren Schauspielschule in Bochum, die mit
dem Rauswurf Müllers wegen Rebellion endeten,
erhielt der Anfangzwanziger mit dem Milchgesicht
eines 16-jährigen 1979 eine der beiden Hauptrollen
in dem Sozialdrama „Die große Flatter“. Unter der
Regie von Marianne Lüdcke verkörperte Müller als „Richy“
(„Ritschie“) einen Berliner
Unterschichts-Jugendlichen zwischen Chancenlosigkeit
und Kleinkriminalität, der zusammen mit Kumpel
„Schocker“ (Jochen Schroeder) teils zielsuchend,
teils anarchistisch durchs Leben stolpert. Das Ende
des WDR-Dreiteilers war deprimierend traurig, das
Echo bei Publikum und Kritik außerordentlich
positiv. Über Nacht wurden Schroeder und Müller zu
bekannten Schauspieler-Gesichtern.
Müller wurde sogar so sehr mit der Rolle des „Richy“
identifiziert, dass er den Rollennamen zu seinem
Vornamen machte. Allerdings weigerte er sich, sich
auf die Rolle de ewigen Outcast-Jugendlichen
festlegen zu lassen, und schlug zahlreiche
entsprechende Rollenangebote aus. Diese Haltung
brachte ihm in der Branche nicht nur Freunde ein. Es
fiel ihm in den Folgejahren nicht immer leicht,
seine Unabhängigkeit, seinen feierfreudigen
Lebensstil und die gestellten beruflichen
Forderungen in Einklang zu bringen. Dennoch war er
fast jedes Jahr in den 1980ern Jahren in zumeist
kleineren Rollen in anspruchsvollen TV- oder
Kino-Produktionen zu erleben (z.B. als „Helmut“ in
Reinhard Hauffs „Der Mann auf der Mauer“ (1982) oder
als Astronaut in dem von Roland Emmerich
inszenierten SF-Thriller „Das Arche Noah Prinzip“
(1984).
Finanziell stellten insbesondere die 80er Jahre eine
Durststrecke für den bekennenden und praktizierenden
Auto-Fan Müller dar. Nicht zuletzt um enorme
Schulden abzutragen, arbeitete
Müller, wie viele seiner Schauspielkollegen auch,
zwischen den Bühnen- und Film-Engagements in
berufsfremden Bereichen. Jobs als handwerklicher
Allrounder oder auch als Türsteher halfen dem
sperrigen Schauspieler Müller in engagementfreien
Phasen über die Runden zu kommen.
2002 machte Müller eine kurzen Ausflug in die Welt
des US-Action-Flms. In dem kommerziell
erfolgreichen, künstlerisch aber eher mittelmäßigen
amerikanischen Streifen „xXx – Triple X“ spielte
Müller an der Seite der US-Stars Vin Diesel und
Samuel L. Jackseon den verschlagenen tschechischen
Doppelagenten „Milan Sowa“ und bekam durchaus
anerkennende Kritiken.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der zweifache Vater
Müller bereits als regelmäßig, wenn auch nicht
überoft besetzter Darsteller für
eindringlich-interessante Nebenrollen in der
deutschsprachigen Film- und TV-Landschaft einen
Platz gesichert. Besonders in Erinnerung blieben
unter anderem seine Interpretationen des „Dieter
Krosmansky“ an der Seite von Katja Riemann und
Kumpel Jürgen Vogel in „Die Apothekerin" (1997), dem
„Eckardt“ in „Am Tag als Bobby Ewing starb" (2005)
oder des „Kowalski“ im Klavierspielerinnen-Drama
„Vier Minuten“ (2006). Für seine Leistung im
deutsch-österreichisch-estnischen Spielfilm „Poll“
(
2010), der zur Zarenzeit in Estland spielt, wurde
Müller 2011 mit dem „Deutschen Fernsehpreis für die
beste männliche Hauptrolle“ geehrt.
2014 wurde die 15. Folge eines SWR-„Tatorts“s mit
Richy Müller in der Rolle des
introvertiert-vielschichtigen Kommissars Lannert
gezeigt. Zusammen mit Felix Klare als Kommissar „Bootz“
löste Müller seit 2008 knifflige Kriminalfälle im
Stuttgarter Raum.
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