Biografie Velvet Underground Bandhistorie, Members
Die Avantgarde-Rockband Velvet
Underground, deren späterer musikalischer Einfluss
bis hin zur Inspiration des Punk-Sounds reichte,
ging aus den
1964 von dem Sänger und Gitarristen Lou
Reed sowie
dem klassisch ausgebildeten Komponisten
John Cale gegründeten Primitives hervor. Inspiriert
durch ein Werk von La Monte Young, einem
experimentierfreudigen Vertreter der modernen
Klassik, und unter anderem durch die äußerst
unkonventionelle Perkussionistin Maureen Tucker (*
26. August 1945)
verstärkt, traten sie Ende 1965 erstmals unter dem
(einem Buch über Sadomasochismus entnommenen) Namen Velvet Underground auf. Die zwischen sphärischen und
kakophonisch-verstörenden Klängen pendelnden, leicht
mit Drogengebrauch zu assoziierenden Stücke kamen
bald auch Andy Warhol zu Ohren, der die Gruppe in
sein Multimedia-Unternehmen namens "The Factory"
einband. Dafür mussten sie auf Warhols Wunsch das
als Nico bekannte Fotomodell Christa Päffgen als
Sängerin akzeptieren. Nico war bereits als
Schauspielerin in Erscheinung getreten und wollte
sich nun gesanglich profilieren. Ihre dunkle,
samtig-rauchige Stimme begeisterte viele, allerdings
gefiel ihr Stil Reed und Cale nicht besonders. Da es
zu offener Rivalität zwischen Päffgen und Tucker
kam, musste die Sängerin 1967 nach einer inzwischen
als Rock-Klassiker geltenden und mit einem
Warhol-Cover veredelten Platte ("The Velvet
Underground & Nico") wieder aussteigen. Die Fans
dürften dies bedauert haben, denn Nicos
Gesang
unterstrich wirksam das Bandkonzept, dem das Rolling
Stone-Magazin "Sinn für die Schönheit von
Hässlichkeit und morbide Lyrik" bescheinigte.
Im selben Jahr erschien "White Light/White Heat",
das wegen seiner gesteigerten Radikalität vom Musik
Express zur "Schwarzen Bibel des elektrischen Rock"
erklärt wurde.
Zunehmende Spannungen zwischen den mit jeweils
starkem Ego ausgestatteten Köpfen der Band, nämlich
Reed und Cale, veranlassten letzteren zum Ausstieg.
Reed konnte nun auf "The Velvet Underground" seine
eigenen Vorstellungen umsetzen. Die
Avantgarde-Einfüsse verschwanden, doch die
eindringlich-melancholischen Songs waren alles
andere als reizlos. Nach einem weiteren Album, auf
dem vom einst typischen Velvet Underground-Sound
nichts mehr zu bemerken war, begab sich auch Lou
Reed auf Solopfade. Danach gelang den noch
übriggebliebenen nicht einmal mehr ein
Achtungserfolg, so dass sie sich 1973 endgültig
trennten.
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