Biografie Christine Lambrecht Lebenslauf

Am 27. Juni 2019 trat die Sozialdemokratin Christine Lambrecht als Nachfolgerin ihrer zur Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments gewählten Parteigenossin Katarina Barley das Amt der Bundesministerin für Justiz und Verbraucherschutz im Große-Koalition-Kabinett Merkel IV an. Für die Ernennung der neuen Hausherrin in der Berliner Mohrenstraße 37 war die Mitgliedschaft in der linken SPD-MdB-Gruppierung „Parlamentarische Linke (PL)“ mit ausschlaggebend. Durch die Auswahl einer wie Vorgängerin Katarina Barley in parteiinterner Frontstellung zum rechten “Seeheimer Kreis“ stehenden Frau war dem letztlich entscheidenden Parteivorstand der Bundes-SPD gelungen, dem Proporz im Oberbereich der sozialdemokratischen Machtelite zur allgemeinen Zufriedenheit Rechnung zu tragen. Zudem wurde auch außerhalb der SPD Anerkennung für die Personalie Lambrecht geäußert. So gaben sowohl der Richterbund als auch Verbraucherschutzverbände wohlwollende Statements ab: Christine Lambrecht wurde durchgehend Fachkompetenz und ausreichende Erfahrung zuerkannt.
Die so gelobte Politikerin ist am 19. Juni 1965 im baden-württembergischen Mannheim geboren worden und in Mannheims hessischer Nachbarstadt Viernheim aufgewachsen. 1982 trat die in der Antifa- und Anti-AKW-Bewegung aktive Schülerin des Viernheimer Albertus-Magnus-Gymnasiums in die SPD ein. Nach dem Abitur 1984 studierte Christine Lambrecht Jura in Mannheim und Mainz. In ihrer Referendariatszeit in Darmstadt besuchte sie neben den juristischen Stationen Veranstaltungen in Verwaltungswissenschaft in Speyer. Sie schloss ihre Studien als Volljuristin und Verwaltungswissenschaftlerin 1995 erfolgreich ab und ließ sich als Rechtsanwältin in ihrer Heimatstadt Viernheim nieder. Zeitweise führte sie daneben als Dozentin Studierende an einer Mannheimer Berufsakademie in Gesellschafts- und Handelsrecht ein.
Parallel zu ihre beruflichen Tätigkeit arbeitete Christine Lambrecht an ihrer politischen Karriere. Zunächst in den kommunalen Gremien Vierheimer Stadtverordnetenversammlung (1985 – 2001) und Bergstraßer Kreistag (1989 -1997), dann seit 1998 als Bundestagsabgeordnete. Von 2009 bis 2011 rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion stieg sie 2011 als stellvertretende Vorsitzende und ab 2015 als Erste Parlamentarische Geschäftsführerin in die 15-köpfige Fraktionsspitze vor. In der SPD auf Hessen-Landesbezirksebene gehörte Lambrecht von 2009 bis 2009 als Vize-Vorsitzende ebenfalls zur Spitze. Von Anfang 2018 war Lambrecht Staatssekretärin im Finanzministerium und befasste sich in dieser Funktion vor allem mit Steuerfragen.
Bei Amtsantritt als Justizministerin kündigte Lambrecht unter anderem an, konsequent gegen rechtsextremistische Umtriebe vorzugehen sowie das Mietrecht im Sinne einer Stärkung der Mieterrechte auf den Prüfstand zu stellen. Als kurz nach Lambrechts Amtsantritt im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen mutmaßlicher schwerer Sexualdelikte der Ruf nach Absenkung des Strafmündigkeitsalters von 14 auf 12 Jahre laut wurde, erteilte die Justizministerin im Einklang mit der herrschenden Meinung der seriösen Fachwelt dieser populistischen Forderung eine deutliche Absage.
Im Dezember 2021 wurde Lambrecht unter der neuen Regierung Verteidigungsministerin.
Die leidenschaftliche Köchin Christine Lambrecht heiratete 2015 ihren langjährigen Lebensgefährten, den Schweriner Juristen und Ex-Bundestagsabgeordneten Hans-Joachim Hacker (SPD). Das Paar bekam 2000 einen Sohn.
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