*7. Januar 1831 in Stolp
(Königreich Preußen)
† 8. April
1897 in Berlin
Der deutsche Generalpostdirektor und
Staatssekretär Heinrich von Stephan
(1885 geadelt) war Sohn eines zu
gewissen Wohlstand gelangten
pommerschen Schneiders und
Gastwirts. Nach dem Abitur begann
Heinrich Stephan 1848 eine
Ausbildung im preußischen
Postdienst.
Über mehrere Karrierestufen im
höheren Postdienst und sich im
Privatstudium weiterbildend tat
Stephan sich unter anderem in der
Auslandsabteilung der Preußischen
Post bei der Aushandlung von
Verträgen mit den Postverwaltungen
andere Staaten hervor. Zudem schrieb
er zu Standardwerken gewordene
Lehrbücher für das Postwesen und war
Autor sich mit Postgeschichte
beschäftigender Bücher. Mit der
Reichsgründung 1871 wurde Stephan
Leiter der neugegründeten
Reichspostverwaltung. Nach
Zusammenlegung von Post- und
Telegraphenwesen stand Stephan als
Generalpostmeister, seit 1880 als
Staatssekretär, dem Reichspostamt
vor.
Außer durch seine Leistungen bei der
Organisation der deutschen Post ist
Stephan vor allem durch die Gründung
des Weltpostvereins in die
Postgeschichte eingegangen. Der
seitdem für die Zusammenarbeit der
Postverwaltungen aller Länder und
damit für das Funktionieren des
Postverkehrs auf internationaler
Ebene hochwichtige Weltpostverein
wurde 1874 auf Initiative von
Stephan ins Leben gerufen.