Geschichte der Paralympics
Die Paralympics werden als Olympische Spiele für
behinderte Sportler seit 1960 regelmäßig ausgetragen.
Die Bezeichnung Paralympics lässt sich auf die
griechische Entsprechung „para“ für „neben“
zurückführen. Der Begriff wird seit dem Jahre 1988
verwendet. Davor sprach man von der Olympiade oder den
Weltspielen der Behinderten.
Die Idee dieser Wettkämpfe geht auf die Stoke Mandeville
Games im englischen Aylesbury zurück. Diese Wettkämpfe
für Rollstuhlfahrer wurden im Jahre 1948 zeitgleich mit
den Olympischen Spielen in London veranstaltet. Als
geistiger Vater der Paralympics gilt der deutschstämmige
Neurologe Ludwig Guttmann, welcher die Wettkämpfe auf
dem Gelände seines Hospitals veranstaltete. Damals
traten vierzehn Männer und Frauen, welche im Zweiten
Weltkrieg Rückenmarksverletzungen erlitten hatten, in
einem Wettkampf
im Bogenschießen gegeneinander an. Als
vier Jahre später auch niederländische Teilnehmer nach
Aylesbury reisten, war der internationale Gedanke der
Spiele geboren.
Die erste offiziellen Weltspiele der Gelähmten wurden im
Jahre 1960 in Rom veranstaltet. Damals nahmen etwa 400
Sportler teil. Herausragende Leistungen erzielten der
Leichtathlet Dick Thompson und der Fechter Franco Rossi.
Seither finden die Paralympics in vierjährigen
Abständen, in etwa zeitgleich mit den Olympischen
Spielen statt. Im Jahre 1968 konnte das Gastgeberland
Mexiko die Spiele auf Grund technischer Schwierigkeiten
nicht ausrichten. Stattdessen gingen die Paralympics in
Ramat Gan bei Tel Aviv über die Bühne. Die Palette der
Wettkämpfe wurde um Basketball der Frauen und ein
Rollstuhlrennen der Männer erweitert. Der Italiener
Roberto Marson gewann neun Goldmedaillen. Im Jahre 1972
war Heidelberg Austragungsort der Paralympics. Etwa
1.000 Teilnehmer bestritten die Wettkämpfe.
1976 gingen die ersten Winterspiele im schwedischen
Örnsköldsvik über die Bühne. Seit 1988 finden die
Paralympics am selben Austragungsort wie die Olympischen
Sommerspiele statt. Dies ist in einem Abkommen zwischen
dem Internationalen Olympischen Komitee und dem IPC
festgelegt. Seit 1992 trifft dies auch auf die
Winterspiele zu. Austragungsorte der Wettkämpfe waren
Albertville, Nagano, Salt Lake City, Turin oder
Vancouver. Im Jahre 2014 finden die Winter-Paralympics
im russischen Sotschi statt.
Vier Jahre später ist
Pyeongchang in Südkorea Treffpunkt von Sportlern aus
aller Welt.
Nachdem es 1996 in Atlanta zu organisatorischen
Problemen gekommen war, welche die Durchführung der
Paralympics gefährdeten, war ein Umdenken notwendig
geworden. Ab dem Jahre 2012 müssen in der Bewerbung um
die Austragung der Olympischen Spiele auch die
Paralympics mit einbezogen werden. Die Organisation der
Wettbewerbe ist vom selben Komitee durchzuführen. Der
offizielle Termin für die Paralympics ist drei Wochen
nach Ende der Olympischen Spiele festgesetzt.
Bis 1987 entsprach das Logo der Paralympics dem der
Olympischen Spiele. Bis 1994 wurden die olympischen
Ringe durch Tränen in gleicher Farbe ersetzt. Auf Grund
der Ähnlichkeit zum Logo der Olympischen Spiele wurden
für die nächsten zehn Jahre die Tränen auf drei
reduziert. Seit dem Jahre 2004 besitzt die Veranstaltung
ein eigenständiges Logo, welches drei Bögen in grün, rot
und blau zeigt.
Im Jahre 2008 wurde in Peking eine perfekte
Veranstaltung geboten. An den Paralympics nahmen 4.000
Sportler aus 148 Ländern teil. Die Gastgeber erzielten
211 Medaillen. Es wurden 279 Weltrekorde aufgestellt.
Während den Sommerspielen wetteiferten die Sportler um
Medaillen in 22 Sportarten. Neben dem traditionellen
Bogenschießen wurden auch Medaillen im Reiten, Radsport,
Schwimmen, Tischtennis oder in der Leichtathletik
vergeben. Im Winter maßen die behinderten Sportler ihre
Kräfte bei Biathlon, Sledge-Eishockey, Ski Nordisch, Ski
Alpin und Rollstuhlcurling.
Die Klassifizierung der Teilnehmer erfolgt in sechs
international anerkannten Kategorien. Dazu zählen
Amputierte, Menschen, deren Bewegungsablauf auf Grund
von Schädigungen des Gehirns beeinträchtigt ist,
Sehbehinderte, Personen im Rollstuhl, Kleinwüchsige und
Menschen mit weiteren Einschränkungen des
Bewegungsapparates. Neben den Paralympics werden mit den
Special Olympics für geistig Behinderte oder den
Deaflympics für Gehörlose weitere sportliche Wettbewerbe
für behinderte Menschen durchgeführt.