Geschichte des Golfsports

Der Ursprung des Golfspiels ist bis heute nicht endgültig geklärt. In einer Legende wird jedoch berichtet, dass Schäfer in Schottland ihre Langeweile vertrieben, indem sie kleine runde Steine mit ihrem Hirtenstab in Mauselöcher schlugen. Angeblich entstand daraus das heute bekannte Golfspiel. Wenn man weitere Fakten mit einbezieht, kommt man jedoch schnell zu dem Schluss, dass das so nicht stimmen kann.
Vorformen des Golfs soll es bereits in der Antike gegebene haben. Es gibt Darstellungen aus Japan, China, Italien, Griechenland, Ägypten und Persien, in denen berichtet wird, dass Spieler es zu ihrem Zeitvertreib machten, Bälle über eine bestimmte Entfernung mit Stöcken zu schlagen. In der Regel bestanden die Bälle dabei aus einem Lederbeutel, der mit Wolle oder Federn ausgestopft war, oder aus Holz war.
Bekannt ist auch, dass die direkten Vorläufer des Golfspiels aus dem mittelalterlichen Europa stammen. Einer davon soll das Spiel „Chole“ sein, das erstmals im Jahr 1147 erwähnt wird. Bei diesem wurde ein aus Holz bestehender Ball über eine gewisse Entfernung auf ein ganz bestimmtes Ziel gespielt. Hierfür verwendete man schon mehrere unterschiedliche Arten von Schlägern. Eine Chronik aus den Niederlanden erwähnt 1297 einen Wettbewerb, der sich „Colf“ nannte. Dieser hatte zum Ziel, mit so wenigen wie möglichen Versuchen, einen Holz-Ball über eine Distanz von 4500 Metern mit ebensolchen Schlägern in ein gewisses Ziel zu befördern. Dabei erstreckte sich das „Colf“-Spiel über vier Bahnen. Zudem handelte es sich dabei um einen reinen Mannschaftssport, der in aller Regel mit zwei Teams, die aus je vier Spielern bestanden, gespielt wurde. Mehr als 400 Jahre erfreute sich diese Sportart großer Beliebtheit. Im Jahre 1700 entwickelte sich dann das so genannte „Kolf“, ein Ableger. Der vornehmen Gesellschaft aus den Niederlanden war es nämlich nicht mehr fein genug, bei jedem Wetter den „Colf“ auszuüben. Aus diesem Grund verlagerte man das Spiel in Anlagen, die windgeschützt waren. So entwickelte sich daraus ein Sport, der eine enge Präzision erforderte. Das Ziel hierbei war, einen Ball über eine Distanz von ca. 20 Metern an einen Eisenpfosten zu schlagen.
Zu dieser Zeit gab es noch einen weiteren Vorläufer des Golfs, der in Schottland gespielt wurde und unter dem Namen „Gouf“ bekannt war. Heutzutage lässt es sich nicht mehr genau sagen, ob die Urform dieses Spiels aus den Niederlanden nach Schottland übernommen wurde, oder ob es sich dabei um eine Parallelentwicklung handelte. Auf jeden Fall wurde das Spiel zum ersten Mal im Jahre 1457 erwähnt. Damals wurde den Soldaten verboten, das so genannte „Gouf“ auszuüben, weil sie ihre militärischen Pflichten nicht vernachlässigen sollten. Gespielt wurde es schon genauso wie das heute bekannte Golf: mit eine kleinen Ball, vielen unterschiedlichen Schlägern und zahlreichen Löchern, die über die gesamte Spielfläche verteilt waren. Der bis zum heutigen Tage legendäre Name St. Andrews tauchte zum ersten Mal im Jahre 1553 auf. Der zu diesem schottischen Ort gehörige Erzbischof übte auf öffentlichem Land in den Dünen den Golfsport aus.
In England führte man 1608 Golf ein, 1744 wurde dann der erste Golfclub gegründet. Dieser wurde unter dem Namen „The Honourable Company of Edinburgh Golfers“ bekannt. Noch im selben Jahr erwähnte man urkundlich das erste Damenturnier, das der Roya Musselburgh Golfclub veranstaltete. Zehn Jahre danach gründete man den Golfclub von St. Andrews. Später wurde dieser zum „Royal and Ancient Club of St. Andrews“ umbenannt. Dieser erhielt von den anderen Golfclubs den Auftrag, offizielle und verbindliche Regeln für den Sport zu erstellen. Auf diese Art und Weise wurde St. Andrews zu der obersten Institution in diesem Sport, was er auch heute noch ist.
Auch in Amerika hatte Golf zu jener Zeit bereits Fuß gefasst. Dort wurde er 1659 das erste Mal erwähnt. In einer Verfügung, die vom Stadtrat von Fort Orange ausgeführt wurde, wurde das Golfspielen auf den Straßen verboten, denn es kam immer wieder zu Verletzungen und Beschädigungen. Der erste amerikanische Golfclub wurde im Jahr 1786 in Charleston gegründet.
Das erste vollständige Regelwerk wurde 1888 von St. Andrews vorgelegt. Kurze Zeit später folgte ein weiteres, welches mehr als 40 Regeln und 14 Sonderbestimmungen beinhaltete. 1897 setzte man eine Regelkommission ein, die diese Regeln überwachen sollte. Heute überarbeitet diese zusammen mit der USGA aller 4 Jahre dieses Regelwerk, außerdem stellt sie weltweit die höchste Instanz für die richtige Auslegung der Regeln dar.
Im Jahre 1971 wurde Golf überall bekannt. Das kam, als Captain Alan Shepard bei seiner Landung auf dem Mond den allerersten Golfball auf den Erdtrabanten schlug. Auf diese Art und Weise verhalf er dem Golf zu großer Ehre und machte ihn zur ersten intergalaktischen Sportart. In den neunziger Jahren stieg die Zahl der Golf spielenden Menschen zum ersten Mal weltweit auf die Marke der 40-Millionen.
Mit seinen vielen Millionen aktiven Spielern ist diese Sportart in den USA eine der beliebtesten, weswegen es auch mehr als 14.000 Golfplätze gibt. Innerhalb Europas spielen bereits mehr als drei Millionen Menschen Golf. In Großbritannien ist allein ein Drittel davon aktiv.
Rund 500.000 Menschen sind in Deutschland aktiv, in Österreich gibt es mehr als 40.000 Golfer und die Schweiz folgt mit rund 30.000 Spielern.

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